Kapitel 1

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POV ich

Aufwachen fühlte sich an, als würde ich aus einem sehr tiefen, sehr langen Schlaf erwachen. Fast als würde ich aus tiefem Wasser aufwachen, ich schnappte nach Luft und riss die Augen auf, meine Finger krallte sich auf der Suche nach Halt in das Gitter, auf dem ich lag. Ich rappelte mich hoch, kurz drehte sich alles. Lichter flackerten an mir vorbei. Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich zu orientieren, meine Beine zitterten. Ich stützte mich auf eine der Kisten neben mir. Ich schien in einer Art Käfig zu sein. Um mich herum standen ein paar Kisten und Fässer und sowas. Außerhalb des Käfigs schossen Lichter vorbei, die unter mir im Dunkel verschwanden. Ich keuchte, als mir endlich bewusst wurde, das nicht die Lichter nach unten, sondern ich nach oben raste. Auch das nicht nur meine Beine zitterten, sondern der ganze Käfig vibrierte wurde mir jetzt klar. Meine Augen wanderten nach oben und ich kauerte mich reflexartig auf dem Boden zusammen und riss die Arme über den Kopf, als ich die Decke ungebremst auf mich zurasen sah.

Im aller letzten Moment stoppte der Käfig abrupt, nach wenigen Sekunden wechselte das Licht an der Decke von Rot zu Grün. Die Decke teilte sich und grelles Sonnen Licht brannte mir in den Augen, ich blinzelte und hob den einen Arm noch ein Stück weiter, um meine Augen abzuschirmen. Das Gitter des Käfigs wurde aufgerissen, ich konnte nicht viel erkennen. Es war einfach zu hell. Schemenhaft konnte ich Menschen oben am Rand erahnen. Plötzlich sprang einer nach unten und kam neben mir auf dem Boden auf. Ich wich ein Stück zurück und zog mich dann auf die Füße. „Es ist ein Mädchen!" rief der Typ hoch, inzwischen hatten sich meine Augen an das Licht gewöhnt.
Der junge hatte sehr kurze braune Haare und schmale Augenbrauen, er mustert mich skeptisch. Ob fingen die anderen an zu tuscheln, ich konnte nichts verstehen. Auf den ersten Blick sah es so aus als wären sonst nur Jungs hier. Ich wich weiter zurück, bis ich mit dem Rücken an eines der Fässer stieß. „Gally, raus aus der box, ich mach das." offenbar war doch ein Mädchen hier. Sie drängte sich nach vorn und ließ sich von einem anderen Typen in den Käfig helfen. Die Box hatte sie ihn genannt. Der junge der hier unten gewesen war zog sich murrend wieder nach draußen. Das Mädchen ging vorsichtig auf mich zu. „Hi. Ich bin Mia." sie strich sich eine Strähne ihrer braunen Haare aus dem Gesicht. „Kannst du mir deinen Namen sagen?" ich konzentrierte mich. Versuchte mich zu erinnern, aber da war nichts. Gar nichts, nicht mal mein Name. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen, alles fühlte sich so leer an und je mehr ich es versuchte desto schlimmer wurde es. Ein stechender Schmerz breitete sich in meinem Schädel aus, ich schüttelte panisch den Kopf. Und dann drehte sich die Welt nach oben und ich brach zusammen, Sekunden Bruchteile später war ich ohnmächtig.

POV mia

„Ach scheiße." murmelte ich, als das Mädchen vor mir zusammenbrach. Sie schien etwa so alt zu sein, wie ich, vielleicht etwas älter, aber sie war ein ganzes Stück kleiner. „Okay, wir bringen sie ins  Krankenzimmer, los!"
Ich ließ mir von Gally aus der Box helfen, der danach nach unten sprang uns Alby half, das Mädchen nach oben zu bringen. Die Jungs machten einen Gang frei, bemühte sich aber alle eine Blick auf sie zu erhaschen. „Nicht mehr das einzige Mädchen hier, hm?" rief mir jemand von weiter hinten zu. „Sieht so aus. Und jetzt geht wieder an die Arbeit. Und hört gefälligst auf so zu starren!"

„legt sie da ab. Ich kümmere mich um sie. Und es gibt absolut keinen Grund noch hier zu bleiben, also geht danach bitte." es war keine Bitte, eher ein Befehl, aber das Krankenzimmer war mein Reich, und das Mädchen brauchte jetzt Ruhe, keine gaffenden Jungs.
„wer ist das?" der blonde Junge im Bett am anderen Ende des Raumes hatte sich aufgesetzt und schaute zu uns rüber. Ich hatte gedacht, er würde schlafen. „Die neue. Alles bisschen viel für sie, kennst du ja." Ich brauchte kurz, um mich an seinem Namen zu erinnern, er war auch noch nicht lange hier. Newt, wenn mich nicht alles täuschte. „wird sie wieder?" Ich ließ mir Zeit mit der Antwort, checkte erst ihren Puls und ihre Atmung. „Ich schätze ja." sie atmete ruhig und gleichmäßig, alles schien gut zu sein. „Wie gehts deinem Bein?" Newt zuckte unschlüssig die Schultern.
„Ich sehs mir gleich an."

POV ich

Ich schlug mal wieder die Augen auf. Lichtstrahl blitzten durch die kleinen Spalten in der Holzwand neben mir, kleine Staubkörner tanzten vor mir in der Luft. Ich blinzelte, ein leichter, dumpfer Schmerz pochte in meinem Hinterkopf. Ich stöhnte leise. Immer noch konnte ich mich an nichts erinnern. Nein, das stimmte nicht ganz, das von heute Morgen war immer noch da, was ich als gutes Zeichen wertete. Ich versuchte mich aufzusetzen. Erneut stieß ich einen leisen Schmerzenslaut aus, als ich endlich aufrecht saß lehnte ich mich an die Wand und ließ meinen Blick durch den Raum wandern. Auf der anderen Seite des Raumes saß ein Junge auf einem Bett, das meinem ähnelte, und starrte zurück. Eine kurze Pause entstand, wir traktierten uns mit blicken. „Hi." sagte er schließlich. „Ich bin Newt." „Hallo?" gab ich vorsichtig nach kurzem Zögern zurück. Meine Stimme klang anders als ich es erwartete hatte, höher, und irgendwie auch ein bisschen heiser. „Wie heißt du?" Ich hatte halb mit dieser Frage gerecht, aber sie traf mich trotzdem hart. Ich schüttelte den Kopf und senkte den Blick, als sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich starrte zu Boden. „Ich weiß es ist schlimm. Aber dein Name fällt dir wieder ein, das ist immer so." Ich nickte. „Aber es fühlt sich so leer an." meine Stimme zitterte. „Ich weiß." sagte Newt beruhigend, aber seine stimme war ein ganz kleines bisschen kälter geworden.
Plötzlich schoss ein Gedanke, wie ein heller Blitz, in meinen Kopf. Ein Name. Mein Name. „Charlie." murmelte ich, und wiederholte es dann noch mal lauter. „Charlie." Ich schaute Newt an. Er nickte. „Schöner Name."
Ich brachte ein leichtes Lächeln zustande und sah mich weiter im Raum um. Über der Tür hing ein Schild, auf dem „Krankenstation" stand. „Krankenstation." Ich sah wieder zu Newt. „Warum bist du hier?" jetzt starrte er auf den Boden. „Bein gebrochen. Zwei mal." erst jetzt fielen mir die Krücken auf die neben seinem Bett standen. „Wie das?" „gestürzt." dieses Mal war ich sicher, dass seine Stimme kälter geworden war, er schaute weg. Vermutlich war es nicht die Wahrheit, aber seine Reaktion ließ vermuten das er nicht darüber reden wollte, also ließ ich ihn damit in Ruhe.
Mit einem knarzen öffnete sich die Tür, das Mädchen von vorhin, aus dem Käfig, der Box, kam rein und lächelte mich erfreut an. Mia war ihr Name, wenn mich nicht alles täuschte. „Schön, du bist wach! Schon vorschritte beim Namen?" Ich nickte. „Charlie." „sehr gut!" Mia lächelte freundlich, ich lächelte unsicher zurück. Ganz wohl war mir nicht, immerhin hatte ich keine Erinnerungen und war erst in einer Metal Box und jetzt in einem Holzhaus aufgewacht, ich wusste nicht was los war und wo ich war. Mir wurde wieder schwindelig. Mia hatte offenbar gesehen das etwas los war, sie legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter. „Nicht zu viel denken, ja? Du wirst gleich antworten bekommen, okay?" Ich nickte leicht, ich hatte schon wieder Tränen in den Augen. Angestrengt versuchte ich nicht zu denken und einfach meine Lage zu akzeptierten. Nach ein paar Sekunden ging es mir etwas besser.
Ein paar weitere Minuten später, nachdem Mia die Verbände von Newt gewechselt hatte, führte sie mich nach draußen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 09 ⏰

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