Kapitel 1

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Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich wieder zu mir kam. Mein Kopf drückte total und mir tat alles weh. Wieso eigentlich? Was war geschehen? Ich versuchte mich krampfhaft daran zu erinnern. Ich war mit Sonja und Flin die letzte die ins Flugzeug kam. Wir flogen mit einem Privatflugzeug, da das andere überbucht war. Was passierte denn nach dem Start? Scheiße die Triebwerke explodierten und wir stürzten ab! Wir müssen hier raus die Triebwerke brennen  sicher noch!

Ich schnallte mich ab und ging als erstes zu Frain. Ich schüttelte sie und schrie ihr ins Ohr: „Frain! Frain! Frain, verdammt noch mal wach auf!“. Sie wurde allmählich wach. Was ein Glück das sie lebt. Ich war über glücklich und umarmte sie, während sie noch saß.

Doch das Glück blieb nicht lange. Frain versuchte sich abzuschnallen, doch es funktionierte nicht. Ich wurde panisch. Sie muss mit hier raus. Ohne sie geh ich nicht, da sterbe ich lieber mit ihr zusammen. Ich versuchte ihren Gurt andauernd zu öffnen, doch er blieb verkeilt. „Darkness, bitte lass mich zurück und rette dich. Ich möchte nicht, das du meinetwegen stirbst“, schluchzte sie. „Ich lasse dich auf keinen Fall hier zurück“, antwortete ich stur. Ich schlug mehrmals gegen die Schnalle des Gurtes und versuchte ihn aufzureißen. Auf einmal löste sich die Verkeilung und Frain kam frei. Sie umarmte mich und küsste mich kurz. Ich beruhigte mich.

Kurz darauf ging ich zu Flin und Sonja und ich schüttelte sie bis sie wach waren. „Frain, Flin und Sonja bitte helft mir die anderen wach zu rütteln“, bat ich sie und ging zu Frau Famer. Ich schüttelte sie und auch sie wurde wach. Sie sah mich verschlafen an. „Sind wir schon da?“, fragte sie. Ich musste mir ein schmunzeln verkneifen und fand ihre Verwirrtheit süß. „Nein Frau Famer, wir sind fertig abgestürzt“, sagte ich und musste kurz lachen. „Ach so, upsi wusste ich natürlich“, meinte sie beschämt.

Sonja kam auf einmal mit verstörter Mimik auf mich zugeeilt. „Wir haben sieben Schülerinnen und Schüler verloren… Sie waren im vorderen Teil des Flugzeugs und sehen schrecklich verunstaltet aus. Die anderen Schüler bringen die Leichen raus… Auch Nicolle ist unter ihnen“, brachte Sonja schweren Herzens hervor. Oh nein nicht Nicolle, das ist doch Sonjas Cousine. „Mein Beileid“, sagte ich mitfühlend.

Frau Famer schüttelte Herr Mönner. „Aufstehen Faulpelz“, schrie sie ihn an. „Oh ist schon morgen, Schätzchen?“, fragte er. Frau Famer schüttelte den Kopf. „Man Tom hatten wir nicht ausgemacht, dass wir uns hier nicht so nennen? Die Schüler sollten doch nichts von unserer Beziehung wissen“, meinte sie sauer“ „Tschuldigung“, entschuldigte er sich bei ihr.

Frain umarmte mich von hinten und fragte: „Sollten wir nicht langsam raus? Es brennt“. Ich folgte  Frain und Sonja nach draußen. Ich achtete darauf, das Frau Famer uns folgte. Als wir uns ein großes Stück vom Flugzeug entfernt hatten, gab es plötzlich einen lauten Knall. Ich drehte mich um und sah, dass das Flugzeug völlig zerstört war.

„War eine gute Idee von dir Sonja die Leichen rauszubringen, so kann ich nicht nur einfacher notieren wer fehlt, sondern die Familien können ihre Kinder beerdigen“, lobte Herr Mönner meine beste Freundin. Ich war stolz auf sie. Sie hatte zwar nicht viel Geld, dafür aber ganz schön viel Grips.

„Also wie wir sehen konnten sind Sophie, Nicolle, Max, Luke, Kevin, Felix und Moris von uns gegangen“, sagte Frau Famer mit traurigen unter Ton. Sie sah von uns allen am meisten traumatisiert aus. „Hat jemand von euch Netz?“, fragte sie hoffnungsvoll. Niemand zeigte auf und ihr hoffnungsvoller Blick wich. „Hat denn irgendwelche Beschwerden?“, wollte sie wissen. Lara, Lilli, Sonja, Frain und ich zeigten auf. „Oje so viele von euch hat es erwischt… Sagt mir bitte der Reihe nach was euch fehlt“, bat sie führsorglich, „Frain fang du an, danach Lara, dann Lilly, nach ihr dann Sonja und zum Schluss Darkness“. Wie immer kommt die Darkness zum Schluss. Man jetzt ist mir auch schon wieder schlecht. Komm vom Fleischsalat zum Frühstück. Mama hatte recht, dass das schwer auf den Margen liegt. Warum hab ich nicht auf sie gehört. Okay, weil ich wieder damit kam ich bin in zwei Wochen 18 und weiß was ich tue. Mensch bin ich blöd. Und ich hab solchen Hunger und Durst.

„Also mir tut irgendwie die Verse weh“, erklärte Frain. Frau Famer bückte sich zu ihrer Verse und begutachtete diese. „Der Schnitt sieht zwar übel aus, aber du wirst es überleben“, meint sie froh und versorgte sie. Frau Famer wandte sich nun an Lara. „Ich habe mir nur den Kopf gestoßen, halb so wild“, meinte Lara. „Du hast aber eine Kopfverletzung“, entgegnete Frau Famer und klebte ein Pflaster vorsichtig drauf. Lilli ging zu Frau Famer und erklärte: „Mir tut meine Schulter weh“. Frau Famer zupfte etwas aus ihrer Schulter und klebte ein Pflaster drauf. Nun ging Sonja mit Flin zu Frau Famer und man sah unter Flins Hand eine tiefere Wunde an ihrem Unterarm. „Heiliger Bimbam. Sonja warum hast du nicht direkt gesagt, dass du eine schwerere Verletzung hast?“, tadelte sie sie. Frau Famer versorgte Sonjas Verletzung mit einen Druckverband.

Nun kam Frau Famer zu mir und legte eine Hand auf meine Schulter. „Was fehlt dir?“ fragte sie freundlich. Warum hat sie das bei den anderen nicht gemacht das ist komisch. Oh stimmt ja, ich bin eine Pricer und sie eine Famer Tochter. Sie will verhindern das ich irgendetwas schlechtes über die Famer sagen könnte. Das könnte nämlich dann zur Folge haben, dass keine Kooperation zwischen den Immobilenunternehmen von ihrer und meiner Familie stattfindet. „Ich hab totale Kopfschmerzen, mir ist übel und mir tut alles, insbesondere mein Bauch weh“, erklärte ich ihr. „Klingt gar nicht schön. Tom geh bitte mit den anderen etwas vor und sucht einen Fluss, dann finden wir uns sicher wieder“, befahl Frau Famer, „Frain, Sonja und Flin ihr geht auch mit ihm mit“. „Kann ich dich denn alleine lassen?“, fragte Herr Mönner Frau Famer. Diese nickte. „Pass bitte gut auf dich auf und fall bitte nicht hin“, bat er sie.

Alle waren nun weg da widmete sich Frau Famer mir. Sie schaute meinen Kopf an. „Du hast eine ordentliche Beule… vermutlich auch eine Gehirnerschütterung und daher werden deine Kopfschmerzen kommen. Du musst dich so gut es geht ausruhen und genug trinken“, meinte sie, „du meintest dein Bauch tut dir weh. Darf ich mir den mal ansehen?“. Ich nickte nur als Antwort. „Ist es okay, wenn du dich kurz auf den Boden legst? Dann ist es einfacher für mich herauszufinden, was dir fehlt“, fragte sie mich freundlich. Ich nickte erneut nur und legte mich auf den Boden. Sie kniete sich neben mich und machte vorsichtig mein T-Shirt hoch. Ich wurde leicht rot vor Scharm. Nun betastete sie behutsam meinen Bauch ab. Sie hatte so zarte Finger. Es tat trotzdem weh und ich keuchte vor Schmerzen auf, als sie in der nähe meines Bauchnabels leicht drückte. „So weh tut es dir? Das tut mir leid. Ich habe eine Vermutung was dir fehlen könnte, aber dazu muss ich dir noch ein paar Fragen stellen“, sagte sie mitfühlend.

Ich verstand gar nicht mehr was abging. „Okay, dann stellen Sie mir Ihre Fragen“, verlangte ich und setzte mich auf. „Ich weiß das ist unhöflich zu Fragen, aber hast du in letzter Zeit an Gewicht zugelegt?“, fragte sie mich. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Welt nicht mehr verstehe. „Ja schon, kommt halt davon wenn ich soviel Fleischsalat mit Ziegenkäse esse“, meinte ich und schämte mich total. „Fleischsalat mit Ziegenkäse?“, fragte sie mich erstaunt. Ich wurde vor Scharm immer röter. „Ja… Okay nicht nur. Ab und zu Dippe ich auch Schockobananen in Majo. Das ist echt verdammt lecker, auch wenn es nicht so klingt“, gestand ich. Frau Famer sah mich erstaunter an und hob an: „Noch eine Frage hab ich um mir ganz Sicher zu sein. Wann hattest du das letzte mal deine Regel?“ „Vor vier Monaten“, meinte ich und auf einmal fiel mir ein worauf Frau Famer raus ist. „Darkness du bist höchstwahrscheinlich schwanger “, sprach Frau Famer meinen Verdacht aus. So eine scheiße, das kann leider schon gut wahr sein. Ich hatte doch nur einen One-Night-Stand mit einem Typen den ich auf Sonjas Geburtstag kennenlernte. So ein Mist! Vater wird mich verstoßen und Frain verlässt mich sicherlich. Ich fing an zu weinen.

Auf einmal umarmt mich Frau Famer und ich wurde erneut rot und wusste nicht wieso. Ich fühlte mich bei Frau Famer geborgen und wohl, sodass ich mich schnell wieder beruhigte. „Wir sollten die anderen suchen gehen“, sagte Frau Famer und half mir auf. Dann gingen wir in die Richtung die die anderen eingeschlagen hatten.

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