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Pov Sakura

"Das ist ja so romantisch!", schrie Ino durch die ganze Cafeteria.
"Einfach nein", entgegnete ich, mein Getränk dabei leicht schüttelnd. "Was soll so romantisch sein?"
Die Stimme, die hinter mir ertönte, ließ meine Wangen erröten. Fragende Blicke der Mädchen richteten sich auf mich. Ich sammelte mich und erklärte: "Das ist Lucas. Er hat mir gestern geholfen, in die Bibliothek zu gelangen", als ob unser vorheriges Gespräch über ihn nicht stattgefunden hätte. Ich hoffte darauf, dass sie mitspielten.
"Freut mich, ich bin Harumi."
"Du bist also der berühmte Lucas."
"Ino!", zischte ich und stieß mein Ellbogen gegen ihren Arm. "Aua!"
"Wie ich sehe, hat Sakura euch nichts über mich erzählt", bemerkte Lucas sarkastisch und grinste.
Temari lud ihn ein, sich zu uns zu gesellen, und er nahm den freien Platz gegenüber von mir ein. Während wir gemeinsam das Abendessen genossen - Currywurst mit Pommes und Salat -, Inmitten des Gelächters und der lockeren Stimmung wagte Lucas einen Blick zu mir und flüsterte: "Ich hoffe, mein kleines Geheimnis in der Bibliothek hat dich nicht allzu sehr in Verlegenheit gebracht."
"Überhaupt nicht", erwiderte ich mit einem leichten Lächeln, das die aufkommende Wärme in meinem Gesicht verriet.
"Hey Harumi, warum warst du heute eigentlich so spät dran?", fragte Tenten, und die anderen lauschten gespannt.
"Ja, und das auch noch mit Jun."
"Ehm... Ich habe unterwegs bemerkt, dass ich mein Handy vergessen habe, und bin zurückgelaufen. Dabei bin ich auf Jun gestoßen."
"Jun? Seid ihr mit dem in einer Klasse?" Wir sahen Lucas fragend an, da er ein bisschen zu laut geredet hatte.
"Ja, kennst du ihn?"
"Ob ich ihn kenne? Er ist leider mein Cousin. Ich würde Abstand von ihm halten."
"Ja, er kann nervig sein, aber irgendwie ist er schon ein wenig nett."
"Die Art 'Nett', die du gerade beschreibst, habe ich noch nicht zu Augen bekommen. Außerdem ist er nebenbei ein Angeber, ein Idiot, ein Lügner, oh, und ein Verführer ist er auch."
"Er hat doch eine Freundin?" Entgegnete Harumi.
"Trotzdem ist er ein Verführer. Ihr werdet mit der Zeit schon sehen, was ich meine."
"Woher weißt du, dass er eine Freundin hat?", fragte Tenten.
"Wir waren heute in einer Gruppe. Wurde mal so erwähnt."
Nachdem wir aufgegessen haben, beschlossen wir ein wenig spazieren zu gehen.
Das Internat entpuppt sich als regelrechtes Juwel. Lucas führte uns mit seiner bezaubernden Eleganz durch die Räumlichkeiten des Internats, bevor er sich höflich verabschiedete, um sich mit seinen Freunden zu treffen.
"Lucas ist wirklich ein charmanter Kerl, finde ich."
"Ja, er passt ganz gut zu Sakura."
"Hinata, lass uns nicht wieder von vorne anfangen."
"Facts, meine Liebe", sagte Ino.
"Okay, ich schließe dieses Gespräch ab und starte ein neues Thema", verkündete Harumi und ging dabei einige Schritte vor uns.
"Werden wir immer in der Cafeteria essen? Wenn ja, würden wir monatlich einiges ausgeben müssen."
"Du hast recht. Wozu haben wir eigentlich Kühlschränke in unseren Zimmern? Dazu haben wir auch noch ein Herd. Wir könnten einkaufen und zwischendurch selbst kochen", schlug Temari vor. Wir waren alle einverstanden.
"Morgen haben wir sowieso keinen regulären Unterricht. Wie wäre es, wenn wir nach der Schule einkaufen gehen?"
Damit endete das Gespräch, und wir trennten uns in unsere Zimmer. Da ich nichts zu tun hatte, begab ich mich ins Schlafzimmer und suchte nach dem perfekten Outfit für morgen, da der Fototag anstand.
"Was treibst du da?", erkundigte sich eine Gestalt an der Tür, desen Gesicht ich nicht sehen konnte.
"Ich suche ein umwerfendes Outfit für morgen aus. Du weißt schon, Fototag."
"Mach dir keine Sorgen. Es ist nur ein Bild", sagte Harumi, die bereits bettfertig war und sich auf ihr Bett setzte.
"An meinen Fototag vor 3 Jahren will ich mich gar nicht erinnern." Harumi wusste ganz genau wovon ich sprach und ahnte schon, weshalb ich mir ein wenig sorgen um mein Outfit machte. Als ein ehemaliges Klassenmitglied mich mit einer Flasche Ketchup bespritzt hat und sagte, ich wäre zu hässlich um überhaupt auf das Foto kommen zu können, bat mich die Lehrerin das immernoch zu tun. Von dem Tag an war mein Name bekannt als Ketchup Girl.
"Falls du gerade über die Sache vor 3 Jahren nachdenkst, dann denk bitte auch mal daran, wie hübsch du an dem Tag warst und sie dein Aussehen einfach nur sabotieren wollte. Außerdem ist dieses Mädchen sehr eifersüchtig gewesen."
"Hey. Ich habe das schon längst vergessen", log ich.
"Wenn du meinst."
"Außerdem, wenn ich später mal Kinder haben sollte, möchte ich sagen können: 'Das entzückende Mädchen auf dem Bild ist eure Mutter', also hilf mir jetzt, etwas gutes zu finden."
Hinata, die sich an der Tür lehnte, lächelte uns an und sagte: "Sakura, du bist auch ohne ein perfektes Outfit wunderschön."
"Das ist lieb von dir, Hinata." Ich betrachtete die Bluse in meiner Hand und meinte: "Wenn Ino jetzt hier wäre, hätte sie in zehn Sekunden das perfekte Outfit für mich zusammengestellt."
Hinata kam rein, nahm ihre Skin care Produkte und verschwand im Bad. "Gute Nacht Sakura. Ahh und außerdem Wenn du genauso lieb bist und leise ein Outfit aussuchst, würden deine Kinder später auch mal sagen können: 'Wow, unsere Mutter hat ihre Freundinnen wirklich respektvoll behandelt'. Danke", sagte Harumi mit einer amüsierten, hohen Stimme, als sie meine zukünftigen Kinder imitierte.
"So werden sich meine Kinder definitiv nicht anhören", sagte ich und lachte dabei.

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