Ich lief durch die Gänge meiner Schule auf der Suche nach etwas, nur wusste ich nicht was. Als ich ein kleines Geräusch hörte bog ich um die Ecke und dort stand er mit einer wunderschönen Rose in der Hand. Ich lief los geradezu in seine starken Arme. Es fühlte sich gut an, so warm und beschützend. In seiner Nähe fühlte ich mich verdammt wohl. Er war so wie in seinen Briefen. Genauso romantisch, genauso voller Gefühl, genauso wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Alle die ich kannte sagten mir wie perfekt wir doch zusammen waren. Nur irgendwie war alles zu perfekt. Mit einem Mal wurde um mich herum alles schwarz und alles verschwand. Ich wurde panisch und rannte los. Hinein ins nichts.
Als ich wieder aufwachte war gerade mal eine halbe Stunde vergangen, dennoch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Ich war total aufgelöst und verstand nicht was dies bedeuten sollte. Alles war perfekt und dann...war alles weg.
Ich versuchte mich wieder zu beruhigen und zu ordnen. Es fiel mir nicht leicht, aber schaffte es irgendwie. Ich ließ mir die Geschehnisse des Traumes noch mal durch den Kopf gehen, aber es ergab keinen Sinn. Es wurde allmählich spät und ich musste nach Hause. Sobald ich dort ankam stand auch schon der Stiefpenner in der Tür, als hätte er darauf gewartet das ich nach Hause komme.
"Weißt du eigentlich wie spät es ist?"
Ich ging an ihm vorbei in den Flur.
"Ich rede mit dir, Fräulein!"
"Ja ich hab es gehört, und ich bin alt genug um selbst entscheiden zu können wann ich nach Hause komme und du bist nicht MEIN Vater."
"Was fällt dir ein so mit mir zu reden."
"Komm mit klar."
"So das reicht jetzt! Du erledigst nicht deine Aufgaben im Haus, du kommst und gehst wann du willst, du bist frech und respektlos. Du gehst zu weit! Wenn du dein Verhalten nicht bald änderst müssen wir dich auf ein strenges Internat in England schicken."
"Das wagst du dich nicht. Außerdem bin ich fast 18 und DU hast mir rein gar nichts zu sagen."
Nachdem ich das gesagt hab kam meine Mutter um die Ecke. Sie hatte wohl alles mit bekommen und ich konnte nicht fassen was sie dann sagte.
"Er hat aber recht. So kann das nicht mehr weiter gehen."
"Stehst du echt auf seiner Seite? Hallo ich bin deine Tochter."
Sie sah mich komplett ausdruckslos an. Ich fühlte mich von meiner eigenen Mutter verraten und mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich stürmte an den beiden vorbei und schrei dann nur noch:
"Ich bin froh wenn ich endlich hier raus kann."
Ich fiel in mein Bett und fing an zu heulen. Kurz darauf schlief ich ein.Als ich aufwachte schien mir die Sonne in mein Gesicht. Ich blinzelte und sah auf die Uhr.
Scheiße es war schon nach 11 Uhr. Ich geriet Panik, sprang aus dem Bett und suchte mir Sachen zum anziehen raus bis mir einfiel, das heute Samstag ist. Ich wurde wieder ruhiger und ging erst mal runter in die Küche um mir etwas zum frühstücken zu holen. Zum Glück war keiner da, denn ich war nicht gerade scharf darauf meiner Mutter geschweige denn den Stiefpenner übern weg zu laufen. Nach dem ich fertig ging ich raus, um nicht den ganzen Tag in meinem stickigem Zimmer zu verbringen. Es war schönes Wetter also fuhr ich in den Park ganz in meiner Nähe. Dort angekommen setzte ich mich auf eine Bank an einem kleinen Teich. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren, stellte meine Musik ein und versank mal wieder in meinen Gedanken. Ich dachte an den Streit vom vorherigen Abend und ein wenig an die Briefe um wenigstens ein wenig bessere Laune zu kriegen. Nach ca. 2 oder 3 Stunden entschloss ich wieder nach Hause zu fahren. Als ich dort ankam war immer noch keiner zu Hause und ich ging schnurstracks in mein Zimmer. Ich sah in mein Bücherregal und nahm mir dort mein absolutes Lieblingsbuch heraus. Ich verschwand mit meiner Fantasie vollkommen darin. Ich glaube, ich las es gerade zum hundertsten Mal oder so und es wurde nie langweilig für mich. Ich konnte mich mit der Hauptperson identifizieren. Wir waren uns sehr ähnlich daher wusste ich immer genau wie sie sich fühlte. Obwohl ich das Buch schon so oft gelesen hatte musste ich jedes Mal wieder anfangen zu heulen wenn es gerade traurig wurde. Es war als wäre ich mitten in der Story drin und würde alles hautnah miterleben.
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Briefe aus dem Himmel
Teen FictionEinsamkeit, Missverständnis, Gefühlschaos... Meine Familie stellt sich gegen mich... und dann sind da auch noch die geheimnisvollen Liebesbriefe von einem Unbekannten Absender. Ich habe mir vorgenommen diese Person zu finden, die mir diese wundervol...