Kapitel 1: Ein neuer Anfang

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Foxburg, PA. John Nolan, ein Mann, der frisch geschieden war, saß in seinem Auto und las den neusten Stand seiner Schulden durch, als eine Frau an seiner Scheibe klopfte. ,,Die Bank hat auf, John", sagte sie durch die Scheibe. Sie hatte dunkelbraune Haare, einen Bobb als Frisur und war Ende 30, Anfang 40. ,,Danke." John packte seinen Brief weg und stieg aus dem Wagen. Die Frau und er liefen in die Bank als sie ein Gespräch anfing: ,,Alles Gute zum Scheidungstag!", meinte sie. ,,Nicht der Rede wert!", widersprach er der Frau und wirkte gelassen. ,,Als meine durch war, bin ich mit meinen Jungs ins Disneyland.", versuchte sie ihn aufzumuntern, doch helfen tat es ihm nicht. ,,Mir ist nicht gerade so nach Achterbahn...", sagte er prompt. ,,Versuche, das ganze als eine Chance zu betrachten.", riet sie ihm. ,,Ich versuche schon beim Anziehen meine Hose nicht zu vergessen. Ich dachte, ich würde mich befreit fühlen. Sharon und ich wollten nur zusammen bleiben, bis Henry aufs College geht, aber es war absehbar seit zwei Jahren.", erklärte er. ,,Was wolltest du schon immer mal tun?", stellte sie die Frage an John, während sie in einen Hinterraum der Bank gingen um John seine Wertstücke wegzuschließen. ,,Ähm, Chippendales. Oder in die Football-Liga, ich bin nicht wählerisch.", scherzte er. ,,Dann werde ich dir dabei helfen.", sprach die Frau entschlossen zu John, während sie sein Fach aufschloss. ,,Ich hab mir ein Selbsthilfe-Buch gekauft, den Kassierer aber gebeten es einzupacken und ich hab's noch nicht wieder aufgemacht... Wer bi ich...", fing John lustig an, doch wurde immer nachdenklicher. Die Frau sprach darauf wahre Worte: ,,Die gesündere Frage wäre, wer du sein möchtest." und schaute John an. ,,Wenn ich es rausgefunden habe, sage ich's dir.", gab John zurück. Sie umarmte ihn und ließ ihn alleine, um seine Sachen in Ruhe wegschließen zu können. Er öffnete sein Fach und holte einen Umschlag aus seinem Jackeninneren. Diesen legte er hinein, sowie sein Ehering, welchen er von seinem Finger zog. Er schloss das Fach und ging. Doch in der Eingangshalle der Bank, kamen zwei maskierte Männer in die Bank gestürmt. Während der rechte Mann den Wachmann zu Boden schlug, rief er: ,,Alle auf den Boden!". Der linke Mann schoss mit einem  Gewehr in Richtung Decke. Während der Mann zum Tresen der Bank ging, wurde John zu Boden geschubst. ,,Runter! Runter hab ich gesagt!", schrie er weiter. Alle Personen, die zu diesem Zeitpunkt in der Bank waren, kamen seiner Aufforderung nach und legten sich auf den Boden. ,,Wer ist der Bankdirektor?!", schrie der Mann mit der Waffe. Sofort meldete sich die Frau, die vor drei Minuten noch mit John gesprochen hatte. Der Mann ging auf sie zu und hielt die Waffe auf sie. ,,Na los! Sie müssen jetzt ran! Los!", rief er. Der andere Mann mischte sich ebenfalls mit ein: ,,Rein damit! Wird's bald?". Sobald die Frau das Geld in den Sack getan hatte, schmiss er sie zu Boden. John stand aus Reflex auf, doch der Mann kam sofort auf ihn zu. ,,Zurück auf den Boden!" und hielt die Waffe auf ihn. ,,Alles okay, Stacy?", fragte er die Frau. ,,Willst du sterben?", schrie der Mann John an. Er kniete sich wieder auf den Boden, beobachtete aber Stacy, die zum Knopf für den Stillalarm robbte. ,,Nein...", gab John als Antwort. ,,Dann halt die Klappe!", schrie der Mann noch und bewegte sich in Richtung der restlichen Geiseln. Als er sich zu Stacy umdrehen wollte, ergriff John das Wort, um ihn abzulenken. ,,Aber ehrlich gesagt, habe ich überhaupt wirklich gelebt? Das Leben ist mir bisher einfach so passiert... Ich habe mich in ein Mädchen verliebt, sie wurde schwanger. Also bin ich vom College, nahm einen Job an...Ich habe nie darüber nachgedacht, was ich aus mein Leben hätte machen können. Dieser Banküberfall ist das Aufregendste, das mir passiert ist seit langer Zeit. Ist das nicht traurig? Das klingt traurig..." Der Mann schlug ihn mit der Waffe in Johns Gesicht und hielt sie an seinem Hinterkopf, als er zu Boden fiel. ,,Wenn du noch mal aufstehst, knall ich dich ab! Kapiert?!" John sah aus dem Fenster und konnte die Polizei sehen. Als der Räuber sich zum Fenster drehen wollte, ergriff John die wagemutige Idee, ihn erneut abzulenken. Im Hinterkopf schwirrte der Gedanke, er würde sterben. ,,Eins noch! Nicht dass Sie sich ein Urteil darüber erlauben dürfen.", John machte eine kurze Pause um aufzustehen und fuhr dann fort: ,,Ihr Leben...ist doch auch nicht so, wie Sie es sich erträumt haben, oder? Es sei denn, Sie wollten schon immer Bankräuber werden, dann wäre ihr Wunschtraum...wahr geworden, nur: Was ist mein Traum?" Der Mann lud die Waffe und zielte auf John, doch bevor er abdrücken konnte, wurde er von der Polizei angeschossen und fiel zu Boden. ,,Polizei! Lassen Sie die Waffe fallen! Waffe runter! Auf den Boden!" Zwei Polizisten nahmen die zwei fest und es kamen immer mehr Polizisten in die Bank gestürmt. Draußen konnte man das Martinshorn des Rettungswagens hören. John war außer sich, er konnte nicht mehr klar denken, wie viel Glück er hatte und atmete tief aus. Stacy kam auf ihn zu und sprach ihn auf seine Heldentat an: ,,Du warst... Du warst wirklich einfach..." ,,-...dämlich?", unterbrach er sie. Sie vollendete ihren Satz mit dem Wort "Wagemutig".

The Rookie Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt