Teil 12

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Naomi Pov

Unterwartet fühlte ich eine zarte Berührung auf meine Lippen. Ich war mehr als nur überrascht das Izana mich küsste. Dennoch spürte ich kein Kribbeln oder die Wärme die sonst bei Rin fühlte.

Obwohl ich mit Rin nicht mehr zusammen war, fühlte ich mich schuldig jemand anderen  zu küssen.
Nach dem Kuss sah mich Izana mit einem enttäuschten Blick an. Ich konnte in seinen Augen eine Liebe sehen die ich nie erwidern würde. Mein Herz gehörte Rin und niemand konnte seinen Platz einnehmen. Ich wollte Izana keine falschen Hoffnungen machen und ihn zu enttäuschen würde mich genauso traurig machen, da er mir genauso am Herzen lag wie die Anderen aus der Gang.

"Izana es...tut mir leid aber ich"

Ich wollte gerade noch etwas sagen aber wurde durch einen lauten Knall unterbrochen.

In diesem Moment überkam mich ein ungutes Gefühl.


Ich drehte mich um und sah in die Richtung von wo der laute Knall zu hören war.
In dieser Sekunde hörte ich jemanden meinen Namen rufen. <<Naomi........>>

 Ich konnte es mir nicht erklären aber mein Herz schlug in diesem Moment schneller als sonst.

Doch unerwartet überkam mich ein Drang loszulaufen und das tat ich dann auch.

Ich rannte so schnell ich konnte bis ich endlich an der Kreuzung ankam.

"NAOMI" hörte ich Izana noch rufen aber mein Herz sagte mir ich sollte mich nicht umdrehen.

An der Kreuzung angekommen konnte ich es kaum glauben oder besser gesagt ich wollte es nicht wahrhaben.

Mein ganzer Körper erstarrte und meine Beine fingen an zu zittern.
Rindou lag bewusstlos am Boden und aus seinem Helm tropfte Blut.
Bei diesem Anblick wollte ich einfach schreien doch ich konnte es nicht.
Egal wie sehr ich es auch versuchte mein Körper war wie gelähmt vor Angst.

Es schien so als verlor ich die Kontrolle über ihn.
Völlig hilflos versuchte ich um Hilfe zu rufen doch es schien Niemand zu kommen.

Ich war in diesem Moment so wütend auf mich da ich Rin helfen wollte aber ich schaffte es einfach nicht und fing an zu weinen..

Mein Herz schlug immer schneller in meiner Brust sodass ich jeden Schlag in inneren meines Körpers hören konnte.

<<Nein das darf nicht sein, Rindou bitte wach auf.>>

<<RRRIIIINNNNNNDDOOOUUUUUU>>

Es war noch immer keine Rettung und Polizei am Unfallort angekommen. Wieso kommt den Niemand, selbst der Fahrer versuchte sich aus seinem beschädigten Fahrzeug zu befreien.

Ich konnte nicht einfach so nutzlos daneben stehen und versuchte einen Schritt nach vorne zu machen. Dennoch packten mich im selben Moment zwei Hände und zogen mich zurück.

"NEIN LASS MICH." schrie ich und versuchte mich aus diesem Griff zu befreien.

"Naomi nein lass es kannst ihm jetzt nicht helfen, blieb hier." sagte Izana mit einem befehlenden Tonfall.

Ich wollte, nein ich konnte Rindou nicht einfach so da liegen lassen. Jemand musste ihm doch helfen er darf nein ich will gar nicht daran denken.

Kurze Zeit später trafen auch endlich die Polizei und die Rettungskräfte ein und sperrten den Unfallort ab. Die Rettungssanitäter rannten auf Rindou zu und versuchte erste Wiederbelebungsmaßnahmen. Izana drehte mich um und drückte mich fest an seine Brust.

<<Naomi es wird alles wieder gut.>> flüsterte er mir ins Ohr.

Ich hörte nur wie der Notarzt nach einem Defibrillator verlangte.
Zeitgleich drückte ich mich noch fester an Izanas Brust.
Nachdem die Rettungssanitäter Rindou in den Krankenwagen trugen kam die Polizei auf uns zu.
Sie baten uns für eine kurze Aussage ob wir den Unfallhergang gesehen hätten.
Leider konnten wir ihnen nicht weiterhelfen und die Polizisten schickten uns schließlich nach Hause da es schon spät war.

Izana hatte auf dem Rückweg mit meinem Bruder und Kakucho telefoniert und sie über die Situation informiert.
Wir waren alle sehr besorgt da keiner von uns wusste wie es weitergehen soll.
Ich sprach auf dem Rückweg kein Wort da ich immer unter Schock stand.
Es fühlte sich an als wäre ich in einem Albtraum gefangen und würde nicht mehr aufwachen.

<<Bitte Rindou du musst es einfach schaffen.>>

Nachdem wir vor unserem Tor standen ging ich ohne mich von Izana zu verabschieden zu meinem Bruder und umarmte ihn.

"Es..tut.. mir so leid, ich konnte Rin nicht helfen." Murmelte ich in sein Shirt.

"Bitte lass uns ins Krankenhaus fahren, wir müssen etwas tun." Bettelte ich meinen Bruder an doch dieser schickte mich nur hinein. Mir war in diesem Moment völlig egal ob ich nächsten Tag Unterricht hätte. Ich wollte einfach nur bei Rin sein.

"Naomi du kannst ihm jetzt nicht helfen, Izana und ich werden jetzt zu Ran fahren und mitsprechen. Danach fahren wir ins Krankenhaus und wenn ich wieder zu Hause bin werde ich dir alles erzählen."

"Nein, bitte lass mich mitkommen, ich kann nicht zu Hause nur herumsitzen und warten."

"NAOMI geh jetzt sofort ins Haus, ich werde noch Ärger bekommen, wenn du morgen nicht in die Schule gehst."

Mein Bruder schubste mich in die Türe und machte diese hinter mir zu.

Einige Minuten lehnte ich mit dem Rück gegen die Türe und starrte nach oben auf die Decke.

Ich starrte nach oben und mir schossen tausend Gedanken durch meinen Kopf aber mein Bruder hatte Recht. Ich kann Rin in diesem Moment nicht helfen. 

Völlig erschöpft schleppte ich mich die Treppe hinauf und ging in mein Zimmer.

Nachdem ich mein Zimmer betrat stolperte ich über meine Schultasche die ich mitten auf dem Boden hingeworfen hatte.
Ich war so wütend und ballte meine Hände zu Fäusten und schlug damit auf den Boden.

"Wieso bin ich nur so hilflos?" Brüllte ich mit meiner ganzen Kraft und fing dabei an zu weinen.

Ich richtete mich auf und ging zu meinem Bett und setzte mich hinauf.
Mein Blick schweifte zu meinem Nachtisch wo ich immer noch das Bild von Rindou und mir aufgestellt hatte.
Ich nahm es an mich und warf einen Blick darauf. In diesem Augenblick überkam mich ein Gefühl von Trauer und meine Tränen tropften auf das Glas.

"Rindou ich wollte das alles nicht, bitte komm zurück zu mir."

<<Du musst es schaffen, ich brauche dich.>>

Rindou Haitani ~ I want you.... backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt