DISSONANZ DER HARMONIE // HAN JISUNG

☆ 12 ☆

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☆ 3rd P.o.V. ☆

Noch zwei ganze Stunden müssen die Jungs aus Stray Kids, Xdinary Heros und deren Manager totschlagen. Jisung ist noch immer bei Ahri im Büro. Er selbst hatte sich vorgenommen, es ihr zu sagen, zwar nicht heute, aber in naher Zukunft. Sich vorgenommen ihr zu sagen, wo vor er solche Angst hat und warum er dauernd bei ihr auftaucht und sie heimlich beobachtet. Vor einigen Minuten haben sie zu Ende gegessen und seitdem auch geschwiegen. Die Stille war an sich nicht unangenehm, eher das Gegenteil, nur weiß Jisung nun nicht, wie er am besten anfangen soll ein Gespräch aufzubauen.

„A-Ahri?" fragend sieht der Ältere zur Jüngeren und wartet auf eine Reaktion von ihr, welche nicht lange auf sich warten lässt. Die Koreanerin merkt sofort, dass es etwas Ernstes sein muss, als sie zu ihrem Gegenüber blickt. Sie lässt den Stift fallen und macht ihr Tablet sowie ihren Laptop aus. Sie sollen jetzt bloß nicht gestört werden, in so einer ernsten Situation. „Was ist los? Geht's dir nicht gut Jisung?" besorgt steht sie auf, läuft um ihren Tisch und fasst vorsichtig an seine Stirn. Jisung hat sich nach dem er sie angesprochen hat, nicht bewegt und beobachtet sie nur mit großen Augen. Er hätte nicht damit gerechnet, dass sie sich sofort so große Sorgen um ihn machen würde. Die Managerin stellt mit Erleichterung fest, dass Jisung kein Fieber hat. Dennoch ist sie besorgt. Was hatte dieser bedrückte Ton in seiner Stimme zu bedeuteten?

☆ Jisung P.o.V. ☆

Nervös blicke ich zu ihr auf. Sie steht genau vor mir und mustert mich besorgt. Ich mag es nicht, wenn sie mich so ansieht, als wäre ich todkrank und unheilbar. Übelnehmen kann ich es ihr aber nicht. Sie macht sich ja nur Sorgen um mich. Das ist auch ein Grund für mein langes Schweigen. Sie macht mich nervös. Und das sehr. 

„Was wolltest du mir sagen Jisung?" vorsichtig hockt sie sich vor mich, damit ich nicht mehr zu ihr aufblicken muss und nimmt meine Hand vorsichtig in die ihre, öffnet diese und streicht sanft darüber. Ich hab nicht mal bemerkt, dass ich sie zur Faust geballt hatte. Meine Worte suchend fange ich an mit ihrer Hand zu spielen und blicke ihr nicht in die Augen. „I-Ich wollte- Ich- reden-" fing ich an, jedoch unterbrach sie mich dann sanft mit einem leichten drücken meiner Hand. „Ganz ruhig Jisung. Komm wir setzen uns auf die Couch. Und dann trinkst du erstmal etwas Wasser."

Ein paar Augenblicke später sitzen wir nebeneinander auf ihrer Couch in ihrem Büro und schweigen erneut. Diesmal ist es nicht so angenehm, wie zuvor. Diese Stille ist erdrückend. Mein Glas mit Wasser habe ich schon ausgetrunken und halte es noch in meinen zitternden Händen fest. Warum muss ich auch soviel Angst haben, es ihr zu erzählen?

Erneut spüre ich ihre verdammt weiche und warme Hand um meine Hände, die mir vorsichtig das Glas wegnimmt und auf den kleinen Tisch vor uns abstellt. Ihre rechte Hand umschließt die noch immer zitternde kalte Hand. Behutsam streicht sie über diese und gibt mir somit zu verstehen, dass ich mich nicht hetzen muss, endlich mit reden anzufangen. Ich fange an tief ein und auszuatmen, damit ich mich sammeln kann und lege mir gleichzeitig meine Sätze zurecht, auch wenn ich weiß, dass ich sie nicht so aussprechen werde, wie in meinem Kopf geplant. Ahri ist währenddessen ganz ruhig, wartet auf mich, bis ich bereit bin, etwas zu erzählen, was mir unheimlich viel bedeutet.

Noch ein letztes Mal atme ich tief ein und blicke auf unsere noch verbundenen Händen. „Ich- Ich hab immer Albträume." Mehr kann ich nicht sagen, selbst wenn ich es wollte. Mein Mund öffnet sich zwar, dennoch kommen einfach keine Worte heraus. Sie bleiben einfach im Hals stecken. Trotz meiner Angst blicke ich langsam zu Ahri auf, die mir direkt in die Augen blickt, als sie sich treffen. Besorgnis liegt in ihnen. Ich kann es förmlich sehen, wie sie Fragen in ihrem Kopf stellt, sie aber nicht ausspricht. Sie will mich nicht drängen oder verschrecken, wofür ich mehr als dankbar bin.