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„Also musst du Du-weißt-schon-wen töten. Und dafür diese Hor-wasauchimmer zerstören" stellte Ron schließlich fest. Sie saßen zu dritt auf Hermines Bett im Krankenflügel, der Fluch, den sie beim Kampf in der Mysteriumsabteilung abbekommen hatte, war noch immer nicht vollständig geheilt. Immerhin schien die bunte Mischung an Zaubertränken die Hermine bekam zu helfen. Rons Narben von den Gehirnen waren noch immer rot und wund, doch Madam Pomfrey war zuversichtlich, dass sie sich zumindest halbwegs heilen lassen würden.

"Wie konnte er das alles nur vor dir verheimlichen? Das ist schrecklich!" fragte auch Hermine und sah entsetzt zu Harry, der von der Schulter abwärts unsichtbar war. Es war mitten in der Nacht, Harry hatte sich in den Krankenflügel geschlichen, um Ron und Hermine alles zu erzählen.

"Er hätte verhindern können, dass Sirius -. Er hätte alles verhindern können! Er wusste sogar, dass mich die Dursleys so behandeln!" stellte Harry bitter fest, während er hoffte, dass niemand sie hören konnte. Doch abgesehen von Madam Pomfrey war der Krankenflügel leer, nur Ron und Hermine waren hier.

"Das ist nicht sein Ernst! Die Dursleys haben dich wortwörtlich eingesperrt und ausgehungert!" stellte Ron entsetzt fest, während die Augen des anderen vor Wut funkelten. Grimmig nickte Harry. "Spätestens nachdem ich das erste Mal in Hogwarts war, wusste er es. Und es war ihm vollkommen egal - nur weil Petunia mit meiner Mum verwandt ist. Er hat nichtmal versucht, eine andere Lösung zu finden" steuerte Harry bei und zog den Unsichtbarkeitsumhang, welchen er sich locker um die Schultern geschlungen hatte, noch ein wenig enger.

"Das ist doch vollkommen absurd! Immerhin konntest du letztes Jahr auch mit zum Grimmaudlplatz, warst dort sogar sicherer, warum ging das davor nicht?" fragte Hermine mit gerunzelter Stirn, als versuche sie, noch immer einen Sinn darin zu finden. Harry schnaubte abfällig, während er wütend an die Wand hinter seiner besten Freundin starrte. "Damit ich nicht arrogant werde! Und das hat er wirklich so gesagt" erklärte Harry, während es Ron und Hermine sichtlich die Sprache verschlug. Es fühlte sich gut an, dass die beiden ihm in seinem Zorn in nichts nachstanden. Er sah praktisch, wie die Wut von den beiden ausstrahlte. Nicht das er selbst besser war - es brauchte einiges an Selbstbeherrschung seine Magie nicht einfach loszulassen. Dabei hatte er seine Magie vor heute nie so deutlich wahrnehmen können.

"Deshalb habe ich vor, mich nicht nur an Voldemort - der meine Eltern getötet hat - sondern auch Dumbledore zu rächen. Er hat mir genauso meine Kindheit genommen, wie Voldemort" erklärte Harry, während er unfassbar sehr hoffte, dass Hermine und Ron an seiner Seite sein würden. Selbst, wenn sie ihn nicht direkt unterstützten wollten, hoffte er sie dennoch als Freunde behalten zu können.

Als Hermine laut nach Luft schnappte, war Harry schon dabei zu resignieren, doch aus dem Augenwinkel, sah er Ron entschlossen nicken. "Ich stehe an deiner Seite. Was immer nötig ist, ich will das du endlich frei von diesen Erwartungen sein kannst" erklärte sein bester Freund entschlossen während Harry das erste Mal, seit seinem Ausbruch in Dumbledores Büro das Gefühl hatte, nicht mehr nur außerhalb seines Körpers zu stehen. Stattdessen fühlte er nun einen dicken Kloß im Hals und seine Brust zog sich vor Dankbarkeit zusammen. "Oh Harry, du hast das alles nicht verdient!" schluchzte Hermine schließlich und zuckte dabei erneut mit zusammengezogenen Augenbrauen, ihre Hand fest an ihre Rippen gepresst. "Ich möchte zwar selbst niemandem schaden, aber ich helfe dir, wo ich kann", versprach sie während Harry dankbar zu den beiden Menschen sah, die ihm auf dieser Welt am wichtigsten waren.

"Danke" brachte er heraus und klang dabei ungewohnt zerbrechlich und bevor er wirklich wusste, wie es passiert war, fand er sich heftig schluchzend in einer festen Umarmung zwischen Hermine und Ron wieder.

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„Okay, wir müssen dringend mehr über all das wissen. Von dem Zauber, der dich bei deinen Verwandten schützen soll, bis zu den Horkruxen" erklärte Hermine entschlossen. Madam Pomfrey hatte ihr gerade drei verschiedene Tränke gebracht, die sie jeden Tag mittags nehmen musste. Drei von den ungefähr zehn, die es insgesamt waren. Doch dafür schienen ihre Schmerzen nachzulassen.

Dumbledores man through and through - Dark Harry/DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt