Teil 10

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Als Emre in der Tür stand, spürte ich, wie sich mein Herz zusammenzog. Seine Anwesenheit brachte eine Welle von Emotionen mit sich - Schuldgefühle, Verwirrung und die unvermeidliche Frage, was er hier wollte."Emre, was machst du hier?" fragte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.Er trat langsam ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sein Blick wanderte zwischen mir und Shabab hin und her, als er antwortete: "Ich wollte nur mit dir sprechen, Mariam. Ich habe deine Antwort auf meinen Brief erwartet, aber du hast mir nichts gesagt."Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. Ich hatte versucht, Emres Brief aus meinem Kopf zu verbannen, um mich auf die ungelösten Fragen mit Shabab zu konzentrieren. Doch jetzt, da er hier war, konnte ich nicht länger fliehen."Ich... Ich weiß nicht, was ich sagen soll", stammelte ich, meine Gedanken wirbelten wild durcheinander.Emre seufzte und setzte sich auf einen Stuhl, sein Gesichtsausdruck schwer. "Mariam, ich verstehe, dass es kompliziert ist. Aber ich brauche Klarheit. Was fühlst du wirklich? Und was ist zwischen dir und Shabab?"Ich sah zu Shabab, der neben mir saß, und dann wieder zu Emre. Die Worte blieben mir im Hals stecken, und ich wusste nicht, wie ich die Wahrheit aussprechen sollte. Aber ich konnte Emre nicht länger im Ungewissen lassen."Emre, es tut mir leid...", begann ich, aber meine Stimme brach ab, und ich kämpfte mit den Tränen, die in meinen Augen aufstiegen.Shabab legte sanft eine Hand auf meine Schulter, als ob er meine Stärke spüren wollte. "Mariam, du musst keine Angst haben. Sag einfach, was du denkst", ermutigte er mich leise.Ich schluckte den Knoten in meinem Hals hinunter und richtete meinen Blick wieder auf Emre. "Es tut mir leid, Emre, aber ich... ich denke, es ist Zeit, dass wir über uns reden." "Moment, Mariam du hast mir auch was zu sagen deswegen bist du ja hier also rede." platze Shabab hinein "Shabab, bitte", bat ich leise, während ich versuchte, meinen Gedanken zu sammeln. Seine Unterbrechung ließ mich noch nervöser werden, aber ich wusste, dass ich mich dieser Konfrontation stellen musste.

"Emre, es tut mir leid, dass ich nicht geantwortet habe", fuhr ich fort, meinen Blick auf ihn gerichtet. "Aber ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Es ist alles so... kompliziert."Emre nickte langsam, und ich konnte sehen, dass er um Fassung rang. "Ich weiß", sagte er schließlich leise. "Aber ich kann nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts passiert. Ich liebe dich, Mariam. Und ich kann nicht einfach akzeptieren, dass du mit einem anderen Mann zusammen bist, ohne zu wissen, was du wirklich fühlst."Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Trotz all meiner Zweifel und Verwirrungen hatte ich nicht erwartet, dass Emre so direkt sein würde. Ich fühlte mich hin- und hergerissen zwischen meinen Gefühlen für ihn und dem Wunsch, ehrlich zu sein, sowohl ihm als auch mir selbst gegenüber."Emre, ich..." Ich zögerte, kämpfte mit den Worten, die ich aussprechen musste. "Ich liebe dich auch, aber... aber ich weiß nicht, ob das genug ist. Und ich kann nicht leugnen, dass da etwas zwischen mir und Shabab ist."Shabab legte seine Hand immer noch auf meiner Schulter, eine stille Unterstützung in dieser emotional aufgeladenen Situation. "Mariam, egal was passiert, ich bin hier für dich", sagte er ruhig.


Emres Blick wanderte zwischen uns hin und her, und ich konnte die Schmerzen in seinen Augen sehen. "Ich verstehe", sagte er schließlich mit gebrochener Stimme. "Aber ich kann nicht einfach aufgeben, ohne zu kämpfen. Lass uns das klären, Mariam. Bitte."Ein schweres Schweigen senkte sich über den Raum, während wir alle mit den ungesagten Worten kämpften, die zwischen uns standen. Die Entscheidung, die ich treffen musste, war keine leichte, und ich wusste, dass egal, wie ich mich entschied, sie das Leben aller, die hier waren, verändern würde. "Ich brauch meine Ruhe, irgendwann wird es Zeit und ich werde sprechen, aber nicht hier und vorallem nicht so" erwiderte ich traurig und schletze die Türe hinter mir zu und ich begab ich auf dem Balkon weinend.


Auf dem Balkon, umgeben von der kalten Abendluft, ließ ich mich auf einen Stuhl sinken und ließ meinen Tränen freien Lauf. Die Unklarheit und Verwirrung, die in meinem Inneren tobten, drohten mich zu überwältigen. Ich fühlte mich wie in einem Strudel aus Emotionen gefangen, ohne zu wissen, welcher Weg der richtige war.Die Worte von Cali hallten in meinem Kopf wider, und ich konnte nicht ignorieren, dass sie einen wahren Kern enthielten. Hatte ich meine Gefühle für Emre wirklich nur als brüderliche Liebe abgetan, um nicht zugeben zu müssen, dass da mehr war? Und was war mit Shabab? War unsere Verbindung echt oder nur das Produkt meiner eigenen Verwirrung?Ein Teil von mir sehnte sich danach, alles klarzustellen, die Dinge zu klären und die Wahrheit herauszufinden. Aber ein anderer Teil war sich sicher, dass ich Zeit brauchte, um mich zu sortieren, um herauszufinden, was ich wirklich fühlte und was ich wirklich wollte.Als ich meine Gedanken ordnete, spürte ich eine leichte Brise, die durch meine Haare strich, und ich hob den Blick zum Himmel. Die Sterne funkelten über mir, und für einen Moment fühlte ich mich, als ob sie mir Antworten geben könnten. Doch die Wahrheit lag nicht in den Sternen, sondern in mir selbst.Ich beschloss, mir Zeit zu nehmen, um herauszufinden, was ich wirklich wollte. Egal wie schwer es war, ich konnte keine Entscheidung treffen, solange mein Herz und mein Verstand im Konflikt waren.Mit einem tiefen Seufzer stand ich auf und wischte mir die Tränen aus den Augen. Ich konnte nicht ewig auf dem Balkon bleiben, mich selbst bemitleiden. Es war Zeit, einen klaren Kopf zu bekommen und herauszufinden, was als nächstes zu tun war.Mit diesen Gedanken kehrte ich ins Haus zurück, bereit, mich den Herausforderungen zu stellen, die vor mir lagen, und die Antworten zu finden, die ich so dringend brauchte. Anschliessend ging ich ins Zimmer ich vergass völlig das ich mir ein Zimmer mit Shabab teilte, naja egal was solls ich fing meine Koffer an zu packen da es morgen nach Malaga gehen sollte. Endlich hatte ich die Chance mein Kopf in Spanien frei zu kriegen, hoffte ich zumindest.

Verloren, in deinen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt