Golden

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Goldene Schnörkel
umrahmen dein Hirn
Glitzernde Ranken
ziehen sich durch deinen Kopf

Deine Haare glänzen als wärs gesponnen
Deine Augen fordern mich heraus,
wecken Begierde und Leidenschaft

Deine Lippen formen sich zu meinem Wunsch, umsorgen mich mit ihren Worten und stopfen Zuckerwatte in meine Gedanken.

Deine Finger suchen stets Kontakt, berühren mich dauernd, sind auf Halt und Geborgenheit aus wie bei einem Jungtier nach seiner Geburt.

Dein Herz sitzt am rechten Fleck, genau wie deine Ängste. Meine Hände berühren alles davon einzeln mit einer sorgsamen Behutsamkeit, die kein Operateur der Welt je leisten könnte.

Ich verarzte deine Wunden und hoffe dabei inständig, dass die Nadel, mit der ich dich vernähe, die richtige ist.

Ein Blick in deine Augen genügt um zu wissen, dass es weh tut. So, wie es immer mit tiefen Wunden ist, wenn man Nadel und Faden direkt daneben ansetzt um die Häute aneinander zu ziehen und dem Leidtragenden eine möglichst hohe Lebensqualität bieten zu können.

Ich schaue dich weiter an. Dein Blick wirkt etwas leidend doch er bleibt standhaft - deine Augen verhärten sich zuversichtlich und jetzt weiß ich mit Gewissheit, dass du daran wachsen wirst. Stärker wirst. Genesen wirst.

Nach dem Eingriff komme ich an dein Bett.
Völlig erschöpft und verschwitzt suche ich deine Augen. Dein Kopf dreht sich in meine Richtung und du lächelst. Du lächelst so verdammt wunderschön, dass meine Seele sich, beschwipst von diesem Aphrodisiakum in meine Innereien bohrt und ich spüre, wie sehr ich für dich lebe.

"Danke."

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