Ein Schlag. Ein Herzschlag. Zwei. Drei. Ein hallendes Pochen, das immer lauter zu werden scheint.
Ich schlage die Augen auf. Sie brennen vom grellen Licht, das auf mich hinab fällt. Etwas benommen setze ich mich auf, mein Rücken schmerzt vom harten Parkettboden. Als ich mich umsehe, bemerke ich, dass ich von Leuten umgeben bin, die ich nicht kenne.
Scheiße! Diese verdammte Sekte. Was wollen sie bloß von mir? Werden sie mich töten? Bestimmt werden sie mich töten. Aber warum tun sie es dann nicht jetzt? Und ich ... Ich höre ihre Herzen schlagen und das Blut in ihren Adern rauschen. Was ist das? Wieso höre ich das?
Ich drücke mir die Hände auf die Ohren, um die Geräusche zu dämpfen. Trotzdem höre ich das Blut noch allzu deutlich.
»Was ist das bloß?«, murmele ich mit zusammengekniffenen Augen.
»Du gewöhnst dich dran«, sagt eine Stimme zu mir. Ich kenne sie, aber wer ... Kage.
»Verdammter Idiot«, zische ich und blicke nun auf, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Das ist alles nur wegen dir passiert.«
Er denkt kurz nach, zuckt mit den Schultern und sagt dann: »Das stimmt wohl, aber es war nötig.«
»Halt dich zurück, Kage.« Nun unterbricht ihn jemand. Ein junger Mann in Kages Alter. »Du hast schon genug Schaden angerichtet.« Seine blauschwarzen Haare hängen ihm in die schweißnasse Stirn und harmonieren gut mit seinem dunkelblauen Shirt. Dann fallen mir allerdings die Handschellen, die aus seiner Hosentasche hängen, auf und lassen mich schlucken. Wer ist er, dass er die bei sich trägt?
»Ey!«, schnauzt Kage ihn nun an. »Ich bin nicht derjenige der sie gebissen hat.«
Und da fällt es mir wieder ein. In Fetzen kommen meine Erinnerungen zurück und ich sehe wieder diesen Typen vor mir mit den goldenen Augen, der mir in die Schulter gebissen hat. Ich taste danach und zucke zusammen, als ich auf eine blutige Wunde stoße. Mist, das muss behandelt werden, sonst entzündet es sich.
»Hey! Warum tust du sowas?!«, schreie ich nun. Zu Recht. Denn es war der Typ, mit dem Kage sich eben unterhalten hat, der mich biss. Was denkt der sich dabei? Ich sehe ihn düster an.
»Okay, ich versuche es dir zu erklären, aber das wird nicht einfach«, beginnt er. Sein Mundwinkel zuckt, was seine Nervosität klar werden lässt. Aber was möchte er mir denn erklären? Mit ist sehr wohl bewusst, dass er mich einfach in die Schulter gebissen hat.
»Ich musste sicherstellen, dass du M. H. C. nichts verrätst. Also bist du nun eine von uns.« Er deutet auf die acht weiteren Leute in diesem Raum. »Du würdest uns wohl Monster nennen.«
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Hunting the Dark
FantasyVanessa ist eine Monsterjägerin. Es ist ihre Pflicht Monster, die in der Stadt ihr Unwesen treiben, zu jagen und zu töten. Doch eines Tages läuft etwas gewaltig schief. Vielleicht war es der neue Kollege schuld, vielleicht sie selbst, doch das ist e...