Taddl - Sorry

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Ich liege auf meinem Bett und starre an die Decke. Auf meinem Bauch liegt meine Erlösung. Sie fühlt sich kalt und bedrohlich an. Tränen steigen mir in die Augen. Was habe ich nur getan? Ich habe durch diesen Fehler alles verloren. Freunde. Familie.

Wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen. Diese Scheisse hier vermeiden. Aber das kann ich nicht.

Mein Blick wandert zum Block mit dem Bleistift. Meine Schrift ist zittrig, man merkt, dass ich beim Schreiben geweint habe. Wird er es überhaupt lesen? Überhaupt noch in mein Zimmer kommen? An mich denken? Wird er ausziehen? Oder bleibt er hier? Ich kann nicht hier bleiben, das würde er eh nicht wollen. Aber "hier" bezieht sich nicht nur auf die Wohnung.

Eine Träne kullert an meiner Wange runter. Während ich mit geschlossenen Augen nach dem Messer greife, flüstere ich leise ein letztes "Sorry" an die Zimmerdecke. Meine bassige Stimme hat versagt. Ich habe versagt. Beim Ausatmen drücke ich das Messer mit einem gezielten Stoss in meinen Bauch.

- Oneshots -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt