Das Kapitol

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"Ahh!" Schreie ich. "Tut mir leid." erwidert eine meiner Stylisten mit Kapitolsakzent. Mein 'Stylisten Team' zupft meine Augenbrauen, kümmert sich um meine Nägel und macht mich sonstig hübsch. Das Augenbrauen zupfen tut mehr weh, als ich gedacht hätte, aber ich beiße die Zähne zusammen. Als das erledigt ist, stelle ich mich auf und bekomme einen Bademantel, da ich fasst nackt vor ihnen stehe. Mein Stylist kommt rein, redet mit mir einpaar Worte, und sagt dass wir in ein Minenarbeiter Kostüm gesteckt werden. Total in Ordnung, etwas besseres konnte ich mir nicht vorstellen. Und meine Stylisten auch nicht. Sie helfen mir rein, und ich darf mich kurz im Spiegel betrachten, als wir gerufen werden. Scott hat das selbe an, und er sieht umwerfend dadrin aus. Komisch, es war nur ein Minenarbeiter Kostüm und Schminke, die jemanden so verändern konnten. "Du sieht reizend aus." sagt Scott zu mir. "Danke." erwidere ich nur.
Haymitch kommt zu uns, und wünscht uns viel Glück. Effie sagt, wir sollen die Leute einfach ignorieren, und uns auf einander konzentrieren. Das lässt uns mysteriös wirken, was gut ankommt.
Als nichts mehr zu sagen ist, verschwinden die beiden. Ich stelle mich auf den Wagen, und schaue noch auf die Tribute von uns. Distrikt 11, Distrikt 10, Distrikt 9 und Distrikt 8 kann ich noch erkennen, die restlichen nicht mehr, sie sind schon los gefahren. Schlussendlich traben auch unsere Pferde los. Als wir langsam auf den Platz kommen, ist es ziemlich schwer die Leute um uns auszublenden. Praktisch unmöglich. Es sind zuviele, die unsere Namen schreien, Blumen werfen, und so weiter. Schlussendlich geben wir es auf, und winken einpaar mal ins Publikum. Dann bleiben die Pferde stehen und ich kann alle Tribute sehen. Man erkennt alle Distrikte sofort. Distrikt 6 Transport, Distrikt 9 Getreideanbau, Distrikt 3 Technologie..
Genauer kann ich sie auf den riesigen Bildschirmen sehen, jeder Distrikt bekommt seine Zeit, während Präsident Snow, ein kleiner Mann mit Bart, seine Rede. Doch ehrlich gesagt, mir ist so schlecht, dass ich Garnicht zuhöre. Ich bemerke gelegentlich die Blicke, die mir die Tribute zu schleudern. "Scott.. Siehst du die Blicke?" flüstere ich unauffällig zu ihm hinüber.
"Ignorier sie.. Sind nur Neider." sagt er, und weischt mit seinem Blick nicht von Präsident Snow.
Neider? Eher nicht. Sie lachten uns aus. Sie sahen besser aus, waren stärker, und selbstbewusster. Während ich mir Tribute ansehen musste, die uns anschauten, bemerkte ich nur einen, der sich kaum dafür interessierte - Finnick Odair.
Ich wende mein Blick von ihm ab und sehe zu Präsident Snow. Seine Rede ist schon zuende, und die Hymne erklingt. Doch sein kalter, hasserfüllter Blick klebt an mir.

"Super gemacht! Euer Auftritt war klasse!" sagt Effie total freudig und umarmt uns. Haymitch saß auf dem Sofa, und sah zu uns. Doch er sagte kein Sterbens Wörtchen. "Fein, morgen früh geht's zum Training. Gleich gibt es Abendbrot, und dann solltet ihr schlafen." sagt Effie. Ich nicke, und will gerade rüber zum Zimmer, da sagt Haymitch "Warte mal, Gracie. Komm mal her." Effie geht mit Scott in die Zimmer, während ich zu Haymitch rübergehe. "Was ist?" sage ich.
"Ist etwas passiert was ich wissen sollte?" fragte Haymitch, und sah in sein leeres Glas.
"Nein." sage ich.
"Sicher?" fragt er, und scheint mir immer noch nicht über den Weg zu trauen.
"Sicher." sage ich, "kann ich jetzt gehen?"
"Natürlich." sagt er. Er klingt so, als wäre er nicht betrunken, doch die leeren Flaschen neben ihm, sagen was ganz anderes. Ich drehe mich um, und denke an den Blick von Snow. Sein Blick kann vieles bedeuten. Hat er überhaupt mich angesehen?
Ich ging den Flur durch, und blieb vor einigen Türen stehen. Welche war jetzt mein Zimmer?
"Entschuldigung, weißt du wo mein Zimmer ist?" Frage ich einen Avox Jungen der an mir vorbeigeht. Bekommt er Ärger, wenn er mir antwortet? Anscheinend nicht, denn er zeigt auf eine der Türen und sieht zu mir. Ich nicke, "Dankeschön." und gehe auf sie zu.
Als ich die Tür öffne, bin ich unglaublich überrascht. All das, übertrifft meine Vorstellungen. Das Zimmer ist größer als all die Zimmer, die ich in meinem Haus im Saum habe. Es ist wunderschön eingerichtet, ein riesiges Bett, zwei Kommoden, ein Schrank, ein Badezimmer, und ein Nachtisch. Langsam gehe ich zu der Kommode und öffne sie. In der ersten Schublade entdecke ich Nachthemden, und Pyjamas. Ich entscheide mich, bis nach dem Abendessen zu warten, und dann duschen zu gehen.
Effie ruft mich, und ich komme zum Abendessen. Es gibt eine Art Lammeintopf, den ich auf den ersten Löffel liebe. Ich esse ganze drei Teller auf, bis mein Magen zu Platzen droht.
"Um neun Uhr müsst ihr aufwachen, um elf beginnt das Training. Nach dem Training, werde ich euch ab und zu aufgreifen, und wir trainieren dann noch für das Interview." berichtet Effie und tupft sich den Mund ab.
Das Interview, wo wir von Caesar Flickerman Fragen gestellt bekommen. Die letzte Chance Sponsoren einzusacken, bevor es in die Arena geht. Vielleicht gibt es zwei, drei Dinge die ich mit Effie üben kann.
"Wenn ihr unten seit, im Trainingscenter, dann geht erst an die Stationen die ihr überhaupt nicht könnt, zeigt erst beim Einzel-Training was ich drauf habt." sagt Haymitch.
"Wieso?" fragt Scott. Ich erinnere mich, wie er immer riesige Kisten zum Hob - dem Schwarzmarkt von Distrikt 12 - trug. Er war ziemlich stark, er würde in Gewichte heben wahrscheinlich der beste sein.
"Damit die Gegner denken, ihr wärt leichte Beute. Und wenn die Punkte veröffentlicht werden, dann sind sie irritiert, und lassen euch zu nächst Inruhe... Oder..." sagt Haymitch.
"Oder was?" Frage ich.
"Oder, sie setzten extra ein Ziel auf euch." sagt er.
Na super. Entweder, sie überschätzen uns oder unterschätzen uns. Beides, ist schlecht. Haymitch lässt sich von einem Avox noch eine Rote Flüssigkeit in einem hohem Glas einschütten, und trinkt die sofort aus. "Bis morgen." sagt er, und rülpst noch. Dann steht er auf, und geht in ein Zimmer. Effie sieht böse in seine Richtung. "Sowas, ist unterstes Niveau." sagt sie, total angewidert. Doch Scott und ich müssen nur kichern. "Geht schlafen." fordert sie uns auf. "Morgen wird ein langer Tag."
Ich stehe sofort auf, und gehe in mein Zimmer. Wie geplant, gehe ich noch unter die Dusche, und ziehe mich dann an. Ich nehme anstatt einem Nachthemd, ein Pyjama, da ich mit Nachthemden schwer schlafen kann. Als ich mich gerade aufs Ohr hauen will, klopft es. "Ja?" Frage ich, und sehe zur Tür. Scott erscheint an der Tür, und fragt "Stör ich?"
Ich schüttel den Kopf und er kommt näher und setzt sich auf meine Aufforderung an mein Bett. "Gracie, ich werde dich nich töten." sagt Scott und sitzt da. Danke, muntert mich wirklich auf.
"Wieso?" Frage ich.
"Du denkst bestimmt es fällt mir leicht Leute zu töten. Mag sein, dass es mir leichter fällt als es dir fällt. Aber ich töte ganz sicher keine Person, die ich kenne. Und schon garkeine, die ich seit Jahren kenne." sagt er.
Wenn jeder nach dem Prinzip gehen würde, würden die Hunger Spiele nicht funktionieren.
"In Ordnung." sage ich.
"Hast du Angst?" fragt er.
Er kommt mir wie mein großer Bruder vor, den ich nie hatte.
"Ja." sage ich.
"In der Arena, wird wohl die schlimmste Seite von mir rauskommen. Gracie, ich will, falls irgendwas passieren sollte, dass du meinen Namen schreist." sagt er.
Wieso? Wieso tut er das? Was nützt ihm das? Will er das ich überlebe? Wenn ich seinen Namen rufe, kann ich doch direkt ein Feuer legen!
"Scott, nein." sage ich.
"Gracie, ich kenne deine Schwester, seit ich klein bin. Als sie von dir rauskam, kam sie zu mir rein, und ich versprach ihr, dich zu beschützen. Und ich werde mein Wort halten." sagt er.
Er und meine Schwester waren unglaublich gute Freunde. Trotzdem, war das Verhältnis seit Jahren nicht mehr so stark wie früher. Um so mehr freute es mich, dass er
"Ist Gut, ich werde dich rufen." verspreche ich.
"Okay. Gute Nacht, wir sehen uns dann morgen."

Verbündete? {Finnick Odair Fanfiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt