14. Gift

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"Auf Izuku Midoriya, der uns mal wieder den Arsch gerettet hat und darauf noch Profit schlägt." Rief einer der Männer und erhob seinen Krug.

"Auf den Boss!" Riefen die Stimmen der anderen versammelten Männer.

Izuku müsste Lügen, wenn er behauptete, dass er dieses Lob nicht genoss.
Diese Menschen, die viel älter, erfahrener und erwachsener waren als er waren, sahen zu ihm auf, lobten ihn und folgten ihm bis in den Tod.

Er erhob sein Glas und Augenblicklich wurde es still.
Inko, die neben ihm stand, schaute ihn überrascht an, es war nicht geplant, dass er heute eine Rede hielt.

"Ich muss euch meinen Dank aussprechen."
Begann er seine Rede.
Es hatten sich heute die wichtigsten Leute der Organisation in der Villa versammelt und schauten nun zu ihm auf, voller Erwartung.

"Ihr seid der Grund, dass ich auf dem Rechten Weg bleibe und immer weiter vorangehen werde. Für euch, mein eigen Fleisch und Blut, meine Freunde, meine Familie. Für euch werde ich mich gegen das Schicksal auflehnen und Kämpfen.
Ich sehe euch an und weiß, dass ich euch willkommen bin.
Seid versichert, dass ich euch behüten und beschützen werde, wie ein Schäfer seine Schafe.
Mir gegenüber Loyal zu sein bedeutet ein Zuhause zu haben, eine Familie.
Ich liebe euch, wie ein Vater seine Kinder, doch wie in jeder Familie gibt es auch Schwarze Schafe."
Izuku hielt inne.
Die Wärme und Freundlichkeit war am Ende aus seiner Stimme gewichen.
Die Stimmung wurde ernst.

Izuku nickte zwei Wachen zu, die auf die Menge zu gingen.
Der Grünschopf sprach weiter.
"Ich schenke euch mein Vertrauen und meine Dankbarkeit, doch versuchen sich die Bösen Wölfe immer und immer wieder meine Herde zu verletzten und zu verringern."
Izukus Worte hingen in der Luft, während die zielgerichtet auf einen Mann in Butler Kleidung gingen, dessen Panik deutlich in sein Gesicht geschrieben war.

Izuku, mit seinem Glas in der Hand, sprach weiter, während er langsam die Treppe hinunterkamen und seine Leute den Mann packten.
"Ich bin zutiefst verletzt, dass Menschen, denen ich ein Zuhause schenke, Schutz biete und mich, für sie aufopfere, meinen Glauben an sie einfach so mit Füßen treten und mich hinterrücks erstechen wollen."

Der Mann wurde gepackt. Er versuchte er sich zu wehren, doch gegen die Bodyguards hatte er keine Chance.
Die versammelt hatten angefangen zu murmeln und leise zu diskutieren.

Izuku erreichte den Mann, der voller Todesangst war.
"Ich kann es einfach nicht verstehen, was habe ich dir je getan? War das Haus, was ich dir gab nicht gut genug? Habe ich dich zu schlecht bezahlt? Hat dir das Essen nicht geschmeckt? Was habe ich dir getan, damit du mich heute vergiften wolltest?"
Fragte er und ein Raunen ging durch die Menge.

"Ich... ich hatte nichts der gleichen vor!" Rief er panisch.
Izuku legte den Kopf schief.
"Du warst für die Getränke zuständig, nicht wahr? Wer hat gesehen, wie dieser Mann mir vor wenigen Minuten aus einem Kelch was eingeschenkt hat?"
Fragte er in die Runde.


Einige Hände hoben sich in der Menge. Auch Inko, die das tatsächlich gesehen hatte, hob die Hand.
Sie schien es kaum glauben zu können.

"Das sind einige, wenn ich dir jetzt also dieses Getränk die Kehle hinunterkippe, wirst du nicht sterben?" Fragte Izuku.
Die Augen des Mannes suchten verzweifelt nach Hilfe, sein ganzer Körper zitterte und seine Atmung war schnell.
Schweiß rann ihm über die Stirn, als er panisch nach Worten suchte, doch seine Kehle war auf einmal ganz trocken geworden.

"Auf die Knie." Befahl Izuku eiskalt.
Der Mann, kaum mehr in der Lage zu denken, befolgte den Befehl und kniete vor Izuku.
"Bitte... Ich..."

"SCHWEIG!" Rief Izuku erzürnt
"Ich versuche einfach nur zu verstehen, wie du mir so etwas antun konntest! Ich dachte, wir sind eine Familie." Sprach er, scheinbar ernsthaft verletzt, doch seine Augen sprachen eine andere Sprache. Sie erzählten von Spott und Hohn.

Unsanft packte Izuku denn Mann und drückte in seine Wangen, ihn dazu zwingend den Mund zu öffnen.
Langsam hob er das Glas an seine Lippen und lehrte es.
Der Mann weinte, als er das Getränk hinunterschluckte.

Izuku trat einen Schritt zurück und ließ das Glas auf dem Boden fallen und es zersprang in viele, kleine Scherben.
"Lasst ihn los."
Befahl er.

Der Mann fiel zu Boden.
Er schien noch Schwierigkeiten damit zu haben zu verstehen, was gerade passiert war.
Dann schnappte er nach Luft und griff sich an den Hals.
Panisch versuchte er Luft zu bekommen, doch sein Körper schien nicht zu reagieren.

Ein erstickter Schrei drang aus seiner Lunge, Schaum brach aus seinem Mund und voller Schmerz krampfte er sich am Boden zusammen.
Es war ein stiller Kampf gegen den Tod, den der Mann schließlich verlor und Tod liegen blieb.

Izuku drehte sich weg und nahm wieder seinen Platz auf der oberen Etage neben seiner Mutter ein.
"Ich habe euch allen Vertraut, doch wo ein Verräter ist, da werden auch noch andere sein. Bitte enttäuscht mich und beweist mir, dass ihr loyal seid, sonst weiß ich nicht, ob ich mit euch an meiner Seite weiter in die Zukunft blicken kann.
Ich werde mich für heute Abend zurückziehen, der Schmerz, einen guten Mann zu verlieren sitzt tief."

Damit verschwand er und ließ seine Mutter zurück, den Rest des Abends für ihn zu übernehmen.
Er kehrte in eines seiner Zimmer zurück, in dem Katsuki und Tomura bereits mit drei Pizzakartons und geladenen Gaming Controller auf ihn warteten.

"Woher wusstest du, dass dein Getränk vergiftet war?" Fragte Katsuki und legte sein Handy beiseite, von wo aus er die Situation per Überwachungskamera beobachtet hatte.

"Ganz einfach... ich selber habe das Gift darein getan." Sagte Izuku mit einem grinsen und ließ sich zwischen die beiden fallen.
"Ernsthaft?"
Fragte Katsuki und blinzelte.

"Ja, er hatte zwar wirklich vor mich zu vergiften, aber erst später im Laufe des Abends. Ich habe es mir erlaubt, ein anderes Gift zu nutzen." Sagte er, öffnete seine Pizza und griff sich den Kontroller.

"Aber warum das alles?" Fragte Tomura.

"Naja, jetzt hat der Auftraggeber keine andere Wahl, unterzutauchen. Dass es ein anderes Gift ist, wird ihn stutzig machen, vielleicht wird er denken, dass das alles nur ein Zufall war und sich Hilfe suchen.
Er wird sich fürchten, dass ich ihn durchschaut habe und in solchen Situation... wohin geht man dann am besten?"

"Zu einer neutralen Partei?" Fragte Katsuki.

"Richtig und wer ist neutralste Partei im Untergrund?"
Fragte Izuku nun und sein breites Grinsen erzählte ihnen Bände.

"Giran." Antworteten beide gleichzeitig, als sie Izukus Plan verstanden hatten.

"100 Punkte für euch. Alle denken, Giran würde für Geld alles tun, doch die Wahrheit ist, dass Problem daran ist, es gibt nur eine Sache, die ihn mehr fasziniert und wichtiger ist als Geld."
Izuku machte eine dramatische Pause.

"Und das bin ich."

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