Kapitel 1

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Wie jeden Morgen wachte ich total verschwitzt auf.

Woran es lag?
Ich träumte jede verdammte Nacht davon was mir passierte als ich gerade erst 9 Jahre alt war.

Naja, ich stand auf und ging ins Bad um mich fertig zu machen.
Im Bad nahm ich erstmal eine kalte Dusche, diese Dusche Tat mir immer so gut, ich bekam von der Dusche immer einen freien Kopf und dachte dann nicht mehr an den traum oder daran was im Krieg alles passierte.

Nachdem ich mit dem duschen fertig war nahm ich mir ein Handtuch und trocknete mich ab, schnappte mir meine Boxer und zog sie mir an.
Vorm Spiegel guckte ich mich ganz genau an, meine schwarzen kurzen Haare, meine braungrünen Augen bis runter zu meinem Oberkörper der voller Narben war.

Diese scheiß Narben erinnerten mich immer mehr an meine Vergangenheit und ich versuchte diese Vergangenheit zu vergessen, doch es klappte nicht.

Diese Gedanken an früher machten mich aggressiv und kaputt.

Ich ging in mein Zimmer und zog mich um, ich zog mir meine schwarze Adidas Jogginghose und ein weißes Muskelshirt an, dann schnappte ich mir meine schwarze sweatjacke und ging runter

Ganz alleine in einem Haus zu wohnen ist etwas komisch, doch ich habe mich daran gewöhnt ganz alleine zu wohnen oder allgemein alleine zu sein.

Als ich unten war zog ich mir meine weißen Nike roshe an und ging raus.

Ich stieg in mein Audi R8 und fuhr los, ich hörte keine Musik, ich weiß nicht wieso aber ich hasste es wenn etwas laut war, vielleicht lag es am Krieg.

Als ich beim Boxen ankam ging ich rein und zog mir meine sweatjacke aus und schmiss sie auf die Bank.
Der dem dieser Verein gehörte kannte mich gut, denn er war mein Kumpel und ich durfte immer dahingehen wann ich will.

Ich ging zu einem boxsack und schlug drauf ein immer doller und doller, ich zog mir aber nie Handschuhe an.
Meine Gedanken waren an früher festgebunden und ich wurde immer aggressiver und aggressiver, ich schlug immer doller auf den boxsack ein, bis mein Kumpel Deniz mich zurück zog, durch meinem Reflex schlug ich ihm in den Magen und er hielt sich seine Hände dahin, ich kam wieder bei der Realität an und half ihm sich hinzusetzen.

Ich: Deniz, es tut mir leid
Deniz: Ist kein Problem Bruder
Ich: Ich war nicht mehr ganz bei mir, sorry echt
Deniz: Mustafa, ich weiß, ist wirklich kein Problem Bruder, hast du wieder an früher gedacht?

Ich antwortete ihm nicht und damit verstand er das ich an früher dachte.

Ich stand auf und sagte ihm das ich gehen würde.

Ich nahm meine sweatjacke zog sie an und ging raus.

Draußen hatte es angefangen sehr doll zu regnen, aber ich wollte trotzdem etwas Joggen um mein Kopf freizubekommen, deshalb zog ich mir meine Kapuze über mein Kopf und joggte los.

Der Regen wurde immer schlimmer und schlimmer, mir war es aber egal, ich lief trotzdem weiter.
Ich lief ca eine Stunde nur und war wieder bei meinem Auto angekommen.

Ich stieg ein und fing wieder an nachzudenken, ich dachte wieder an früher und den Krieg. Uff dieser Krieg.

Ich schlug gegen mein Lenkrad und fing an zu schreien, mir war es egal ob man mich hört.

Ich beruhigte mich nach einer Zeit und wollte gerade losfahren als ich die Stimme von meiner Mutter hörte, ich zuckte sofort zusammen und bekam Gänsehaut.

Es kann doch garnicht sein das ich Ihre stimme hörte man! Verdammt. Meine Psyche spielte wieder verrückt.
Ich startete mein Auto und fuhr so schnell los wie ich konnte.

Mir war es egal ob es regnete oder nicht, ich fuhr immer schneller und schneller. Eigentlich wollte ich selber auch garnicht mehr leben doch dann dachte ich immer an meinen kleinen Cousin. Mein kleiner Cousin den ich so sehr liebte, ich bremste und und schlug mit meinem Kopf gegen den Lenkrad und schrie die ganze Zeit scheiße.

Mir kamen die Tränen, weil mir das alles zu viel wurde, ich bin erst 19 und mir sind Sachen im Leben passiert womit ich kein Stück mehr klar kam.

Ich fuhr weiter bis zu mir nach Hause und stieg aus, knallte meine Tür zu und schloss den Wagen ab.

Ich ging auf mein Haus zu und schloss die Tür auf, ich ging rein und zog mir meine Schuhe aus und schloss die Tür hinter mir.

Ich setze mich auf mein Sofa und guckte mir die Bilder von früher an, wieso ich das tat?
Keine Ahnung.
Obwohl ich wusste, dass ich dadurch noch mehr an früher denken musste, guckte ich mir diese verdammte Bilder an.

Mir kam Trauer hoch und ich wollte los weinen, aber bevor ich Schwäche zeigte, verwandelte ich diese scheiß Trauer in Wut und schmiss diese Bilder zur Seite, ich schmiss alles runter was mir in die Quere kam.

Ich nahm mir Wodka und fing an mich zu besaufen, wieso ich das machte?
Weil ich dachte dass ich so mein Schmerz vergessen würde.
Ob es klappte?
Nein.

Meine Wut brach und ich fing an zu weinen, ich war kaputt und konnte einfach nicht mehr. Jeder dachte ich war kalt und stark, doch eigentlich war ich schwach und allein, ich war einfach nur kaputt. Ich konnte einfach nicht mehr.

Ich schmiss meine Wodkaflasche auf den Boden und setze mich auf mein Sofa.

Nach einer Zeit, schlief ich irgendwie ein.

eski anılar | alte erinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt