"Ja los, Jungs! Ihr macht das!", schrie ich von der Trainerbank.
Kai und ich hatten ein Spaßturnier gefunden, das sich über Spenden finanzierte und somit ideal für Anfängerteams war.
Außerdem hatte mich Kai dem Vorstand des Sportvereins vorgestellt, bei dem die Basketball-Mannschaft angemeldet war. Im Zuge dessen hatte ich ihnen von dem Turnier erzählt und sie hatten auch einen kleinen Teil zu den Spenden hinzugetragen.
Kai meinte, sie wären von mir begeistert. Ich glaubte, dass sie einfach nur froh waren, dass eine zweite Person auf die Chaoten aufpasst.
Kai hatte sich in den letzten zwei Wochen schon gut erholt. Er wirkte nicht mehr so angespannt und bedrückt, allerdings hatte er immernoch seine Phasen, in denen er seine Exfreundin sehr vermisste. Ich versuchte ihn abzulenken und hatte inzwischen auch ein Wörtchen mit Tim geredet. Er war nun etwas einfühlsamer, auch wenn ihm immernoch einige dumme Sprüche rausrutschten. Zugegebenermaßen waren sie manchmal ziemlich lustig.
Nur eines machte mir Sorgen. Kai hatte noch nicht darüber gesprochen, warum die Beziehung beendet wurde. Ich hoffte, er bereute nichts.
"Vielleicht solltest du Cheerleader werden", Kai grinste.
"War ja klar, dass du so grinst, beim Gedanken an Mädchen in so kurzen Röcken, dass man den Po sieht", neckte ich ihn.
Wir warfen uns im letzter Zeit häufig solche Sachen vor. Es war lustig und Kai schien glücklicher, immer wenn ich einen Kommentar abließ oder über seine lachte.
"Nein, nur wenn ich deinen Po sehe", korrigierte er mich.
Ach ja, und wenn ich rot wurde - das gefiel ihm besonders.
"Du Idiot, du bist so widerlich." Ich schlug ihm gegen den Oberarm.
Während wir auf der Bank rumalberten, begann das Team einen Angriff znd erzielte einen Korb. Jubelnd sprangen wir auf. In nur wenigen Sekunden zeigte die Uhr null Sekunden Restspielzeit an und ich trug die Ergebnisse in den Spielplan ein.
Die Jungs kamen vom Feld und ich rechnete den Tabellenplatz neu aus.
"Okay, Jungs, trinkt erstmal was. Das war weltklasse", lobte Kai sie.
"Danke, Trainer", murmelte die Menge und griff nach den Flaschen.
"Hey, hört mal kurz her. Wenn die nächsten Mannschaften unentschieden spielen oder der derzeitig zweiter Platz verliert, sind wir im Finale", teilte ich ihnen mit.
"Was echt? Zeig mal!" Ich gab den Spielern den Zettel und sie studierten ihn selbst.
"Wow, klasse Leistung, Leute!" Kai klopfte jedem kurz auf die Schulter, "Habt ihr Hunger? Fee und ich würden Essen holen gehen."
Ein einstimmiges Ja erfolgte und die Jungs sammelten sich auf der Tribüne, während wir zum Essensstand schlenderten.
"Es fühlt sich an, als wären wir Eltern von sechs Kindern, findest du nicht?", fragte Kai belustigt.
"Sind aber schon alte Kinder", meinte ich nur.
"Ach komm, die sind gerade mal so aus den Windeln draußen."
"Du weißt, dass einer davon mein Bruder ist."
"Lass mir meine Fantasie", verteidigte Kai sich.
"Die ist komisch." "Du bist komisch." "Selber."
Vor uns schlenderte ein junges Pärchen, händchenhaltend. Ich sah zu Kai, welcher seufzte. Er hatte sie wohl auch gesehen. Ich wusste, dass ihm solche Anblicke immer an seine alte Beziehung erinnerten.
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long stories short
Short StoryIch versuche meinen Schreibflow wiederzufinden und schreibe deswegen Kurzgeschichten - ohne Zwang oder Commitment, nur aus Spaß zum Schreiben. Das erste Buch, das ich dazu hatte, musste ich leider löschen, weil es verbuggt war (ich konnte die Kapite...