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POV Matsukawa
Makkis Hand lag in meiner. Ein nicht gerade unangenehmes Gefühl. Ich hatte schon damit gerechnet, dass sein Kopf irgendwann durchbrennen würde, so viel, wie er gerade durchmachte und hatte mir dementsprechend überlegt, was ich dann machen würde. Ich dachte an Iwa und daran, wie es ihm wohl gerade ging. Meine beiden Freunde hatten es wirklich nicht so leicht. Dahingegen hatte ich es eigentlich ganz gut. 
Ich spürte wie Makki meine Hand etwas fester drückte und sich ganz leicht an mich lehnte. Ich mochte es, wenn er das machte. Ich mochte es, wenn sein Kopf auf meiner Schulter lag und seine Haare meine Wange kitzelten. Ich konnte Iwas wissend neckendes Grinsen in meinem Nacken spüren. Und dabei bist du derjenige, der mit Makki regelmäßig rum macht und es in vollen Zügen genießt. Also lass mich das bisschen hier auch genießen... Rechtfertigte ich mich vor ihm. 
"Jo, Matsu." Makki riss mich aus meiner Gedankendiskssion mit Iwa. "Hm?" Fragte ich, doch schon riss er mich mit sich und zog mich hinter sich her in Richtung Meer. Er grinste mich nur an und rannte schnurstracks ins Wasser. Er ließ meine Hand los und stürzte sich Kopf über ins kühlende Nass. Belustigt folgte ich ihm. Er tauchte auf und lachte, als er sich das Wasser aus den Haaren schüttelte. Seine Schuluniform klebte an seinem Körper und seine Muskeln kamen zum Vorschein. Damn. Ich ließ mich treiben und scherzte etwas mit Makki rum. Lachend wich ich dem Algenbündel aus, das er auf mich werfen wollte und tauchte ab. Als ich wieder an die Wasseroberfläche wollte, spürte ich, wie sich von hinten zwei Arme um meinen Hals und zwei Beine um meine Hüften schlangen. Ich zog meinen besten Freund mit mir nach oben und sah ihn belustigt fragend an. Er grinste breit. "Glaub ja nicht, du würdest mir mit ein bisschen Ausweichen entkommen." Seine Augen funkelten diabolisch. Dann stützte er sich ab und packte mir eine Ladung Algensalat auf den Kopf. Ich sah ihn ruhig an und er nahm sehr schnell Abstand zu mir, doch ich war schneller. Ich hatte seinen Fuß gepackt und zog ihn zurück zu mir. "Glaub ja nicht, dass du mir so leicht entkommst." Lächelte ich gelassen und drückte seinen Kopf unter Wasser. Als er wieder auftauchte nahm ich die Algen und verteilte sie auf seinem Kopf. "Die kannst du auch wiederhaben." Makki prustete und lachte und wehrte die Algen ab. "Schon gut, schon gut, hast gewonnen." Ich hatte gar nicht gemerkt, wie nah wir uns gekommen, doch sein Gesicht war nur noch ein paar Centimeter von meinem entfernt. Ich merkte, wie meine Ohren rot wurden und Makki merkte es auch. Er grinste neckend. "Mach ich dich nervös?" Fragte er, hakte zwei Finger in den Bund meiner Hose und zog sich näher zu mir. Ich ignorierte das Rumoren in meinem Bauch. Beruhig dich, er macht das doch die ganze Zeit mit Iwa auch immer, nichts besonderes. Ich dachte daran, was Iwa jetzt wohl tun würde. Angriff ist die beste Verteidigung. Ich legte meine Hand um seine Hüfte und zwei Finger unter sein Kinn. "Sag dus mir." Ich gab mich zwar gelassen, aber innerlich machte mich seine Nähe ganz schön nervös. Ich war mir nicht sicher, ob er meinen schnellen Herzschlag spüren konnte. 
"Ach komm schon, du kannst doch nicht bei allem cool bleiben, das ist nicht fair." Meinte Makki und musterte mich. Dann strich er mich die nassen Haare aus der Stirn und seufzte. "Irgendwann, wenn wir mal wieder so richtig besoffen sind, leg ich dich flach." Darauf war ich nicht gefasst gewesen. Ich blinzelte verunsichert und jetzt wurden meine Wangen doch rot. Er grinste. "Gotcha." Ich knuffte ihn leicht. "Haha." Murmelte ich sarkastisch und ließ von ihm ab. Ich lief zurück in Richtung Strand, Makki folgte mir lachend. Immerhin heitert es ihn auf. Dachte ich und lächelte. 
Wir verbrachten den restlichen Tag damit am Strand entlang zu schlendern, bis die Sonne unsere Kleidung wieder halbwegs getrocknet hatte. Als es an der Zeit war, fuhren mit dem Zug zurück. Ich hatte vorgeschlagen, dass wir zu mir gehen könnten, um etwas zu essen, woraufhin Makki gefragt hatte, ob wir vorher seine kleine Schwester abholen könnten, damit sie auch was zu Essen bekam. Und so waren wir nun auf dem Weg zurück zur Schule. Mein bester Freund wartete an der Ecke unserer Schule und fing ein Mädchen ab, was etwas kleiner als er war. Sie war optisch das komplette Gegenteil, nur in ihrer Mimik und Gestik ähnelten sie sich. Sina hatte beim Sprechen die gleichen Angewohnheiten, wie Makki und auch manche ihrer Bewegungen waren die ihres Bruders. Ansonsten waren ihre Augen von einem matten laubgrün und ihr Haar war von einem warmen kastanienbraun. Sie lächelte mich höflich an und reichte mir die Hand. "Hallo." Sagte sie etwas verhalten. "Sina, das ist Matsu, ich glaub ihr kennt euch noch nicht." Stellte Makki uns vor. Sina sah ihren Bruder fragend an. "Also was wolltest du von mir?" Fragte sie und entfernte eine Fluse aus seinen Haaren. Er deutete auf mich. "Wir gehen heute zu Matsu essen, ist das fine für dich? Wir bekommen ja Zuhause scheinbar nichts mehr." Makkis Blick verdüsterte sich und auch Sina sah weniger freundlich aus. "Aber meinst du nicht, dass es alles nur noch schlimmer macht?" Er strich ihr über den Kopf. "Ich wollts dir nur anbieten, kannst dir sonst auch Zuhause was zu Essen machen. Aber ich glaube nicht... Das es sie interessiert, ob wir anwesend sind oder nicht." Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. "Ohne dich will ich da nicht hin... Ich lass mich immer zu schnell einschüchtern." Sagte sie seufzend und sah zu mir. "Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne mitkommen." Ich nickte. "Kein Problem." Sie bedankte sich bei mir und zusammen mit Makki und seiner Schwester ging ich nach Hause. Dann wird es heute ganz schön voll am Esstisch werden. Aber Kaori wird es sicher unfassbar spaßig finden und Ren und Aiko ist es wahrscheinlich egal. Dachte ich und schloss die Tür auf. "Ist jemand Zuhause?" Rief ich und Kaori steckte den Kopf aus der Küche. Oh nein, sie hat schon wieder gekocht... Meine Tante schloss mich in die Arme und begutachtete meine Mitbringsel. "Ist es okay, wenn sie heute hier essen?" Fragte ich. Meine Tante nickte. "Aber klar doch, Gäste sind bei uns immer herzlich willkommen, ich koche einfach etwas mehr." Sagte sie begeistert, umarmte Makki und Sina und wuselte zurück in die Küche. Seufzend zog ich meine Schuhe aus. Sie hatte schon wieder Pflaster an den Fingern...

Willst du 'n Pflaster? [Makkimatsu]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt