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Narutos Sicht

Sasuke zog skeptisch an seiner Wasserflasche und meinte, "Pff. Auf keinen Fall." Ein Tropfen kondensierten Wassers perlte am Flaschenhals hinunter, als hätte er gerade eine unangenehme Entscheidung getroffen.
"Aber warum nicht?", hakte ich nach.
"Weil ich ganz sicher nicht mit dir dahin komme", verkündete Sasuke bestimmt und verschloss die Flasche mit einem entschiedenen "Klick".
"Du Spinner, begleitest mich nur. Wieso musst du so hart sein?", konfrontierte ich ihn.
"Ich hab dir gesagt, dass er die Idee ablehnen wird", entgegnete Jun, der sich nicht einmal die Mühe machte, mich anzusehen. Stattdessen durchforstete er den Kühlschrank auf der Suche nach einem Energy Drink, als würde er die Antwort auf all unsere Probleme darin finden.
"Sag mal, ist dir eigentlich aufgefallen, dass du mir in letzter Zeit mehr auf die Nerven gehst als Sasuke?", bemerkte ich frustriert.
"Naruto, es sind einfach Fakten. Warum kannst du nicht akzeptieren, dass du Unrecht hast? Natürlich wird Sasuke nicht mit dir in diese Baseball-AG kommen."
"Immerhin müssen wir aber für das erste Halbjahr AGs wählen, und da Sasuke keine Ahnung hat, was er wählen wird, passt das perfekt. Er könnte mich dann begleiten", versuchte ich zu argumentieren.
"Nein", lautete Sasukes beständige Antwort. Ich gab auf. Ich hasse es, wenn Jun recht hat...
"Wir kommen zu spät", wechselte ich das Thema. Sasuke und ich schlüpften in unsere Schuhe, während Jun in der Küche stand und auf sein Handy starrte.
"Ich muss kurz mit Kaoi reden. Komme gleich nach", sagte er ohne aufzublicken. Sasuke und ich verließen das Zimmer und sahen zufällig, wie unsere Nachbarn dasselbe taten. Nejis Cousine und ihre pinkhaarige Freundin warfen uns fragende Blicke zu.
"Hey, ihr seid doch auch in unserer Klasse, oder?", fragte ich.
"Da wir im selben Block sind, denke ich schon, ja", antwortete die Pinkhaariege
"Ich bin Naruto, und das ist Sasuke."
"Ich bin Sakura."
"Und du bist Nejis Cousine, stimmt's? Ehh...", zögerte ich.
"Hinata", vervollständigte Sasuke. Hinata sah uns beide an und sagte nur: "Hallo."
"Wollen wir? Sonst sind wir noch zu spät", schlug ich vor. Als Sasuke einfach weiterging, folgten wir ihm zum Schulgebäude.
"Wieso bist du so kalt? Wenn du so weitermachst, kriegst du nie eine Freundin", ärgerte ich Sasuke.
"Wer hat gesagt, dass ich eine Freundin will? Mir sind die Mädchen egal", erwiderte er emotionslos.
"Du verarschst dich doch selbst", kommentierte ich. Ich sah Sasuke an. Er hatte eine Hand in der Hosentasche und mit der anderen hielt er seinen Rucksack. Er starrte auf den Boden und schien zu überlegen. Ich wusste genau, dass er an seine Ex dachte. Sasuke hatte vor den Sommerferien eine Freundin. Doch sie machte mit Sasuke Schluss, weil sie ihre Gefühle verloren hatte. Sasuke behauptete, dass es ihn nicht interessierte, aber ich glaubte ihm kein Wort. Die beiden waren ganze drei Jahre zusammen, und vor ein paar Tagen erwischte ich ihn, wie er ihren Instagram-Account stalkte. Sakura und Hinata unterhielten sich vorne. Ich beobachtete Hinata. Sie fällt mir immer auf. Ihre Art gefällt mir irgendwie. Ich und Neji sind gute Freunde und unsere Eltern arbeiten zusammen. Deshalb nahmen mich meine Eltern oft mit zu Neji nach Hause, damit wir spielen könnten. Hinata war manchmal auch dabei, und wir spielten zu dritt. Jetzt hatten wir keinen Kontakt mehr. Ich frage mich, ob sie immer noch so ist, wie sie früher mal war...

Im Klassenzimmer angekommen, waren die meisten schon da. Ich setzte mich auf meinen Platz, zog mein Handy heraus und fing an, TikTok-Videos zu schauen. Es klingelte zur ersten Unterrichtsstunde. Ich schaute auf Juns Sitzplatz und bemerkte, dass er immer noch nicht da war..

Juns Sicht

"Ja, wir sehen uns, Babe. Hab dich auch vermisst", sagte ich, und das Telefonat mit Kaoi endete. Unsere morgendlichen Gespräche hatten sich zu einer angenehmen Gewohnheit entwickelt. Diesmal hatte sie mich jedoch zu spät angerufen, und ich hatte vergessen, sie anzurufen. Daher war ich jetzt spät dran. In Eile verließ ich das Zimmer und schloss die Tür ab. Auf den Treppen hinunter entdeckte ich ein Mädchen auf der letzten Stufe der dritten Etage, das sichtlich mitgenommen aussah. Ein kurzer Blick verriet mir, dass es das Mädchen von gestern war, das gegen mich geprallt war.
"Alles okay?", fragte ich, während ich mich näherte.
"Ja."
Sie sah nicht gut aus. Ihre Fingerspitzen massierten ihren Kopf, und ihre Augen waren fest geschlossen. Ich stellte mich vor sie.
"Sicher?"
"Ja", antwortete sie, ohne mich anzusehen.
"Ehm... wir kommen zu spät."
Sie sah aus, als hätte sie alle ihre Kraft gesammelt, um aufzustehen. Ihr Gang war unsicher. Als sie ein paar Schritte ging, verlor sie das Gleichgewicht und stützte sich an der Wand ab.
Ich beeilte mich, sie zu erreichen und hielt sie fest, bevor sie fiel. Meine rechte Hand umfasste ihre Taille, während die linke ihr Handgelenk festhielt. In dieser Nähe spürte ich ein eigenartiges Gefühl.
"Willst du zur Krankenschwester? Sie ist direkt unten."
"Dankeschön. Ich schaffe es schon selbst", sagte sie und versuchte sich von meinen Griffen zu befreien.
"Du bist ganz schön nervig und zudem stur. Du kannst nicht vernünftig gehen. Lass mich dir also helfen."
Gemeinsam gingen wir die letzten Treppen hinunter, und ich brachte sie zur Schulkrankenschwester.

Konoha Internat- Das WunderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt