Be My Angel

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If you don't need me, then don't deceive me
Letting my freedom
Turn into stone


Peter starrte Mrs. Andrews mit offenem Mund an, während Bobs Blick ins Nichts ging. Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt, die Stimmung war innerhalb wenigen Sekunden gekippt. Stille breitete sich aus, Peter traute sich gar nicht mehr zu Atem.

Plötzlich stand Bob auf, der Ruck brachte seinen Stuhl dazu nach hinten über zu kippen und ehe Peter sich versah war er um die Ecke verschwunden, einfach weggerannt. Er tauschte einen Blick mit Bobs Mutter, welche so fertig aussah, dass er nichts anderes an Mitleid für sie empfinden konnte.

Kurz darauf hören sie, wie eine Tür ins Schloss fiel, Bob hatte das Haus verlassen.

Der Rothaarige räusperte sich. "Kann ich irgendetwas für sie tun?", fragte er vorsichtig.

Mrs. Andrews sah ihn, soweit es ihre Trauer zuließ, liebevoll an. "Könntest du nach ihm sehen?", flüsterte sie und zeigte mit dem Kopf in Richtung Haustür.

Peter nickte sofort, erhob sich und kurz darauf fiel die Tür ein zweites Mal ins Schloss. Mit schnellen Schritten lief er über die Straße, bewusst darüber, dass er keine Ahnung hatte wo er nach seinem Freund suchen sollte. 

Es war ihr erster Morgen als Paar und sie fanden heraus, dass Bobs Eltern sich trennen wollten. Bitte lass das einfach kein schlechtes Omen sein.

Peter schüttelte den Kopf, solche Gedanken wollte er gar nicht erst zulassen. "Bob?", rief er über die verlassene Straße. Es war noch früh, die Sonne ging gerade auf und die Einzigen, die um diese Zeit schon unterwegs waren, waren Leute mit Hunden oder Jogger, so wie der, der Peter leicht verstört ansah, als er an ihm vorbei rannte.

"Mist", fluchte er.

Denk nach, Peter, denk nach. Wo könnte Bob hingerannt sein?

Er entschied sich dazu, wieder zurück ins Haus zu gehen. Würde er weiter Ziellos durch die Gegend laufen, würde er sich selber noch verrückt machen und außerdem brauchte Bob gerade sehr wahrscheinlich ein wenig Zeit für sich, abstand von allem. Stattdessen würde er lieber nach Mrs. Andrews sehen und natürlich auf seinen Freund warten.

"Hast du ihn gefunden?", vernahm er die Stimme von Bobs Mutter, als er wieder ins Haus trat. Er schüttelte den Kopf.

"Nein", murmelte er leise und Mrs. Andrews nickte geknickt.

"Weißt du", fing sie an zu erzählen, "Der einzige Grund warum ich so versessen darauf war,  meinen Sohn in eine gute und gesunde Beziehung zu stecken, war, weil ich selber keine hatte. Ich habe gesehen, wie er anderen Mädchen das Herz bricht, genau so wie mein Mann es mit mir tat" Sie schniefte und fing dann an zu lächeln "Hätte er mir nur früher erzählt, dass er das alles nur tat, um sich von seinen Gefühlen für dich abzulenken"

Peter schmunzelte etwas Schuldbewusst, wenn sie nur wüsste...

"Seit wann wissen sie es denn, wenn ich fragen darf?", hakte Peter nach, "Also, dass ihr Mann sie betrügt" Gleich darauf verzog Peter innerlich das Gesicht, so etwas fragt man doch nicht. Vor allem nicht die Mutter seines Besten... seines Freundes.

"Vermutet habe ich es schon eine Weile, aber mir fehlten die Beweise. Als ich ihn dann kurzerhand erwischt habe, bin ich am selben Tag noch nachhause geflogen. Da habe ich Robert dann erwischt", sie seufzte, "Wahrscheinlich hat es mich darum so getroffen, als ich herausgefunden was Robert in der Zeit als ich weg war veranstaltet hatte. Die Wunde war noch so frisch. Natürlich kann man einen One-Night-Stand nicht mit einer Ehe vergleichen, dass sehe ich jetzt auch ein."

Light My Love (Shandrews)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt