Kapitel 14: Itachis Strategie

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Einen Tag nach dem Familiendinner klingelte plötzlich Sasukes Handy. Er stieg von der Rudermaschine, um hinüber zu dem Schrank zu gehen, wo das Telefon lag. Itachis Name leuchtete auf dem Display auf. Der Uchiha rollte kurz mit den Augen, er wollte eigentlich gerade mit niemandem reden.

In der gestrigen Nacht hatte er wieder kaum Schlaf gefunden, weil er so viel denken musste. Der Abend, das Dinner, die Gespräche hatten ihm schon wieder für den Rest des Monats gereicht und auch das gut gemeinte Psychogequatsche seines Bruders raubte ihm so langsam seine Nerven.

„Itachi? Was gibt's?", fragte er leicht außer Atem.

»Hey, ähm... störe ich dich gerade? Du klingst... beschäftigt.«

„Keine Sorge, ich hab' nur Sport gemacht und nein, keinen Matratzensport, falls du das jetzt gedacht hast."

»Hab' ich doch gar nicht«, verteidigte Itachi sich.

„Also, was willst du, Bruderherz?", fragte Sasuke dann, er wollte sich endlich wieder seinem Sport zuwenden. Er setzte sich auf den Boden und nahm einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche.

»Ich nehme mal an, dass du, abgesehen von dem Sport, heute nichts weiter vor hast. Shisui hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Du holst mich doch ab, richtig?«

Sasuke zog hinter dem Telefon die Augenbrauen zusammen und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. „Das ist lieb gemeint, aber ich habe wirklich absolut keine Lust. Wenn du schon etwas unternehmen willst, komm' her und wir... keine Ahnung, wir zocken oder so."

»Super, also sechzehn Uhr. Ich warte unten an der Einfahrt auf dich und wir fahren zu Shisui. Bis später dann!«

„Itach, was-"

Sasuke wollte seinen Bruder schon anschnauzen, was das denn sollte, doch dieser hatte schon aufgelegt. Sasuke seufzte und raufte sich durch die Haare, aus dieser Nummer kam er nun nicht mehr wieder heraus.

Er beendete seinen Sport, kühlte sich etwas im Pool ab und ging dann duschen, um den Schweiß und das Chlor von sich abzuwaschen. Es war irgendwie seine Routine geworden, Sport zu treiben, zu schwimmen und sich dann zu waschen. Es war die einzige Zeit des Tages, in der er wirklich beschäftigt und abgelenkt war und mal nicht an Sakura denken musste.

Als es soweit war, zog er sich an und ging hinunter in die Garage, stieg in seinen Ferrari und machte sich auf dem Weg zu Itachi. Dieser wartete, wie er es angekündigt hatte, unten am Tor, sodass Sasuke nicht nach oben fahren musste und nicht auf seine Eltern traf.

Itachi trug eine dunkle Jeans und einen dunklen Pullover aus Wolle, der seine blasse Haut, die hervorstehenden Schlüsselbeine und seine blauen Lippen und Hände betonte, man sah das Ende der dicken, dunklen Narbe, die sich über sein Brustbein zog und zwischen den Schlüsselbeinen endete. Sasuke hatte das Gefühl, die Erkrankung seines Bruders würde bei jedem Mal schlimmer werden, wenn er ihn sah, aber er wusste auch, dass Itachi das abstreiten und kleinreden würde, also sprach er ihn nicht darauf an.

Itachi stieg ein und lächelte seinen Bruder an. „Schön, dass du es einrichten konntest. Du wirst es definitiv nicht bereuen, das verspreche ich dir", sagte er in einem stolzen Ton.

Sasuke hob verunsichert eine seiner Augenbrauen an. „Hat Tsunade dir irgendwelche neuen Pillen gegeben oder warum bist du so gut drauf?" Er fuhr los.

„Nein, nicht alles in meinem Leben hängt von Tabletten ab. Vieles, aber bei weitem nicht alles. Ich habe einfach nur großartige Neuigkeiten für dich, aber auf die wirst du warten müssen. Erst fahren wir zu Shisui."

Der Jüngere seufzte. Er war wirklich verwirrt und konnte nicht einordnen, was die Andeutungen seines Bruders zu bedeuten hatten, aber er wusste, dass er sich gedulden musste.

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