𝕯ie Pegasusse glitten lautlos durch die undurchdringliche Nacht, ihre majestätischen Flügelschläge kaum mehr als ein leiser Hauch in der Dunkelheit. Das sanfte Rascheln der Blätter und das gelegentliche Knacken von Ästen begleiteten ihr Fortkommen, während sie sich durch das undurchsichtige Dickicht bewegten. Je weiter sie sich von dem Angriffsort der Schatten entfernten, desto mehr wurde der Wald wieder in das sanfte Abendlicht getaucht, das durch die dichten Baumkronen schimmerte und einen Hauch von Beruhigung mit sich brachte.
Doch auf ihren Rücken lastete eine unheilvolle Stille, die sich wie ein schweres Gewicht über die Reisenden legte und die Luft mit Spannung erfüllte. Ein bedrückendes Schweigen herrschte, als die Geschwister besorgte Blicke auf Linnea richteten, die regungslos in Elaras festen Armen lag. Ihr Gesicht, von den sanften Strahlen der Sonne beleuchtet, verriet keine Regung und ließ sie beinahe wie eine schlafende Gestalt erscheinen. Doch die beklemmende Atmosphäre verriet, dass hinter dieser scheinbaren Ruhe eine düstere Gefahr lauerte, die noch nicht gebannt war und ihre Spuren in den Herzen der Reisenden hinterließ.
"Was könnte ihr nur fehlen?" Elaras unruhiger Blick wanderte von Linneas friedlichen Gesichtszügen zu den besorgten Mienen ihrer Brüder, in denen sich dieselbe Mischung aus Angst und Ratlosigkeit widerspiegelte. Nur Cascadia, fest in Gipfelfängers dunkler Mähne verankert, ihre zarten Flügel eng an den Körper gedrückt, betrachtete die jüngste Prinzessin mit nachdenklichem Ausdruck.
"Können wir nicht höher fliegen?", durchbrach die kleine Fee die drückende Stille, während ihr Blick beharrlich auf Linnea ruhte. Cascadia zögerte einen Moment, bevor sie mit einer Dringlichkeit in er festen Stimme fortfuhr. "Wir müssen sie ins Licht bringen, um zu sehen, ob sie von den Schatten beeinflusst wurde. Das Licht könnte uns zeigen, was mit ihr geschehen ist."
"Wie sollen die Schatten sie beeinflusst haben?" Jareth war skeptisch und beäugte die Fee misstrauisch, doch Elara und Aldric, die bereits ihre Pegasusse höher führten, brachen durch die Baumwipfel und wurden von dem warmen Anblick des Sonnenuntergangs begrüßt.Das Abendrot breitete sich über den Horizont aus wie eine feurige Decke, die den Himmel mit leuchtenden Farben malte. Die Sonne, ein großer goldener Ball, begann langsam hinter den sanften Hügeln zu sinken, ihre Strahlen tauchten die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht. Die Wolken nahmen die Farben des Sonnenuntergangs an und wurden zu zarten Pinselstrichen in Orange, Rosa und Violett, die sich über das gesamte Firmament erstreckten.
Die Bäume, von der sinkenden Sonne angestrahlt, warfen lange Schatten über den Boden, während die Blätter im sanften Abendwind raschelten. Ein Hauch von Kühle lag in der Luft, während die Natur langsam zur Ruhe kam und sich auf die bevorstehende Nacht vorbereitete.Jareth folgte seinen Geschwistern widerwillig. Er konnte nicht leugnen, dass ihn die Unfähigkeit der Fee, den Weg zu ihrem eigenen Zuhause zu finden, störte und Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit in ihm aufkommen ließ.
Nur wenige Herzschläge vergingen, nachdem Linneas zarte Gesichtszüge in das goldene Licht des Abendrots getaucht wurden. Als sie flatternd die Lider öffnete, schienen ihre blauen Augen von einem inneren Glanz erfüllt zu sein, der mit dem schwindenden Sonnenlicht um die Wette strahlte. Ein leises, stockendes Keuchen entwich ihrer Kehle, als sie sich mit einer ruckartigen Bewegung aus dem festen Griff ihrer Schwester löste.
Verwirrung spiegelte sich in ihren mandelförmigen Augen wider, als sie die Szenerie um sich herum erfasste.Sie hob langsam den Kopf und ließ ihren Blick durch die dämmrige Pracht schweifen. Der Abendwind strich zart durch ihre goldenen Locken, die im schwindenden Sonnenlicht wie feurige Glut erschienen. Er kitzelte ihre erhitzten Wangen und brachte eine angenehme Kühle.
Das gleichmäßige Flügelschlagen der majestätischen Pegasusse erfüllte die nächtliche Stille und trug die Reisenden beharrlich der aufgehenden Sonne entgegen. Das Dunkel, das sie noch vor wenigen Momenten umgeben hatte, war mit einem Schlag verschwunden, als hätte die aufsteigende Sonne ihre strahlenden Arme ausgestreckt, um die Finsternis zu vertreiben und die Welt neu zu beleuchten.
Ihre Augen trafen auf Elara, deren Gesicht von einer Mischung aus Faszination und Sorge dominiert wurde.
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Die Erben von Eldoria: Der Ruf der Finsternis
FantasyIn einer Welt, in der magische Kräfte und königliche Dynastien existieren, regiert König Alaric über das Königreich Eldoria. Unter den Schutz des Königs stellen sich seine vier Kinder: Prinz Aldric, Prinzessin Elara, Prinz Jareth und Prinzessin Linn...