- Kapitel 4 -

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3 Monate später

,,Alex?", fragte mich jemand hinter mir.

,,Ja Kathi?", fragte ich und drehte mich um mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

,,Könntest du diese Unterlagen im Schrank reinlegen und abschließen?", fragte sie mich zuckersüß.

,,Ja klar."

,,Danke, du bist ein Schatz.", sagte sie fröhlich und hielt mir die Unterlagen hin. Ich griff nach den Unterlagen, als Kathi sie mir wieder entzog.

,,Passt gut drauf auf!", sagte sie noch warnend.

,,Jaja..", sagte ich und nahm ihr die Akten ab.

,,Danke nochmal.", sagte sie und lief den Gang entlang.

Ich sah die Akten an und sah wieder auf.

,,Warum muss ich die Akten nochmal wegräumen?", schrie ich Kathi hinterher.

,,Weil ich dich für die kompetenteste Person hier halte? Außerdem treffe ich mich noch mit Curt zum Abendessen.", sagte sie und drehte sich wieder um.

Meine Chefärztin, aber auch meine dicke Freundin, also sie ist nicht dick. Nein im Gegenteil! Sie ist schlang und wunderhübsch, aber man sagt ja wie bekanntlich dicke Freunde und das sind wir.. Jetzt sah ich die Akten wieder an und ging zum Schrank. Ich schloss die Schranktür auf und legte die Unterlagen hinein und schloss den Schrank wieder ab. Danach ging ich zum Kaffeautomat und ließ mir einen starken schwarzen Kaffe machen. Ich brauchte den jetzt unbedingt, denn mir stand eine lange Nacht bevor.
Ich nahm dann meinen Kaffe und lief zu den freien Plätzen. Nebenbei sah ich auf die Uhr, kurz vor 20 Uhr und um 6 Uhr morgen darf ich wieder nach Hause. So ein Mist...

,,Na Alex.", sagte jemand hinter mir und nahm neben mir platz.

Serena.

,,Hey.", gab ich nur von mir schlicht.

,,Ist was los?", fragte sie verwundet, aber auch gleichzeitig besorgt.

Du bist los..

,,Nein.", sagte ich und setzte ein falsches Lächeln auf.

,,Ah ich weiß schon warum du so mürrisch drauf bist,", ach wirklich?
,,Weil du heute Nachtschicht hast! Aber glaub mir Baby, jeder muss durch diese Hölle durch.", sagte Serena und stand auf und lief weiter. ,,Also bis morgen früh.", sagte sie noch laut bevor sie das Zimmer zum ausruhen verließ. Serena hatte nämlich das große Glück gehabt heute eher nach Hause gehen zu dürfen, aber dafür hatte sie gestern schon eine Nachtschicht schieben müssen, also ist es von daher nur gerecht. Ich legte lustlos meine Tasse in den Waschbecken und verließ das Zimmer.
Nur noch ein paar Gänge durchlaufen, dann darf ich mich ausruhen. Dachte ich zu mir selber und vergrub meine Hände in meinem Kittel und lief so den Gängen entlang.

Ich lief an einem Zimmer vorbei, als auf einmal ich gerufen wurde.

,,Mrs. Swan."

Merkt ihr was? Ich heiße Alex Grace Swan. Jap sowie das Krankenhaus, ohne das Alex. Das Krankenhaus gehörte nämlich meinen Eltern.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht stolz darauf bei meinen Eltern zu arbeiten. Nicht, dass ich sie nicht lieben würde, aber die meisten Assistenzärzte mögen mich nicht.
Warum? Weil die verkorksten arroganten Deppen denken, ich würde bevorzug werden, obwohl das nicht stimmt und ich im Gegensatz zu denen meine Aufgaben ordentlich und gründlich mache. Ich blieb stehen und ging ein paar Schritte rückwärts.

,,Ah Mrs. Thompsen, sie sind ja noch wach.", stellte ich freundlich fest und ging ins Zimmer rein.

,,Ja, das bin ich.", sagte sie traurig.

,,Was ist denn wieder los?", fragte ich sie lieb und schloss die Tür und setzte mich neben ihr ans Bettrand.

,,Mit geht es wieder nicht gut."

,,Ach Mrs. Thompsen,", sagte ich lieb und klemmte eine Haarsträhne von der alten lieben Dame hinter ihr Ohr. Ich lächelte sie an.
,,Denken sie einfach nicht mehr so viel nach."

,,Ich weiß, aber ich kann nicht über meinen Franz hinwegkommen. Ich frag mich, was er gerade so im Himmel macht.", sagte Mrs. Thompsen und ich sah, dass ihre Augen wieder glasig wurden. Ich fuhr ihr sanft über ihre Wange.

,,Und deswegen müssen sie für ihren Franz ganz stark sein und für ihre Kinder und Enkelkinder.", ermutigte ich sie.

,,Wissen sie was Mrs. Swan, sie sind die beste Ärztin und noch dazu die netteste."

,,Ach Mrs. Thompsen. Ich-."

,,Mrs. Swan. An meiner Meinung kann niemand was ändern." sagte sie und ich merkte, dass ihre Augen langsam müde wurden.
Es war eine zeitlang still und mit der Zeit schlief Mrs. Thompsen auch ein.
Ich lächelte sie an. Auch wenn ich sie nicht lange kannte, da sie erst neu hier eingeliefert wurde, ist sie ein sehr guter Mensch. Ich strich sachte über ihre Wange und lauschte ihrer Atmung.
Ich stand leise auf und deckte Mrs. Thompsen zu und verließ dann leise ihr Zimmer. Ich lief den Gang entlang und dann direkt in das Zimmer zum ausruhen. Ich bezog das Bett neu und legte mich erschöpft hinein.

*~*~*~*~*

Das Piepen meines Melders weckte mich auf. Ich stand schnell auf und ging zur Rezeption.

,,Du hast mich gerufen Marlene?!", fragte ich genervt und sah sie an. Eigentlich, nein nicht eigentlich. Wir hassen uns.

,,Dieser Mann hier wollte dich sehen .", sagte sie grinsend und ich sah zu der Person, die ich erst jetzt wahrnahm.

,,Sawyer, was machst du hier?"

,,Ach Hey Alex.", sagte er nervös und fuhr sich nervös durch seine Haare.

,,Was möchtest du denn?"

,,Eigentlich wollte ich zu Serena, ist sie da?"

,,Nein, gestern war ihre Nachtschicht."

,,Ach so, oh sorry, dass ich dich geweckt habe."

,,Nicht so schlimm.", sagte ich lächelnd.

,,Na gut, dann geh ich mal wieder. Ciao.", sagte er und winkte mit seiner Hand kurz und verließ dann das Krankenhaus. Wegen den Vogel bin ich jetzt aufgestanden?!

,,Marlene, nächstes Mal wenn was wichtiges ist, dann wecken Sie mich erst bitte."

,,Aber es schien wichtig zu sein.", sagte sie unschuldig.

,,In welcher Hinsicht sah der Mann gerade eben verletzt aus?!"

,,Ja, tut mir leid.", sagte sie und lächelte.

,,Ihr falsches Lächeln können sie sich ersparen. Wenn sie ehrlich lächeln, dann Lächeln sie, aber bitte kein unechtes falsches Lächeln.", sagte ich fies und drehte mich wieder um.

Steal her Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt