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1996, Hogwarts

„Ich hab mir zu Ohren kommen lassen dass es einen neuen Schüler geben soll?", erklärte mir meine beste Freundin aufgeregt. Ich hob meine Schultern nur uninteressiert. „Wieso macht dich das so nervös, Pansy Parkinson?", grinste ich sie schelmisch an. „Oh Gott, Aurora, nein! Ich bin glücklich an deinen Stiefbruder vergeben! Ich dachte nur, vielleicht sieht er ja gut aus und du wirst endlich den langweiligen Potter los..", warf sie nun in den Raum und ich blieb geschockt stehen und auch sie stoppte kurz darauf die Bewegung und drehte sich zu mir um.

Meine beste Freundin nahm meine Hände und sah mich mitfühlend an. „Komm schon, wir wissen beide du und Potter gehört nicht zusammen. Davon mal abgesehen dass ihr seit fast einem halben Jahr zusammen seit und du seit dem keinen Sex mehr hattest-", nun zog ich meine Hände aus ihren und stemmte diese empört in meine Hüften. Sie sah mich nun liebevoll lächelnd an, „Du weißt ich mein das nicht so, aber um meinem Satz zu beenden du und Potter streitet euch andauernd, es gibt kaum einen Tag an dem du nicht traurig in dein Zimmer gehst wegen diesem Vollidioten. Du hast unglaublich abgenommen in letzter Zeit und außerdem ist er ein Gryffindor, und nicht nur das, er ist DER Gryffindor, und du weißt das deine Eltern das niemals erlauben würden...", beendete sie ihren Aufsatz über meinen Freund.

Ich nickte nun verständnisvoll. „Ja, du hast Recht, ich beende das schon bald. Ich verspreche es.", glücklich auf meine Antwort klatschte Pansy in ihre Hände.
Kurz darauf harkten wir uns beieinander unter und führten unseren Weg zu Prof. Slughorns Unterricht fort.

Und irgendwie hatte Pansy ja recht. Das ich abgenommen hatte war auch mir aufgefallen, ich empfand es zwar nicht als sonderlich schlimm, da ich mich vorher nicht wirklich wohl in meiner Haut gefühlt hatte, doch ich wusste auch dass all das nicht gesund war.
Unsere Beziehung lief schon lange den Bach runter und wenn ich ehrlich war, hatten ich und Potter nie eine wirklich schöne Zeit zusammen. Bis auf ein paar einzelne Spaziergänge und ein bisschen rum geknutsche in der Bibliothek hatten wir nicht viel miteinander unternommen und der Streit nahm die meiste Zeit in Anspruch.
Ich fühlte mich nicht mehr wirklich zu ihm hingezogen und war tatsächlich schon seit 1-2 Monaten am überlegen es zu beenden, ich hatte mich nur noch nicht getraut...

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Wir setzten uns auf unseren typischen Platz in die letzte Reihe am Fenster, Draco neben dem neuen Schüler, welcher mir ungewöhnlicher Weise sehr bekannt vor kam, und auch Enzo und Theo hatten in der Reihe vor mir und Pansy Platz genommen.

„Hast du es nun endlich beendet mit dem Gryffindor?", flüsterte mir Draco mitten im Unterricht grinsend zu. „Halt den Mund, Malfoy! Ich würde gerne etwas verstehen.", zischte ich meinen Bruder leise zu, um ihm damit den Mund zu stopfen.

Immer und immer wieder sah ich hinüber zu dem Neuankömmling, welcher zu dem auch noch wirklich gut aussah und auch er starrte mich die ganze Stunde über immer wieder an.

Nachdem Unterricht machten wir uns auf den Weg in unseren Gemeinschaftsraum, die Treppen hinunter in die Kerker, wo wir gegen eine steinerne Wand das Passwort flüsterten und so in den Gemeinschaftsraum traten.

Der oft so volle Raum war heute wie leer gefegt sodass wir es uns gemeinsam auf dem dunkelgrünen Sofas vor dem Kamin gemütlich machten und uns zueinander gesellten. Pansy zu Draco auf ein Sofa und ich zwischen Theo und Enzo.

„Hey Anderson, hast du endlich mit deinem kleinen Gryffindor Idioten Schluss gemacht?", grinste Theo mich an. „Lass das, Nott!", zischte ich ihn neben mir an und boxte ihm gegen seine Schulter, woraufhin er leise vor sich hin kicherte, bis auch wir anderen uns nicht mehr halten konnten und lauthals zu lachen begannen.

Während unseres Gelächters hatten wir nicht mitbekommen dass der Eingang in den Gemeinschaftsraum sich geöffnet hatte als wir eine, den meisten von uns unbekannte Stimme hörten, welcher uns unterbrach und sich als der neue Mitschüler herausstellte.

„Eine Slytherin zusammen mit einem Gryffindor? Was für eine armselige Hexe muss das sein?", lachte die Stimme ironisch und ich sah die Wut in Dracos Augen, welcher bereit war auf zu springen, doch ich war schneller, schubste ihn zurück auf seinen Platz und bewegte mich zu der unbekannten Stimme hin. Meine Freunde folgten mir mit ihren interessierten Gesichtern.

Der junge Mann der plötzlich vor mir stand kam mir, wie bereits vorhin im Unterricht bemerkt, sehr bekannt vor, doch mir kam nicht in den Sinn wer er sein könnte.
Als ich ihm nun das 1. Mal in die Augen sah erkannte ich etwas bekanntes in ihnen, etwas vertrautes.

„Na Blondie, bist du die kleine Versagerin?", fragte er mich als ich auf ihn zukam, doch ich holte nur aus und schlug dem neuen Slytherin direkt in sein Gesicht. Seine Nase begann zu bluten, er hielt sich seine Hand an diese und ich hörte meine Freunde und vor allem Theo und Enzo lautstark jubeln. „Du bist stärker als ich dachte, Anderson.", erklärte mir der dunkelhaarige Lockenkopf grinsend, lief an mir vorbei und setzte sich wie selbstverständlich auf das Sofa und auf den Platz neben Pansy

„Anderson?", wiederholte ich in meinem Kopf. Woher wusste er meinen Namen?

Ich folgte ihm und setzte mich nun wieder zwischen die Jungs.

„Mattheo.", stellte er sich vor.

Ich setzte mich interessiert auf um den neuen Schüler von oben bis unten mustern zu können. „Ich kenne dich. Das weiß ich..", erklärte ich und der Junge begann mich wieder anzugrinsen. „Spielen wir ein Spiel, Anderson! Wie lange braucht die kleine Versagerin um zu erraten wer ich bin?", „Hey! Nenn meine Schwester nicht so!", ging Draco ihn an, doch Mattheo reagierte nicht darauf.
Ich lehnte mich nun nach vorne und stützte meine Arme auf meinen Knien ab. „Lass uns wetten!", begann er wieder. „Du bist schlau..", murmelte er. „Ich geb dir zwei Wochen.", „Drei Tage, höchstens!", erklärte ich und hielt ihm die Hand hin. „Deal.", „Deal.", und er schüttelte meine Hand.

„Was bekomm ich wenn ich gewinne?", fragte ich nun den Neuling. „Alles was du willst Anderson.", griente er mich belustigt an.
„Und was willst du von mir wenn du gewinnst?",  erkundigte ich mich bei ihm. „Wenn ich gewinne bekomm ich einen Kuss von dir.", grinste er und ich nickte, wissend dass ich gewinnen würde.

Nun stellten sich auch meine anderen Freunde vor, doch viel erzählte der heiße Slytherin nicht über sich.

Erst jetzt bemerkte ich wirklich wie unglaublich gut der junge Mann aussah. Seine Locken lagen so perfekt in seinem Gesicht und das weiße Hemd stand ihm unendlich gut. Und dann waren da noch seine Augen. Ich hätte auf mein Leben verwetten können ich kannte diese Augen, ich kannte sie sehr gut und Draco schien sie auch zu kennen..

„Erde an Aurora?", fuchtelte Theo mit seinen Händen vor meinem Gesicht hin und her. „Kommst du mit einen rauchen?", fragte er mich nun. „Sie kommt sicher keinen mit rauchen!", unterbrach ihn Draco und nahm ihm den Joint aus der Hand, welchen Theo mir hinstreckte.
„Aber ich komme mit!", grinste Draco amüsiert, drückte Pansy noch einen Kuss auf die Stirn und ich sah den beiden nun empört hinterher. „Ich hatte wirklich gehofft du würdest mich mehr unterstützen, Theodore Nott!", rief ich den beiden hinterher als sie aufsprangen um zu gehen. „Tut mir leid, Aurora, aber Prioritäten müssen gesetzt werden!", grinste der dunkelhaarige mich noch einmal an und verschwand dann mit Draco aus dem Gemeinschaftsraum.

„Kommst du mit zum Essen?", fragte mich Enzo nun mit einem bittenden Blick. „Ich hab keinen Hunger und ich muss sowieso noch Hausaufgaben machen.", lächelte ich in die Runde und entdeckte den drohenden Blick von Pansy bevor ich aufstand, doch sie zog mich an meinem Handgelenk zurück und sah mich bettelnd an. „Die Hausaufgaben können bis nach dem Essen warten. Bitte Aurora, für mich?", flehte sie mich mit ihrem ich-weiß-du-kannst-nicht-widerstehen-Blick an. Laut seufzte ich auf und sie begann zu grinsen. „Danke, meine allerliebste Aurora. Ich liebe dich auch.", lächelte sie mich mit einer ironischen Stimme an und schon hatte sie sich bei mir eingehakt um mich, gemeinsam mit Enzo und Mattheo aus dem Gemeinschaftsraum und zu der großen Halle zu zerren.

haunted by your fears - Mattheo RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt