Kapitel 3

10 2 0
                                    

Irgendwann sah ich auf die Uhr und merkte dann erst wie spät es geworden war. Ich hastete zu meinem Auto und fuhr so schnell wie es ging nach Hause. Als ich dann doch endlich angekommen war und die Tür öffnete erwartete mich schon der Siefpenner. Er machte mich gleich blöd von der Seite an, aber ich ignorierte ihn und ging schnurstraks in mein Zimmer. Meine Sachen flogen in eine Ecke und ich schmiss mich auf mein Bett. Da entdeckte ich den Zettel, den ich heute Nachmittag an meinem Scheibenwischer gefunden hatte. Er muss wohl gerade aus meiner Tasche gefallen sein. Ich hob ihn auf und nahm mir Zeit ihn mir genau durchzulesen. Es war ein Liebesgeständnis. Und das auch noch so romantisch wie man es nur schreiben konnte. Gleich hatte ich den Vorfall mit dem Gerücht vergessen und ich fing darüber nachzudenken wer etwas so süßes und romantisches schreiben konnte. Dieser Brief ließ mich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich musste die ganze Zeit rumrätseln wer das hätte schreiben können. Aber niemand wollte mir einfallen der so etwas Schönes auch nur ansatzweise schreiben könnte. Ich kannte keinen, der auch nur ein bisschen Talent zum Schreiben hatte. Irgendwann wurde es wieder Tag und ich stand auf um mich fertig zu machen. Ich fuhr wie immer zur Schule und als ich auf dem Parkplatz ankam und Ausstieg wurde ich wieder von allen Seiten Angestarrt, aber das war mir total egal. Ich war immer noch sehr damit beschäftigt darüber nachzudenken wer mir diesen Brief geschrieben hatte. Für was anderes war gar kein Platz. Der Unterricht verging noch quälender und langsamer als normalerweise. Nachdem ich den Tag doch endlich vorbei war, ging ich schnell zu meinem Auto. Ich wollte wieder zu diesem Planetarium fahren, da konnte ich in Ruhe weiter nach denken, ohne dass ich von irgendjemanden gestört werden konnte. An meiner Scheibe fand ich wieder einen so geheimnisvollen Zettel. Ich nahm ihn fuhr in das Planetarium und las ihn mir dort mehrere Male durch. Dieser Brief war genauso schön wie der erste. Und in den folgenden Tagen bekam ich noch mehr davon. Für jeden Tag einen Brief. Jeder schöner als der andere. Jedes Mal fuhr ich ins Planetarium um sie mir durchzulesen und nach und nach verliebte ich mich in der geheimnisvollen Schreiber. Ich fing an ihn mir auszumalen und hoffte immer mehr meinen Traumprinzen zu treffen. Irgendwann fasste ich mir ein Herz und wollte anfangen ihn zu suchen. Es gab nur ein Problem. Ich wusste nicht wie. In den nächsten Tagen fing ich an alle Briefe in ein Buch zu schrieben und sie zu analysieren. Ich hatte gehofft irgendeinen Hinweis finden zu wer mein heimlicher Verehrer sein könnte, aber da war nichts was einem auffiel. Nichts was einem auch nur ansatzweise einen Tipp gab, wer dieser Traumprinz bloß sein könnte. Ich unterhielt mich mit meinen Freunden darüber. Wir stellten zusammen wilde Theorien auf, aber wirklich weiter kam ich nicht. Die Zeit verging wie im Fluge und es wurden immer mehr Briefe. Irgendwann bekam ich einen Brief, in dem das schönste Liebesgedicht stand.

"Was auch immer ich tu',
ob ich träume oder wache,
ich denke nur an Dich.
Wie ein Schmetterling flatterst Du!

Du flatterst hier,
Du flatterst da,
in meinem Kopf,
ob als Traum oder Gedanke,
in meinem Herzen als Gefühl
und als Ziel in meiner Seele
wild mit den schönsten Flügeln!

Du bist für mich mein Leben wert."

Ich war so Mega berührt, dass ich sogar Tränen in den Augen hatte. Irgendwie fühlte ich mich dieser Person richtig nah, obwohl wir uns überhaupt nicht kannten. Im Planetarium fang ich wieder an zu träumen. Ich fing an mir meinen geheimnisvollen Verehrer vorzustellen.

In meiner Vorstellung war er groß und hatte wunderschöne blauen Augen. Er hatte wundervolles dichtes braunes Haar, ein engelsgleiches Gesicht und ein gut gebauter Körper. Dies war alles nur Illusion, aber es war irgendwie befriedigend für mein Verlangen ihn zu suchen und endlich zu finden. Etwas später schlief ich ein, immer noch im Planetarium sitzend und ich fing an zu träumen.

Briefe aus dem HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt