You broke me first

Prolog

September 2003

Chris schaute Luna voller entsetzten an. Ihre Kleidung war zerrissen, an ihren Armen waren lauter blaue Flecken, ihr Gesicht sah aus, als wäre sie gegen einen Bulldozer gelaufen. Sie saß auf dem Boden und stumme Tränen liefen ihr über das zerschundene Gesicht. Ganz langsam ging Chris auf sie zu und nahm sie sanft in den Arm.

"Was ist passiert Mondgesicht? Wer hat dir das angetan"?

Luna sagte gar nichts, sie schaut nur nach unten und weinte stumme Tränen.

So saßen sie gut eine halbe Stunde da. Chris streichelt ihr sanft über die Haare, bis sie anfing zu reden.

Ganz leise, mit brüchiger Stimme „Mein Dad wollte Drogen kaufen, hatte aber nicht genug Geld bei sich, da ....." Schluchzend brach sie ab.

Chris stahlgrauen Augen, die sonst sanft und voller Humor blickten, wurden kalt und schauten jetzt voller Wut und Hass. Er war für seine 15 Jahre schon sehr groß knapp 1,80 m und muskulös gebaut. Das kam daher das er viel Sport machte und Football spielte. Chris wollte aufspringen und den Typen der Luna das angetan hatte in Stücke reißen. Luna hielt ihn auf

„Bitte Chris, lass es gut sein, wenn das Dominik erfährt bringt er Dad und diesen Typen um und dann verliert er sein Stipendium und kommt ins Gefängnis ... Bitte du darfst niemanden erzählen was hier passiert ist." Flehte sie Chris verzweifelt an.

Chris wischte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie waren seitdem sie Babys waren, befreundet. Ihre Mutter und ihr Vater arbeiten seit 20 Jahren bei seinen Eltern. Ihr Vater war eine Art Hausmeister und ihre Mutter war Köchin. Wir Kinder waren wie Geschwister aufgewachsen zusammen. Mrs Howard war ein Schatz und sie backte die besten Kekse auf der Welt, aber Luna ihr Vater war ein mieses versoffenes Arschloch, der seine Frau regelmäßig schlug und betrog. Warum ein Engel wie Mrs Howard bei solch einem Wichser blieb, würde er nie verstehen. Aber das war die Sache von Mrs. Howard, solange dieses Stück Scheiße Luna in Ruhe ließ, war es mir im Grunde eigentlich egal. Die Dinge hatten sich geändert, jetzt hatte er sich an Luna vergriffen, dass würde er büßen, aber erst einmal musste ich mich um Luna kümmern.

„Ist es für Dich ok, wenn ich Sophia anrufe?"

Sophia war Luna ihre beste Freundin und seit heute meine feste Freundin, eigentlich wollte ich das Luna heute erzählen, darum bin ich zu unserem Gemeinversteck ins Baumhaus gekommen, aber das konnte warten. Luna schaute mich mit ihren großen grünen Augen an und nickte ganz langsam.

Einige Stunden später ...

Luna lag in Sophia ihrem Bett war endlich eingeschlafen. Während Sophia an Luna ihrer Seite wache hielt und auf sie aufpasste, war Chris zur Apotheke gefahren, um die Pille danach zu besorgen. Aber auf dem Weg dorthin rief er seinen Bruder an und erzählte ihm alles. Er hatte versprochen Dominik nichts zu erzählen, von seinem Bruder war nie die Rede, beruhigte er sein schlechtes Gewissen. Dorian war sehr ruhig am Telefon gewesen und hatte eiskalt geklungen. Er würde sich mit Dominik zusammen drum kümmern. Dorian und Dominik studierten zusammen in Providence an der Brown und waren so wie Luna und ich unzertrennlich.

Providence, Brown University

Dorian stand wie erstarrt mitten im Zimmer, er zitterte vor Wut, eigentlich hatte er seine Gefühle immer unter Kontrolle, aber bei Luna war es was anderes, sie war wie eine Schwester für ihn, zu mindestens bis zu diesem Sommer, bis zu diesem Kuss am See. Er sah gut aus, dass wusste er. Er mochte Frauen, am liebsten nackt unter ihm oder auf ihm. Er stand auf Frauen, die wussten, was sie tun. Seitdem er mit 14 Jahren an Anna Webster seine Unschuld verloren hatte in ihrem alten VW Käfer, war kein Junge von Traurigkeit. Aber dieser Kuss hatte etwas zum Klingen gebracht, doch das war egal. Sie war die Schwester meines besten Freundes und aus diesem und tausend anderen Gründen Tabu für mich. Sie war so rein und unschuldig, und sie war jetzt schon so eine Schönheit, mit einer kindlichen Unschuld. Und irgendein Bastard hatte ihr diese Unschuld und Reinheit genommen. Ihr wehgetan. Dorian schmiss in unkontrollierter Wut sein Mobiltelefon quer durch das ganze Zimmer und traf ein Bild auf der Luna und Chris abgebildet waren.