Go to him

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Je näher wir dem Feuer kamen, desto deutlicher drang der Klang von Musik zu mir durch, was Sam wiederum nur mit einem genervten Stöhnen kommentierte.

„Die scheinen auch wirklich zu glauben, dass das hier eine Party ist..."

Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich Sam in diesem Moment für einen verbitterten, 60-Jährigen Mann gehalten. Die Vorstellung entlockte mir ein Kichern, was ihn nur noch mehr zu verärgern schien, da er mir einen bösen Blick zuwarf.

„Aaaaaaashleeeey!"

Wir waren noch gute 20 Meter entfernt, da kam bereits ein freudestrahlender Embry auf mich zu gerannt. Ich hatte Schwierigkeiten die Schüsseln bei seiner stürmischen Begrüßung nicht fallen zu lassen und war froh, als er sie mir im nächsten Moment abnahm.

„Es ist so schön dich zu sehen! Ich hatte schon Angst, dass Jake es heute früh endgültig verkackt und dich vertrieben hat, a-"

„Er hat euch davon erzählt?", unterbrach ich ihn und schaute ihn dabei überrascht an. Was hatte Jake den anderen wohl gesagt? Die Wahrheit mit Sicherheit nicht! Schließlich kam er bei dieser nicht sonderlich gut weg. Embry schien von meiner Nachfrage kurzzeitig überrumpelt, was mich wiederum irritierte.

„Öhm... joa... also zumindest ein bisschen was... also nicht alles... öhm... jedenfalls genug, um zu wissen, dass es nicht seine Sternstunde war..."

Es ließ mich schnauben. Wenn das mal nicht die Untertreibung des Jahres war. Und doch war ich überrascht, dass Jake scheinbar in Teilen ehrlich gewesen sein musste.

„So kann man es auch sagen..."

Beim Gedanken an die Auseinandersetzung kroch die Wut wieder in mir hoch. Ich atmete langsam aus und schloss meine Augen. Beruhig dich, Ashley. Lass dir von diesem Idioten nicht auch noch diesen Abend kaputt machen.

„Alles ok bei euch?"

Beim Klang von Bellas Stimme öffnete ich wieder die Augen. Ach du meine Güte, sie hatte ich in dem Moment ja völlig vergessen.

„Ja, alles bestens.", antwortete Embry harsch. Ich wusste nicht, ob ich es mir einbildete, aber sein Tonfall wirkte kühl und distanziert – so völlig anders, als ich es sonst von ihm kannte. Scheinbar schien nicht nur Jake ein Problem mit Bella zu haben, weshalb ich mir wieder einmal die Frage stellte, was hier eigentlich los war. Ich bekam ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Schließlich war sie meinetwegen hier und egal, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, sie hatte es nicht verdient, nun unfreundlich behandelt zu werden – schließlich war sie hier und zeigte somit guten Willen.

Demonstrativ hakte ich mich bei ihr ein, während wir zum Rest der Truppe gingen. Embry quittierte dies mit einem missbilligenden Ausdruck, welcher jedoch direkt schwand, als sich unsere Blicke trafen und er mich warm anlächelte. Die ganze Situation warf mit jeder Sekunde, die verging, nur noch mehr Fragen auf. Daher war ich entschlossener denn je, der Sache heute auf den Grund zu gehen.

Bei der Truppe angekommen, erblickte ich als erstes Paul, welcher sich einen Spaß daraus zu machen schien, mit übertriebenem Hüfteinsatz Jared anzutanzen, der dabei mehr gequält, als belustigt aussah – was man von den anderen nicht behaupten konnte. Ich hatte Sorge, dass Quil und Seth jeden Moment vor Lachen ersticken würden. Selbst Jake, den ich bisher als nicht sonderlich humorvoll erlebt hatte, konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Lediglich Leah wirkte genervt von der ganzen Situation. Ich konnte nur erahnen, wie schwierig es sein musste, als einzige Frau in einer Männergruppe zu bestehen – insbesondere, wenn sich diese die meiste Zeit wie kleine Kinder verhielten. Es wurde Zeit, dass sie weibliche Verstärkung bekam, nicht nur heute, sondern auch im Allgemeinen – was für ein Glück, dass ich nun hier war.

If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt