Bang Chan POV VI

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Ich lag in meinem Bett und konnte kein Auge zumachen.

So lautlos wie möglich schlich ich mich aus dem Zimmer und setzte mich mit meinem Laptop aufs Sofa.

Erst als Minho mit roten und Schatten unter seinen Augen angeschlurft kam, bemerkte ich, dass bereits Morgen war.

Er wollte gerade etwas sagen, als schon Seungmin kam, ein "Morgen" nuschelte und den Kühlschrank öffnete.

Ich warf ihm einen Blick zu und formte den Satz 'nicht jetzt' und er gabe mir mit einem Nicken ein Zeichen, dass er verstand.

Die ganze Nacht hatte ich überlegt, was zwischen den Dreien abgelaufen sein könnte und die Vermutung gefiel mir garnicht. Unbewusst wurde ich wütend und die Wut stieg an, als Jisung kam und uns mitteilte, dass Jeongin für eine Weile den Dorm verliess.

Während eines kurzen Momentes waren ich und Minho alleine und er bat mich, nach Hyunjin zu sehen.

Je näher ich dem Zimmer kam, desto wütender wurde ich. Nicht zwingend auf Hyunjin, nein, vielmehr auf mich.

Gröber als beabsichtigt stiess ich die Tür auf und rief nach Hyunjin.

"Was hast du mit Felix gemacht?"

Ein geschockter Blick in meine Richtung, doch keine Antwort, was mich noch wütender werden liess.

Ich setzte mich auf das Bett und schüttelte den Kopf.

Unmöglich konnte ich hier meine Wut an Hyunjin auslassen. Was wäre ich dann für ein Leader?!

Trotzdem...

"Mann! Hyunjin! Jetzt sag schon was passiert ist! Felix redet nicht und kommt nicht aus dem Zimmer, Jeongin hat heute Morgen fluchtartig den Dorm verlassen und du verkriechst dich ebenfalls hier. Minho wollte mir nichts sagen. Was war das Gestern?", fragte ich verzweifelt.

Schliesslich rückte er raus mit der Sprache:

"E-es tut m-mir soo Leid! I-ich wollte das nicht!"

Etwas verwirrt schaute ich ihn an.

Eine Vermutung hatte ich, was passiert war, doch hoffte ich, dass sich diese nicht bestätigen würde.

Schliesslich redete er weiter und als er die nächsten Worte sprach, wünschte ich, ich wäre unwissend geblieben.

"Ich wollte nicht, dass das passiert, aber IN hat mich völlig überrumpelt mit dem Kuss!"

Mein Herz verkrampfte.

*Also doch...*

Hyunnie! Du hättest das nicht zulassen dürfen!", protestierte ich.

"Aber, Hyung, ich konnte ja nicht ahnen was er vor hat! Es kam so überraschend!", erwiederte er mit Tränen in den Augen.

Natürlich. Die Zeichen waren da gewesen. Ich hatte sie nur komplett ignoriert. Jeongin. Hyunjin. Es war so klar gewesen und doch...

"Fair enough. Wenn dir plötzlich jemand die Lippen aufdrückt und du nicht gefasst bist, braucht dein Gehirn einen Moment um zu verstehen, was da gerade abgeht..."

*Und ich auch...*

Ich schob meine Gefühle beiseite und versuchte wieder die Probleme der Anderen über meine zu stellen.

*Das ist es doch, was Leader tun... Oder?*

"Du solltest ihm das erklären. Ich hoffe er wird es verstehen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.", sagte ich ihm und wuschelte sein Haar.

"So und jetzt fertig Trübsal geblasen, let's go! Du musst was Essen!", kommandierte ich und hoffte wenigstens einen aus der Depression gerettet zu haben.

So schritt ich aus dem Zimmer und fühlte mich wie betäubt. Ich erlaubte mir nicht, mir Gedanken über mich zu machen, sondern konzentrierte mich auf meine Kinder.

Das Abendessen verlief still und angespannt. Kaum jemand rührte sein Essen an und Felix liess sich nicht blicken.

Wie ich Hyunjin versprochen hatte, lief ich zu Felix Zimmer, um mit ihm zu reden.

Leise öffnete ich die Tür und Felix war immer noch im Bett, die Bettdecke weit über seinen Kopf gezogen.

Erst als ich mich auf das Bett setzte, bemerkte mich der Kleine und drehte sich zu mir.

*Scheisse sah er fertig aus...*

Voller Kummer legte ich eine Hand an seinen Kopf.

"Ich stelle dir jetzt nicht die Frage wie es dir geht, denn du siehst beschissen aus. Willst du mir erzählen was passiert ist?", redete ich ruhig mit ihm.

Sein Anblick versetzte mir einen Stich. Erst recht, als er wieder in Tränen ausbrach.

Ich kroch zu ihm unter die Decke und nahm ihn in den Arm. Sein ganzer Körper bebte und schluchzend klammerte er sich an mir fest.

"Schhh... Ist ja gut. Ich bin ja da.", versuchte ich ihn zu beruhigen.

"I-i-ich...", versuchte er stotternd zu erklären. Aber zwischen all seinen Schluchzern brachte er kaum ein Wort heraus und ich hatte Mühe ihn zu verstehen.

"Lass dir Zeit.", flüsterte ich und strich sanft über sein Haar.

"I-ich ha-habe gese-hen, w-wie Hy-Hyun-jin u-und Jeo-jeongin sich ge-geküsst haben".

Erneut ein Stich in meinem Herzen.

"Er hat mich be-betrogen, Chan!", setzte er schluchzend nach.

"Bist du dir da sicher?", fragte ich ihn, da ich Hynjins Version gehört hatte.

"Felix... Ich habe mit Hyunjin gesprochen und so wie ich das sehe, kam die Initiative von Jeongin. Bitte rede mit Hyunnie.", erklärte ich ihm und hoffte, dadurch alles zu lösen.

In Felix Augen erkannte ich seinen Kampf. Hoffnung. Enttäuschung. Wut. Erstaunen. Zwiespalt.

Erneut gewann Felix' Erschöpfung überhand und er schlief ein, weshalb ich mich ebenfalls fürs Bett fertig machte und kaum hatte meine Kopf das Kopfkissen berührt, war ich auch schon weg.

...

Die Tage danach versuchte ich so gut es ging, die Drei nicht aufeinander treffen zu lassen. Abstand würde hier gut tun.

Was mir am meisten Sorgen bereitete, war Jeongin's frequentierte Abwesenheit. Er wurde zunehmend dünner und sein Blick war leer. Immer wieder huschten meine Augen zu unserem Jüngsten, in der Hoffnung es würde ihm besser gehen.

Seit wann ging er mir so unter die Haut?!

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.

Slowly getting somewhere...

Sorry Leute dauert das so lange.
Es geht voran, wenn auch langsam, aber immerhin!

Danke lest ihr weiterhin meine Story!

:3









It's kind of a true story | HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt