Kapitel 4

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Er lief auf mich zu und lächelte leicht. "Hey."
"Hi.", brachte ich hervor. Aaron holte sein Handy aus seiner Hosentasche. Ich hatte meins schon in der Hand. Er wischte ein paar Mal auf seinem Handy rum, dann begann er mir seine Nummer zu sagen. Nachdem ich fertig war lächelte ich ihn an und für eine Sekunde zerbrach mein Pokerface. Natürlich richtete ich mich gleich wieder und guckte ernst.
"Bis dann.", sagte ich und ging von der Bank.
"Bis morgen.", sagte Aaron und ging in die andere Richtung. "AAAAAAAHHHHHHHHHH!!!!"Ich schrie in mein Kissen.Ich lag auf meinem Bett, in der linken Hand mein Handy mit dem (noch leeren) Chat von Aaron geöffnet. Schon zwei Stunden lag ich hier jetzt rum und überlegte, was ich ihm schreiben sollte. Sollte ich ihm überhaupt was schreiben?Warum wollte ich das so unbedingt?Ich drehte mich ruckartig wieder um, auf meinen Rücken.Ich-musste-mich-jetzt-zusammenreißen.Sofort.»Hi«, tippte ich. Lange hielt ich meinen Finger über dem grünen Abschick-symbol. Ich blickte kurz auf. "YOLO" prangte groß auf meiner Wand, die geschmückt von tausenden Notizen, Sprüchen und Bildern war.You only live once.Du lebst nur einmal.Hey, wenn er mich hassen würde, hätte er mir dann seine Nummer gegeben?Nein.Also atmete ich noch einmal tief ein, bevor ich auf das Abschick-symbol tippte. Es kam ein leises "blubb"-Geräusch, aber ich war zu aufgeregt, um es zu beachten. Die ganze Zeit schwebte mein Blick über der kleinen Anzeige, auf der noch stand: "Zuletzt online heute 14.52 Uhr". Gerade war es kurz nach 16 Uhr. Plötzlich veränderte sich die Anzeige, und wurde zu: "online". Oh Gott.Sofort beschleunigte sich mein Puls. Dieser Junge machte mich so verrückt! Die Häkchen hinter meiner Nachricht wurden blau. Aaron hatte meine Nachricht also gesehen. Plötzlich stand unter Aarons Namen: "schreibt...". Nach wenigen Sekunden kam
»Hi« zurück. Ich beruhigte mich wieder. Keine Ahnung, wovor ich Angst hatte. Plötzlich machte es "blubb". Aaron hatte mir
»Was machst du gerade so?« geschrieben. Ich überlegte. Was tat ich gerade so?
»Dir schreiben« schickte ich ab. Von Aaron kam nichts zurück. Er war immer noch online. Klang meine Antwort doch bescheuert?
»Und du?«, setzte ich also schnell nach.
»dir schreiben« schrieb er.Ich verdrehte die Augen aber lächelte.»Ich muss jetzt los.«, kam dann plötzlich von Aaron.
»Wohin?«, fragte ich.
»Zu einer Geburtstagsparty.« schickte er zurück.
»viel Spaß«, schrieb ich ihm. »Danke«, schrieb er noch, dann war er nicht mehr online.Auch ich schaltete mein Handy aus.Wie abgesprochen, klopfte es plötzlich an meiner Zimmertür. "Was ist?", fragte ich. Die Tür öffnete sich und meine Mutter kam herein. "Hi. Was machst du so?", fragte sie. Warum fragen das eigentlich heute alle? "Keine Ahnung. Chillen?", antwortete ich ihr. Sie nickte. "Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hättest, mit mir shoppen zu gehen? Die Frau, mit der ich den Termin hatte, war heute krank. Ich hab frei bekommen." Ich zuckte mit den Schultern. Mir war etwas langweilig. Und gegen neue Klamotten hatte ich nichts einzuwenden. Was anderes ging meine Mutter fast nicht Shoppen. Sie liebte Klamotten. Nur hatte sie einen total anderen Geschmack als ich."Okay." Die Miene meiner Mutter hellte sich auf. "Lass uns gleich losgehen." Ich seufzte.Meine Mutter und ich waren im gefühlt tausendsten Laden. Es war ein wahnsinnig cooler neuer Laden, den mir meine Mutter zeigen wollte (sie selbst fand dort alles etwas "muffig" und "so dunkel"), aber sie hatte ihn bei einem Spaziergang entdeckt und wollte ihn mir zeigen. Nur das Problem war, dass es dort ziemlich teuer war. Und leider hatte ich zwei Teile gefunden, die beide wahnsinnig schön aussahen. Ein enges, schwarzes Oberteil mit verschiedenen Elementen darauf und eine schwarze Hose, die weit war mit verschiedenen Taschen dran. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Ich hatte beides schon anprobiert und es passte perfekt.Meine Mutter trat vom einen Fuß auf den Anderen mit ihren beiden Einkaufstüten in der Hand (der Großteil darin war von ihr). "An deiner Stelle würde ich das Oberteil nehmen. Das ist schön figurbetont." Ich überlegte. Aaron würde es sicher- STOPP!!MIR würde es sicher gefallen.Also nickte ich und hing die Hose wieder an. Inzwischen war es nachts und ich lag müde in meinem Bett, als mein Handy plötzlich den üblichen Benachrichtigungston abspielte. Ich schaltete es an. Kurz überrascht von der Helligkeit des Bildschirms richtete ich meinen Blick trotzdem auf mein Handy. Im nächsten Moment fiel es mir runter, was aber nicht so schlimm war, da es ja auf meinem Bett landete. Ich griff schnell wieder nach ihm. Aaron hatte mir geschrieben. Es war kurz vor elf.
»Noch wach?« las ich.
»ja« schrieb ich. Ewig zeigte die Leiste oben an, dass Aaron schrieb.Inzwischen waren fünf Minuten vorbei und ich schaltete mein Handy aus. Wie auf Kommando kam wieder ein Ton. Aaron hatte mir endlich eine Nachricht geschickt.
»Wollen wir uns vielleicht morgen treffen?«Ich versuchte es wirklich, konnte mich aber nicht mehr davon abhalten loszuschreien. Wenn auch nur in mein Kissen. Aaron hatte mich praktisch nach einem DATE gefragt!!! Ich fasste mich kurz wieder. Möglicher weise trifft sich Aaron halt einfach gerne mit Mädchen, ohne dabei irgendetwas romantisches im Kopf zu haben. Und das er so ewig geschrieben hatte, hatte auch sicher nichts zu bedeuten. Ich atmete häufig durch, dann machte ich mein Handy wieder an.
»Ja klar«, schickte ich ihm. Es dauerte allerdings eine Weile, da meine Hände wahnsinnig doll zitterten vor Aufregung und ich mich immer wieder vertippte.Aaron las meine Nachricht gleich und schrieb »cool :)« zurück. Lächelnder Smiley!? Vor lauter Freude musste ich noch einmal in mein Kissen brüllen.Dann beruhigte ich mich wieder etwas.
»Wann und wo?«, fragte ich ihn.
»Im Park vllt?« fragte er zurück.
»okay und wann?«, schrieb ich ihm.
»Um 11?«, fragte Aaron. Ich reagierte mit einem Daumen-hoch-Emoji.
»Bis morgen dann« schrieb ich ihm und er schrieb:
»Bis morgen«, zurück.Mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich ein. Am nächsten Morgen wurde ich von einem komischen Dröhnen geweckt. Meine Mutter machte sich sicher gerade Kaffee. Ich schlug mein Augen auf, stieg aus meinem Bett und wollte gerade angepisst sein, als mir plötzlich das von gestern Nacht einfiel. Ich lächelte breit, zumindest bevor ich mich im Spiegel sah. Ich sah schrecklich aus!Schnell duschte ich mich und wusch mir die Haare. Meinen Pyjama ersetzte ich durch eine kurze Hose und einen übergroßen Pullover. Später wollte ich mir in Ruhe überlegen, was ich für das Treffen anziehen wollte. Danach ging ich runter in die Küche, wo meine Mutter schon am Frühstückstisch saß.
"Hi.", sagte ich gut gelaunt und setzte mich neben sie. Meine Mutter starrte mich verwirrt an. "Ist irgendwas?", fragte ich und griff nach einem Croissant.

I love YOU!Where stories live. Discover now