Blood

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"Ardy?", frage ich laut. Die Wohnungstür ist verschlossen, mein Schlüssel weg. Ich höre ein Röcheln. "Ardy! Mach auf!", rufe ich. Nichts. Die Stirn runzelnd rüttle ich an der Tüklinke, doch die Tür bleibt verschlossen. "T…", höre ich Ardys brüchige Stimme. Oh Gott, irgendwas ist mit ihm! "Ich bin gleich bei dir, halt durch, Mann!", schreie ich nun verzweifelt. Mein Hals wird trocken und ein Kloss bildet sich. Ich schlucke, bevor ich ein paar Schritte zurücktrete. Mit meiner Schulter werfe ich mich gegen die Tür, doch sie geht nicht auf. Vor Schmerz schreie ich auf, doch es ist mir egal. "Ardy!", flüstere ich. Ich muss ihm helfen. Ich trete mit aller Kraft gegen die Tür und mit einem lauten Knall fliegt sie auf.
"Oh mein Gott", flüstere ich heiser, als ich reinkomme. Die Wohnung ist verwüstet und die Wände und der Boden sind blutverschmiert. "Taddl...", höre ich Ardy rufen. Ich renne ins Wohnzimmer und finde ihn auf dem Boden vor. Er hält sich den Bauch, sein ganzer Körper ist voller dunklem Blut. Mir steigen Tränen in die Augen, als ich mich neben ihn niederlasse. "Ardy, nein!", flüstere ich tonlos. "Taddl…Lass gut sein", bittet mich mein bester Freund mit dünner Stimme. Ich schüttle den Kopf und krame nach meinem Handy. "Ich rufe den Notdienst, es wird alles gut", versichere ich und tippe hektisch auf dem Display rum. Ardy hebt die Hand und legt sie auf meine. "Psst, Taddl. Es ist zu spät, okay?", flüstert er leise. Schluchzend schmiege ich meine Hand an sein weiches Gesicht, es fühlt sich kalt an. Tränen tropfen auf meinen Kumpel und vermischen sich mit dem vielen Blut.
"Ich sterbe", sagt Ardy tonlos. Aus seinem Bauch fliesst immer mehr Blut raus, alles um uns herum ist verschmiert. Ich fahre durch die verschwitzen Haare von Ardian und murmle:"Addamblakk, tu mir das nicht an", flüstere ich verzweifelt. Er lächelt mich mit einem leichten Lächeln an. "Tj, du packst das auch ohne mich", versichert er mir. Ich schüttle energisch den Kopf. "Nein. Nein! Ich will nicht ohne dich irgendwas tun!", sage ich bestimmt. Eine Träne fliesst Ardys Wange runter und landet schliesslich in der Blutlache. "Du kannst eh besser rappen, Bruuh. Du rockst zusammen mit Marley die Bühne, okay? Versprich es mir!", flüstert mein bester Freund und sieht mich mit Tränen in den Augen an. Ich weine bitterlich, weine laut und theatralisch. Ardys Mimik erschlafft und der Griff seiner Hand um den Bauch lockert sich. Ich schluchze seinen Namen, aber erhalte keine Antwort. "Nein, Ardy, nein!", heule ich, "Bitte nicht." Langsam lasse ich mich auf den kalten Körper gleiten, kuschle mich ins ganze Blut, weine verzweifelt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 28, 2015 ⏰

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