Ich habe mal zusammen mit Josellllll eine Liste gemacht mit zehn Dingen, die wir daran hassen, nichtbinär zu sein. Weil auch ihr das wolltet, kommt jetzt diese Liste, wahrscheinlich mit noch viel mehr Sachen. Die könnt ihr dann immer Leuten unter die Nase halten, die meinen, dass ihr "nur einem Trend nachgeht" oder "Aufmerksamkeit" wollt (Ich flippe immer so aus, wenn ich diesen Müll höre!!!). Vielleicht checken die dann mal, dass viel zu viel scheiße daran ist, um es sich "auszusuchen".
Stellt euch auf eine sehr lange Liste ein, ich werde viel dazu schreiben... Sorry, aber vielleicht verstehen die Cis-Hetero-du-willst-doch-nur-Aufmerksamkeit-Leute dann endlich, wie scheiße nichtbinär zu sein wirklich ist.
1. Toiletten. Wenn wir nicht zufällig das Glück haben, dass genderneutrale Toiletten existieren (DANKE AN ALLE GEBÄUDE, BEI DENEN SIE EXISTIEREN, ICH BIN IMMER SO HAPPY) müssen wir uns immer für eine Toilette entscheiden. Und wo geht man im Zweifelsfall hin (zumindest ich tue das)? Auf die Toilette des biologischen Geschlecht. Das ist aber ein bisschen kritisch, wenn man nicht weiblich/männlich gelesen wird, was oft zu unangenehmen Situationen kommen kann. (Ich musste leider welche erleben. Habt ihr Bock, dass ich auch dazu mal was schreibe? Eigentlich könnte ich n ganzes Buch über nichtbinär machen, also nicht Vorurteile, sondern einfach Enby-Stuff. Soll ich das machen?)
2. Pronomen. Im Englischen ist das vielleicht noch leicht, aber im Deutschen gibt es keine genderneutrale Variante. Es gibt die aus dem Englischen übernommene Form dey/demm oder xier, sier und auch ein paar andere, aber es gibt keine offizielle Art. Das kann schnell schwierig werden, weil die anderen Personen deine präferierten Pronomen erst lernen müssen (solltest du überhaupt nicht er oder sie verwenden, es gibt auch Enbies, die bei er oder sie bleiben). Das kann lange dauern. Und wieso ist das so? WEIL MAN DIESE PRONOMEN NICHT LERNT! Ganz im Ernst, wieso können wir nicht einfach zusammen mit den Pronomen sie und er auch ein genderneutrales Pronomen lernen? ACH SO, DAS IST JA NOCH GAR NICHT EINGEFÜHRT! Danke, deutsche Sprache!
3. Selbstfindungsphase. Okay, jede queere Person hat diese Selbstfindungsphase, aber ich bin ehrlich: Die nichtbinär Selbstfindungsphase war bei mir um einiges schwieriger, als herauszufinden, dass ich lesbisch bin. Man weiß vielleicht, dass es binäre Transpersonen gibt, aber das passt irgendwie nicht zu einem. Aber cis ist man irgendwie auch nicht. Aber man will auch nicht zu diesem "neuen dritten Geschlecht" gehören, über das sich immer alle aufregen. Es ist stressig und ständig hat man das Gefühl, dass man vielleicht gar nicht existiert. Dass man sich alles einbildet. Aber dann erinnert man sich wieder an Dinge, die ganz klar dafür sprechen, dass man nichtbinär ist. Dann traut man sich vielleicht, jemandem davon zu erzählen, aber die Person redet dir deine Gefühle ab und du zwingst dich dazu, cis zu sein. Es ist einfach nur kompliziert und stressig. Und ein seeeeeeeeehr langer Weg.
4. Outing. Ja, das haben auch (viele) anders queere Personen, aber das Outing als nichtbinär oder anders genderqueer ist schon schwieriger als das, was Sexualität betrifft (zumindest ist es bei mir so). Es werden oft Fragen gestellt, die du selbst noch nicht beantworten kannst. Willst du eine OP? Was ist dein neuer Name? Wann outest du dich bei XY? Manche wollen keine OP. Manche wollen keinen neuen Namen. Manche wollen sich nicht bei XY outen. Outings sind immer stressig und emotional krass und jetzt stell DU (als die Cis-Person, die meint, wir würden nur "Aufmerksamkeit" wollen) dir mal vor, du musst dich bei jeder einzelnen Person in deiner Umgebung (die ganze Schule/Arbeit, Hobbies, Familie, Freund*innen...) outen. Bei jeder. Einzelnen. Person. Ich weiß nicht, wer Lust darauf hat, wenn es nicht wirklich das ist, was man will und wer man ist.
5. Dysphorie. Es fühlt sich falsch an. Es fühlt sich komisch an. Es fühlt sich an, als würde man dir die Luft abschneiden. Dysphorie ist eins der schlimmsten Gefühle, die ich kenne. Es fühlt sich einfach scheiße an. Als würde man einen anderen Körper vor sich sehen. Irgendeinen, aber es kann nicht der eigene sein. Dysphorie ist mit das Schlimmste am Nichtbinärsein. Und das müssen viele Transpersonen ständig durchleben. Es fühlt sich absolut scheiße an. Das ist kein "Spaß". Und sowas denkt man sich auch nicht aus. Das ist einfach die Wahrheit. Es ist das schlimmste Gefühl der Welt. Ja, vielleicht sogar noch schlimmer als Liebeskummer.
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Aber du bist doch ein Mädchen/Junge! - Das Buch über Vorurteile bei Enbies
Non-Fiction''Aber du bist doch ein Mädchen/Junge!'' ''Du willst doch nur Aufmerksamkeit!'' ''Aber du siehst gar nicht so aus!'' Als nicht-binäre Person muss man echt viele Vorurteile ertragen. Weil ich selbst nicht-binär bin, schreibe ich in diesem Buch über V...