Alles, ja wirklich alles wird mir zu schwer. Ich baue mir ein Floß, denn der Heimathafen ist wie Atlantis, schon seit Jahren am sinken und meine Familie sehe ich nur noch aus der Ferne, am ertrinken. Tja, und ich? Ich tue ihnen nur noch mit leicht glasigen Augen zuwinken. Ich schwimme weit,weit weg, lass mich treiben aufs offene Meer, ja meine Blicke sie wirken leer und es ist kein Land in Sicht. Ja genau so fühle ich mich. Ich treibe schon eine Weile, hab das Paddel verloren, die Richtung kann ich nicht mehr angeben, also volle Kraft voraus und schauen was so kommt. Traurigkeit, Verzweiflung oder Angst, manchmal auch Wut macht sich in mir breit. Ich bin verloren auf offener See, nicht gestrandet, nur verloren in der Einsamkeit, wo ich sonst immer Zuflucht suche, alleine auf einem einzigen Floß in mitten der See.
Ich schließe meine Augen und werde von einem hell leuchtenden Licht geweckt, es ist ein bekannt wirkender Leuchtturm. Ich stehe auf und da erblicke ich es, der Leuchtturm, der noch immer mit seinen leicht verrosteten, aber dennoch wunderschönen Farben aus dem Wasser ragt und schaue ich genauer hin, sehe ich ihn. Der Heimathafen, zwar untergegangen, aber dennoch da. Ich hab Land gefunden nach ein paar Jahren und somit auch meine erste und letzte Anlegestelle.