Teil 7

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Ich sah, wie Emre anfing zu schreien: "WIE KANNST DU ES WAGEN, MARIAM ANZUFASSEN?" Seine Schreie wurden lauter und er kam immer schneller auf uns zu. Ich bemerkte, wie seine Hand sich hob und er Hassuna eine Ohrfeige gab. Daraufhin sagte Batu: "Das reicht, Emre!" und zog ihn fest, um zu verhindern, dass er noch schlimmer zuschlug. Ich war völlig geschockt, Emre auf diese Weise zu sehen, denn ich hatte ihn noch nie so erlebt."Was ist genau passiert?" fragte Batu mit ernster Miene. Shabab antwortete: "Zuerst hat Hassuna ihr Handy gestohlen, danach hat er sie geschlagen."


Batu nickte langsam, während er die Informationen verarbeitete. Sein Blick wanderte zwischen uns allen hin und her, als er nachdachte, wie er die Situation am besten lösen konnte. "Das ist inakzeptabel", sagte er schließlich mit fester Stimme. "Gewalt ist niemals eine Lösung."Emre, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war, atmete schwer. "Aber er hat sie geschlagen! Er hat Mariam verletzt!", rief er aus, seine Stimme mit Emotionen überladen.Hassuna stand da, sein Blick auf den Boden gerichtet, und schwieg. Ich konnte sehen, wie er mit den Konsequenzen seiner Handlungen kämpfte, aber er schien nicht bereit zu sein, sich zu erklären oder zu entschuldigen.Shabab trat vor und legte eine beruhigende Hand auf Emres Schulter. "Wir müssen das vernünftig klären", sagte er ruhig. "Gewalt löst nichts."Emre schüttelte den Kopf, immer noch aufgebracht. "Aber er hat Mariam verletzt! Er muss dafür bezahlen!"Batu seufzte und sah uns nacheinander an. "Wir müssen einen klaren Kopf behalten und die Situation rational angehen", erklärte er. "Wir können nicht einfach handeln, basierend auf unseren Emotionen."


Die Spannung in der Luft war greifbar, als wir alle versuchten, unsere Gefühle zu kontrollieren und eine Lösung zu finden. Es war offensichtlich, dass diese Situation nicht einfach zu lösen war und dass es Zeit brauchen würde, um alle Aspekte zu berücksichtigen.Plötzlich öffnete sich die Tür erneut, und der Manager des Hotels trat ein, sein Gesicht ausdruckslos. Er sah die angespannte Atmosphäre im Raum und seufzte schwer. "Was ist hier los?", fragte er mit strenger Stimme.Wir alle sahen uns gegenseitig an, unsicher, wie wir die Situation erklären sollten. Es war klar, dass wir nicht weiterkommen konnten, ohne die Unterstützung des Managements.Der Manager sah uns nacheinander an, bevor er schließlich sprach: "Ich werde mir jetzt alles anhören. Aber ich warne euch, Gewalt ist hier im Hotel nicht toleriert. Lasst uns vernünftig darüber sprechen und eine Lösung finden."Mit diesen Worten setzte er sich in einen Stuhl und wartete darauf, dass wir ihm die Geschichte erzählten. Es war eine schwierige Situation, aber wir waren entschlossen, sie auf vernünftige Weise zu lösen.


Wir begannen dem Manager die Ereignisse zu schildern, wobei jeder seine Perspektive darlegte. Emre betonte weiterhin die Schwere der Situation und seine Besorgnis um mich, während Shabab und ich versuchten, die Situation ausgewogen zu erklären und zu betonen, dass Gewalt keine Lösung sei.Der Manager hörte aufmerksam zu, während wir sprachen, und seine Miene blieb ernst. Als wir geendet hatten, nahm er einen Moment der Stille in den Raum, um alles zu verarbeiten."Das ist eine ernste Angelegenheit", begann er schließlich. "Gewalt und Diebstahl sind hier im Hotel inakzeptabel und werden nicht geduldet."Er richtete seinen Blick auf Hassuna, der noch immer schweigend dastand. "Hassuna, können Sie sich zu den Vorwürfen äußern?"


Hassuna senkte den Blick, bevor er langsam sprach. "Es tut mir leid, ich weiß nicht, was mich geritten hat. Es war ein großer Fehler und ich bereue es zutiefst."Der Manager nickte ernst. "Das ist gut zu hören, Hassuna. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass Ihre Handlungen Konsequenzen haben müssen."Er wandte sich dann an uns alle. "Ich werde eine interne Untersuchung einleiten, um sicherzustellen, dass ein solches Verhalten nicht wieder vorkommt. In der Zwischenzeit erwarte ich, dass Sie sich alle zusammenreißen und sich professionell verhalten."Wir nickten alle zustimmend, und ich spürte eine gewisse Erleichterung darüber, dass die Situation nun in die Hände des Managements gelegt wurde. Es war klar, dass wir alle aus diesem Vorfall lernen mussten und dass es wichtig war, nach vorne zu schauen und als Team zusammenzuarbeiten.


Der Manager stand auf und verließ den Raum, und wir blieben zurück, um die Ereignisse zu verarbeiten und uns zu überlegen, wie wir als Gruppe weitermachen konnten. Es war ein schwieriger Moment, aber ich hoffte, dass wir gestärkt daraus hervorgehen würden. Ich war immer noch zutiefst wütend, weshalb ich mein Handy nahm und den Raum verließ. Ich begab mich in mein Zimmer und versuchte mich zu beruhigen. Plötzlich klopfte es an der Tür, und eine Stimme von draußen sagte: "Mariam, bitte, ich möchte kurz mit dir reden." Ich stand auf und öffnete die Tür, und Emre trat herein.Emre trat ein, sein Gesichtsausdruck war ernst und seine Augen zeigten Reue. Ich konnte spüren, dass er versuchte, die Situation zu klären und sich zu entschuldigen. Doch meine Wut war noch zu frisch, um ihm sofort zu vergeben."Was gibt es, Emre?" fragte ich kühl, meine Stimme klang distanziert.Er schluckte schwer und sah mich direkt an. "Es tut mir leid, Mariam", begann er, seine Worte langsam und bedacht wählend. "Ich hätte nicht so reagieren sollen. Es tut mir leid, dass ich Hassuna geschlagen habe, und ich bereue es zutiefst."Ich spürte, wie meine Wut langsam nachließ, als ich sah, wie ehrlich Emre war. Trotzdem konnte ich die Verletzung, die er verursacht hatte, nicht einfach ignorieren."Es war nicht nur das", erwiderte ich ruhig. "Du hast dich verändert, Emre. Ich habe dich noch nie so gesehen. Was ist passiert?"


Emres Blick senkte sich, und er seufzte schwer. "Es ist schwer zu erklären", begann er zögernd. "Aber in letzter Zeit habe ich mich unter Druck gefühlt. Druck, erfolgreich zu sein, Druck, Erwartungen zu erfüllen. Ich habe das Gefühl, dass ich versage, und das hat mich frustriert und wütend gemacht."Ich hörte ihm aufmerksam zu, während er sprach, und konnte verstehen, wie er sich fühlte. Der Druck des Erfolgs konnte eine enorme Belastung sein, und es war nicht einfach, damit umzugehen."Es tut mir leid, dass du dich so gefühlt hast, Emre", sagte ich schließlich, meine Stimme weicher. "Aber Gewalt löst keine Probleme. Wir müssen lernen, auf konstruktive Weise mit unseren Emotionen umzugehen."Emre nickte langsam, und ich konnte sehen, dass meine Worte bei ihm ankamen. "Du hast recht, Mariam", stimmte er zu. "Ich werde daran arbeiten, meine Emotionen besser zu kontrollieren und Konflikte auf eine vernünftige Weise zu lösen."Es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, und ich spürte, wie sich eine Last von meinen Schultern löste. Vielleicht konnte diese Erfahrung dazu beitragen, dass Emre und ich beide als Individuen und als Freunde wachsen konnten.Wir setzten uns und begannen, über unsere Gefühle und Erfahrungen zu sprechen, und langsam aber sicher spürte ich, wie unsere Verbindung wiederhergestellt wurde. Es würde Zeit brauchen, um alles zu verarbeiten, aber ich war zuversichtlich, dass wir gestärkt daraus hervorgehen würden.


EMRE PERSPEKTIVE:

Währenddessen, als ich ihr alles erzählte, blickte ich ihr tief in die Augen. Ich wusste, dass es mit uns nicht funktionieren würde, aber ich liebe Mariam trotzdem. Sie hat so eine reine Seele, und sie ist der Grund, warum ich mich verändert habe. Jedoch sollte sie das lieber nicht wissen.

Verloren, in deinen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt