Als wieder alle gingen, nach dem Essen, räumte Aurora nur schnell ab, stellte die Sachen in die Küche und wollte dann den Raum verlassen. Eine dunkle Stimme, die durch den Raum hallte, hinderte sie allerdings daran. "Aurora?"
Die blonde Frau drehte sich langsam zu dem König herum, der sie direkt aus seinen gletscherwasserblauen Augen heraus ansah. Sie konnte, wenn auch nur wenig, ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen. "Wie war dein Tag?" Wollte Thorin von ihr wissen.
Sie knetete ihre Hände und trat langsam wieder etwas näher, zu ihm heran. "Er war wirklich schön gewesen. Danke, dass ich Eurer Schwester helfen durfte." Bedankte sie sich bei dem Zwergen. Dieser nickte bloß. Wirkte zufrieden. "Gut. Du darfst gehen. Bis morgen."
Dies ließ sie sich nicht zweimal sagen, knickste und machte auf dem Absatz kehrt um den Raum zu verlassen.Direkt führten ihre Füße sie zu ihrer Wohnung und sie fiel sofort ins Bett. Müde war sie vom Tag und den ganzen Eindrücken. Doch richtig schlafen wollte sie auch nicht. Ihr gingen die Worte von Dis über ihren Bruder nicht mehr aus dem Kopf. Und die halbe Nacht waren ihre Augen so gut wie offen wegen eines gewissen blauen Augenpaares. Einem schwarzhaarigen Zwergen.
Aurora war am nächsten Morgen müde, aber dennoch trat sie ihre Arbeit an. Es musste ja sein. Und sie tat es gerne.
Zuerst ging es zu Magda. Die scheuchte sie sofort hinweg mit dem Essen in der Hand. Und das ging einige Zeit lang so, bis sie von einem Boten eine Nachricht bekam, dass der König sie sehen wollte. Nanu. Sie hatte nicht vor heute Nachmittag mit Arbeiten für diesen gerechnet. Dennoch kam Aurora der Bitte nach und ging zu den Arbeitszimmern des Königs. Dort klopfte sie an und nach einem 'Herein' betrat sie auch den Raum. Thorin nickte ihr zu und bedeutete ihr sich zu setzen.
Das tat sie dann auch. "Wie kann ich helfen?" Fragte sie ihn.
Thorin atmete schwer aus, und ließ dann die Bombe platzen. Es ging nicht anders. "Wie du weißt, wünscht das zwergische Volk , dass ich so langsam eine Frau finde. Nun, das ist natürlich mehr als nervig. Deshalb habe ich eine wichtige Aufgabe an dich. Ich bitte dich, dies geheimzuhalten. Es betrifft nur uns beide."
Fragend sah Aurora ihn an. Was würde er jetzt wohl sagen? Worum genau ging es? Was sollte sie tun?
Als der König damit heraus rückte, wurde sie sehr blass um die Nase."Ich möchte, dass du dich mit mir in Zukunft triffst. Hier oder in meinen eigenen vier Wänden. Es soll der Anschein entstehen, dass ich mich mit einer Frau treffe. Keine Sorge, niemand wird wissen, dass du bei mir bist. Nur meine Wachen und die werden nichts sagen. Ich will dich also als Vorwand."
Aurora verstand nur langsam. Sie sollte als Vorwand dienen. Für eine Frau, mit der der König sich traf. War das real? War das sein völliger ernst? Doch als sie den König ansah, sah er nicht so aus als würde er Scherze machen.
"Keine Sorge, du wirst keine Probleme bekommen. Das verspreche ich" sprach Thorin dann ruhig auf sie ein.
Aurora dachte scharf darüber nach. Sollte sie das wirklich machen? Eine Seite wollte es direkt, wollte den König besser kennenlernen. Die andere Seite fand das aber nicht ganz so gut. Allerdings überwog ihr Pflichtbewusstsein und sie nickte. "Also gut. Wann geht es los?" Fragte sie ihn. "Es hat schon begonnen." Erwiderte er.
Und so verbrachten die beiden Zeit miteinander. Die nächsten Tage wurde es ähnlich gemacht. Immer eine Stunde war sie bei dem König. Mal in seinen Arbeitszimmern, dann bei ihm im privaten Gemach.
Und heute waren sie alleine im großen Speise und Aufenthaltsraum der Königsfamilie. Angeregt Sprachen die beiden über dieses und jenes. Über Auroras Tag, über Thorins Pflichten. Aber auch darüber, dass Thorin sich selbst aussuchen müsste, wen er gerne an seiner Seite hätte. Aurora fand es nur mehr als fair für ihn.
Als mal eine kleine Stille herrschte, war sie es die das Wort schließlich erhob. "Wie wäre es mit einem Wein? Ich würde einen holen." Bot sie an. Der König nickte daraufhin. Das wäre eine gute Idee.
Also verschwand die Zwergin um genau das zu besorgen. Nur wenig später kam sie mit dem Tablett zurück, auf dem zwei volle Kelche Wein standen. Sie ging gerade auf Thorin zu, als es geschah.
Sie stolperte praktisch über ihre eigenen Füße, ließ das Tablett fallen und der schöne Wein verteilte sich auf dem Boden. Die Gläser waren ebenso ruiniert.
"Nein, nein nein nein!" Rief Aurora verzweifelt. Na klasse. Konnte sie nicht einmal aufpassen. Während sie verzweifelt da stand und mit sich selbst zu schaffen hatte, erschien auf dem Tisch vor dem König die beiden Kelche. Gefüllt mit Wein und nicht zerbrochen. Als wäre nie etwas geschehen.
Aurora sah dies nur wenig später. Verdammt, ihre Magie! Die hatte sie total vergessen. Und gerade jetzt hatte sie sich bemerkbar gemacht. "Ähm....oder so?".. sprach sie bloß schüchtern vor sich hin , sah erst die Kelche und dann Thorin an. Der sah natürlich merklich verwirrt aus, wusste nicht was er sagen sollte.
"Tut mir leid " entkam der Zwergin schließlich und das ließ den König endlich reagieren.
"Alles...in Ordnung " kam es tief brummend von ihm. Doch mit was Aurora nicht rechnete war, dass der König sich erhob. "Nun.. ich.. muss nun gehen... bis morgen.." murmelte er vor sich hin und nur wenige Sekunden später, fiel die Tür ins Schloss und Aurora war alleine. Alleine mit ihren Gedanken über das was gerade geschehen war. Und über Thorin. Bei Durin, hoffentlich würde der König sie nun nicht raus werfen!
Das ist das schlimmste womit sie gerechnet hatte. Dass die Magie sich genau vor seinen Augen offenbarte.
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kurdunuh menu tessu | my heart you are everything
FanfictionSeit sie denken kann steht Aurora im Dienste des Königs unter dem Berge. Und schon seit sie jung ist, kennt sie die Königsfamilie wie ihre Westentasche. Doch was ist, wenn plötzlich alles, was bisher so gewohnt und normal war, mit der Zeit anders w...