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Mein intensiver Blick wandert behutsam von Aurelias bezaubernden braunen Augen zu ihren zartrosa schimmernden Lippen. Ein Hauch von Rot ziert sie, ein verlockender Anblick, der mir das Gefühl vermittelt, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen.

Ich verweile in meiner Betrachtung ihrer Lippen, als wären sie der Inbegriff all meiner Sehnsüchte, als könnte ich in diesem Anblick die Erfüllung einer lang gehegten Begierde finden. Die Spannung zwischen uns liegt greifbar in der Luft, ein süßes Kribbeln der Erwartung erfüllt den Raum.

Dennoch halte ich inne und ringe mit mir selbst, mich nicht dem Verlangen hinzugeben, sie zu küssen. Die Verlockung des Augenblicks steht im Kontrast zu meiner zögerlichen Zurückhaltung. Die unausgesprochenen Worte zwischen uns sind lauter als jedes Gespräch und ich erkenne, dass Aurelia die Ängste und Unsicherheiten in meinen Augen liest.

Bin ich bereit, das Risiko einzugehen und sie zu küssen?

Ist sie bereit für diesen entscheidenden Schritt?

Doch nun, in diesem zauberhaften Raum, durchtränkt von Liebe und Vertrautheit, spüre ich den Mut, der in Aurelia aufkeimt. Ihr Blick ist erfüllt von Liebe, beinahe zartbitter und ich kann sehen, dass sie fast zerbrechen würde, wenn ich sie jetzt nicht küsste.

Es ist, als ob das Universum den Atem anhält, während wir uns in diesem Moment der Möglichkeit verlieren, einen neuen Anfang zu erleben. Die Angst vor dem Risiko nagt an mir, denn ich möchte sie küssen, aber ich fürchte, dass Aurelia möglicherweise nicht vollends begreift, was sie tut.

Die Augen, die sich tiefer in die Seelen des anderen zu graben scheinen, spiegeln die Farben der Wirklichkeit wider. Meine grünen Augen treffen auf ihre braunen und es ist, als würden sie einander in einem stillen Gespräch verstehen, das über die Welt hinausgeht. Unsere Nähe ist wie ein zarter Tanz, bei dem wir uns behutsam annähern, die Atmosphäre erfüllt von einem sinnlichen Knistern.

Mein Herz pocht in meinem Inneren, während ich versuche, die richtigen Worte zu finden, die zwischen uns schweben. Die Worte, die unausgesprochen, den Raum zwischen uns füllen.

"Tu es", fleht sie mich sehnsüchtig an, ihre Augen leuchten vor Verlangen. Ihr Blick durchbohrt meine Seele und ich spüre, wie die elektrisch geladene Luft zwischen uns nach Erlösung schreit. Dieser Moment ist wie ein Magnet, der uns unaufhaltsam näher zieht. Ich will sie - meine Aurelia.

"Ich ka-kann nicht", stammel ich, meine Unsicherheit wird von meiner zögernden Stimme widergespiegelt. In Aurelias Blick erkenne ich, dass sie meinen inneren Kampf versteht, das Ringen, dem drängenden Verlangen nachzugeben, sie endlich zu küssen.

Denn ein Kuss ist für mich mehr als nur eine flüchtige Berührung. Es ist der Beginn einer unausgesprochenen Verbindung, ein Pakt, der uns für immer verbindet. Wenn ich sie küsse, mache ich sie zu meiner und sie gehört mir - ganz und gar.

Doch die Furcht nagt an mir, dass Aurelia nicht dieselben tiefen Emotionen empfindet. Sie sieht es womöglich nur als einen kleinen Kuss, während für mich darin Liebe und ein lebenslanges Versprechen liegen.

Die Angst vor dem Unbekannten umschließt mich wie ein eiserner Griff und tausende von Gedanken wirbeln in meinem Kopf, der zu zerspringen droht. Denn in diesem Augenblick, in dem die Spannung zwischen uns den Höhepunkt erreicht, fürchte ich mich davor, dass ich nach diesem einen Kuss nicht mehr in der Lage sein werde, sie loszulassen. Aurelia wird mein Mädchen sein, wenn sie es nicht ohnehin schon ist.

Meine Ängste wurzeln tief - die Angst, dass Aurelia nur von ihren Begierden gesteuert wird, dass sie mich vielleicht nur aus der Hitze des Moments heraus küssen will. Doch in meinem Innersten sehne ich mich danach, sicher zu sein, dass sie mich will, mit all meinen Makeln und Fehlern.

𝐋𝐨𝐫𝐞𝐧𝐳𝐨 - 𝐅𝐨𝐫𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐦𝐢𝐧𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt