5 - verformte Goldfische und andere Frechheiten

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"Boah ich bin so hungrig." meine ich zu Melina und Kerim. "Dann würde ich sagen ab in die GrOsSe HaLlE." antwortet Kerim in einer Singsangstimme. Wir lachen. "Wer zuerst dort ist." ruft Melina und stürmt vor. Ich und Kerim tauschen einen Blick und rennen dann beide hinter Melina her.

"Melina!" ruft-flüstert Kerim durch die halbe Bibliothek. Die Bibliotheksoma, ja ich nenne sie so, schaut uns böse an. "Nicht laut sein!" blafft sie uns an. "Aber wir flüstern doch." entgegnet Kerim und wir drei grinsen uns an, als die Bibliotheksoma vor Wut rot anläuft und sich abwendet. "Also was ist jetzt Kerim?" flüstert Melina. "Weisst du wo ich ein Buch zu Schottischen Traditionen finde?" "Woher soll ich das denn wissen?" fragt Melina verwirrt. "Naja, also die Bibliothek ist ja dein zweites Zuhause und deshalb-" "Spinnst du? Ich bin doch nicht 24/7 in der Bibliothek, ich hab besseres zu tun." flüstert Melina wütend zurück. Ich grinse, sie fangen wirklich wegen jeder Gelegenheit Streit an. Kerim grinst. "Ich mein ja nur." Melina schüttelt den Kopf und zeigt im den Vogel. Als sie gerade dazu ansetzten will, ihm die Meinung zu geigen, unterbreche ich sie grinsend. "Wir sollten schauen das wir zu Verwandlung kommen." Melina bedenkt Kerim noch mit einem bösen Blick und packt dann ihr Zeug zusammen.

5 Minuten später verlassen wir die Bibliothek schnell. "Wir haben noch 7 Minuten um in den Osttrakt zu kommen." keuche ich. "Wir sollten uns ein bisschen beeilen." Melina nickt nur und zieht ihre Augenbrauen zusammen. Sie wird zwar langsam schneller, kann aber bei weitem noch nicht mit mir und Kerim mithalten, also zügle ich mein Tempo ein bisschen. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie sie stolpert und fange sie sofort auf, als sie fast stürzt. "Vorsicht, der Boden ist Uneben hier." Sie nickt nur und läuft dann schnell mit mir weiter.

Wir kommen gerade rechtzeitig und setzten uns schnell auf unsere Plätze. Frau McGonagall kommt mit wehendem Umhang herein. "Guten Nachmittag. Ich hoffe ihr hattet einen angenehmen Mittag. Wir starten mit etwas einfachem." beginnt sie ihren Unterricht ohne grosse Worte. "Ich möchte das ihr den Fisch vor euch in eine Perle verwandelt. Der Spruch dafür lautet: Vera Lapis. Rührt, damit es funktioniert, einmal im Uhrzeigersinn im Wasserglas, um den Fisch, herum und sprecht die Worte Vera Lapis. Denkt daran, ihr müsst ein klares Bild eurer Perle vor euch haben. Ich werde rumgehen und helfen." Schnell holen ich, Melina und Kerim unsere Zauberstäbe hervor. "Wer fängt an?" frage ich in die Runde. "Der, der frägt." antwortet mir Kerim mit einem breiten Grinsen. Gespielt genervt verdrehe ich meine Augen und konzentriere mich dann auf das Wasserglas, in dem der Goldfisch seine Runden zieht. Ich tauche meinen Zauberstab ins Wasser und spreche die Worte: "Vera Lapis.", während ich im Uhrzeigersinn einen Kreis um den Fisch ziehe. Der Fisch beginnt sich zu verformen und sich zu verfärben, bis ich einen runden Fisch habe, der verwirrt im Kreis schwimmt und wahrscheinlich noch nicht ganz draufklar kommt das er jetzt eine etwas andere Körperform hat. Kerim prustet los und auch Melina kann sich ein grinsen nicht verkneifen. "Dann macht es doch besser." motze ich sie an und schmolle ein bisschen vor mich hin. "Okay, dann bin ich jetzt dran." sagt Melina und wendet sich ihrem Goldfisch zu. Ich sehe wie McGonagall langsam auf uns zu kommt und uns beobachtet. Ich drücke Melina ganz fest die Daumen, das es bei ihr besser läuft als bei mir. Sie setzt sich aufrechter hin und nimmt ihren Zauberstab. Sie atmet einmal tief durch und taucht ihren Zauberstab ins Wasser. "Vera Lapis." Gespannt beobachten wir wie sich der Fisch beginnt zu verformen, bis... ein weisses Rundes mit Flossen hervorkommt. "Schonmal besser als bei Angie." sagt Melina und seufzt und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. Erwartungsvoll blicken wir zu Kerim. "Wenn ich kurz stören dürfte. Melina das war sehr gut." lobt McGonagall. "Betone beim nächsten mal das Vera noch ein bisschen mehr." Melina nickt. "Ich versuche es." Sie konzentriert sich ein weiteres mal auf das Glas und spricht die Worte, während sie ihren Zauberstab im Uhrzeigersinn um den Fisch bewegt. "Vera Lapis." Die Firle ähnelt jetzt mehr einer Perle, nur noch die Farbe stimmt nicht ganz, sie ist quietsch orange. McGonagall nickt. "Besser." sie nickt und wendet sich dann einer anderen Gruppe zu. "Okay, jetzt ich." sagt Kerim und konzentriert sich auf sein Glas. "Vera Lapis." Gespannt beobachten wir, wie der Fisch plötzlich keine Flossen mehr hat und in Perlenweiss erstrahlt. Ich und Melina kichern. "Ich glaub Melina war von uns allen die beste." meine ich. "Der arme Fisch. Es kann gar kein Wasser mehr durch seine Kiemen kommen. Wir müssen ihm helfen." betrachtet Melina den Fisch besorgt. Kerim nimmt seinen Stab und fängt an den Fisch im Glas rumzustupsen. Melina klatscht sich an die Stirn. "Lass mich mal." Sie räuspert sich. "Vera Lapis." Der Fisch verwandelt sich, bis plötzlich eine Perle vor uns liegt. Ein bisschen unförmig, aber eine Perle. Erstaunt klatsche ich mit ihr ab. Ich sehe wie in ihrem Gesicht praktisch die Sonne aufgeht, als McGonagall ihr ein anerkennendes Nicken schenkt. "Ich will auch nochmal." sage ich. Kerim und Melina wenden sich mir zu, während ich mich über das Goldfischglas beuge und konzentriert meine Stirn runzle. Ich beschwöre ein Bild von einer Perle in meinem Kopf herauf und stelle sie mir vor wie sie vor mir liegt. Es ist fast so als könnte ich sie schon sehen als ich meinen Zauberstab eintauche und konzentriert die Worte Vera Lapis spreche. Gespannt beobachte ich wie sich mein Fisch verwandelt bis auch vor mir plötzlich eine runde, kleine, glänzende Perle liegt. Stolz betrachte ich mein Werk. Kerim nickt mir anerkennend zu und Melina klatscht. "Du bist nochmal dran." sage ich zu Kerim. Er atmet einmal tief ein und beugt sich dann auch über sein neues Glas mit einem neuen Goldfisch. "Vera Lapis." spricht er und gemeinsam beobachten wir wie sich der Fisch verformt und dann auch vor ihm eine kleine Perle liegt. Mit einem zufriedenen Grinsen lehnt er sich zurück und wir klatschen mit einander ab. Ich würde das mal eine gelungene Unterichtstunde nennen. Jeder hat es geschafft den Fisch in eine Perle zu verwandeln.

McGonagall klatscht in die Hände. "So. Der Unterricht ist vorbei. Es hat jeder Fortschritte gemacht. Ich bin stolz auf euch. Es haben sogar ein paar geschafft den Goldfisch ganz zu verwandeln. Mit ein bisschen Übung wird das. Bis zum nächsten mal." Sie nickt uns zu und schnell packen alle ihre Sachen zusammen und laufen aus dem Klassenzimmer. Ich, Kerim und Melina verlassen das Zimmer als eine der ersten. "Wohin jetzt?" fragt Melina. Ich zucke mit den Schultern. "Wie viel Zeit bleibt uns bis zum Abendessen?" frage ich an Kerim gewandt. "3 Stunden." "Bibliothek?" frage ich in die Runde. "Was wäre wenn ich euch die Küche zeige?" fragt Kerim stattdessen, der anscheinend nicht so grosse Lust auf Bibliothek hat. "Aber ist die nicht geheim?" fragt Melina unsicher. "Doch." Grinst Kerim. "Aber ich hab herausgefunden wo die liegt." "Aber das ist doch verboten." erwiedert Melina. "Boah, Melina. Komm schon. Lass uns Spass haben und die Küche besuchen gehen." boxe ich sie sanft gegen den Arm. "Na gut." gibt sie nach. "Aber dann lass uns schnell noch unser Zeug auf unser Zimmer bringen." Kerim nickt. "Das wäre auch mein Vorschlag gewesen."

Schnell laufen wir in den Slytherin Gemeinschaftsraum und bringen unsere Sachen auf unsere Zimmer. Wir treffen uns wieder im Gemeinschaftsraum. "Bereit?" fragt und Kerim als wir wieder unten ankommen. "Jap. Lass uns gehen." grinse ich. Melina nickt. "Dann folgt mir." winkt uns Kerim hinter sich her. Gemeinsam laufen wir zu Küche. Wir stoppen in einem leeren Gang. "Und wo soll hier die Küche sein?" frage ich Kerim während ich versuche herauszufinden wo die Küche sein könnte. Er grinst mich an und zeigt auf ein Bild mit Obst. Er stellt sich auf die Zehenspitzen und streichelt über die Birne. Skeptisch schauen wir ihm dabei zu, als sich plötzlich eine Tür öffnet und den Blick auf eine grosse Küche freigibt, in dem viele Hauselfen rumlaufen. Erstaunt trete ich einen Schritt zurück. Ich kenne Hauselfen, meine Familie hat selber zwei in ihrem Dienst. Ayla und Finn. Ich muss lächeln, als ich an den strahlenden Finn denke, der mir jeden Abend seit ich mich erinnern kann, einen warmen Kakao mit Schlagsahne und Marshmellows macht und an Ayla, die mir lesen und schreiben beigebracht hat. Doch ich habe noch nie so viele Hauselfen auf einem Ort gesehen. Es ist immens. Es müssen mindestens 100 oder so sein.

 Die Küche ist wirklich riesig. Ich spüre wie Kerim mich langsam in den Raum reinschiebt. Ich staune immer noch. Als ich kurz zu Melina schaue sehe ich wie auch sie staunt, mit offenem Mund. Langsam gehen wir weiter in den Raum rein. Ein Hauself kommt auf uns zu. "Hallo, ich bin Hokey. Was kann ich für sie tun,  verehrte Damen und Herren?" "Hi Hockey. Kannst du vielleicht ein paar Muffins frühzeitig entbehren?" fragt Kerim lieb. "Aber klar doch. Wir haben bestimmt ein paar übrig. Folgt mir." der Hauself winkt uns ihm zu folgen. "Wartet doch kurz hier. Ich such euch etwas heraus." Wir nickten und lehnten uns an die Tische an.

3 Minuten später kommt Hokey zurück, auf seinem rechten Arm trägt er 6 Muffins und in der linken Hand hält er drei Lollis. "Das ist alles, was ich finden konnte." bietet er uns an. Wir bedanken uns breit lächelnd und wollen gerade aus der Küche laufen, als ich ausversehen mit meinem Ellbogen eine Reihe von Pfannen und Töpfen umstosse, sodass diese laut klappernd zu Boden fallen. Laut fluchend kommen drei Hauselfen angerannt und schimpfen uns weg. „Immer nur am Ärger machen, diese Kinder." „Es tut mir so leid. Das war nicht extra." „Jaja, geh schon, bevor du noch mehr Sachen umstösst." Scheuchen sie uns aus der Küche. Schnell verlassen wir diese mit unserer Ausbeute, als auch schon die Tür hinter uns zu knallt. Wir hören noch, wie ein trauriger Hokey uns hinterherruft: „Tschüss, Kerim, Tschüss 2 namenlose Damen." „Ach man. Ich habs echt vermasselt." Seufze ich. „Mach dir kein Kopf. Ist nicht so schlimm. Die haben das doch mit eine Fingerschnipsen wieder aufgeräumt." Tröstet mich Kerim. Ich nicke nur leicht niedergeschlagen. „Lasst uns doch hoch gehen und unsere Beute geniessen." Meint Melina, um mich abzulenken. Mein Gesicht hellt sich sofort auf und ich nicke begeistert. „Ja. Lasst uns hoch gehen und einfach nur chillen." „Vergiss es! Wir müssen noch unsere Hausaufgaben machen." Ich stöhne genervt. „Aber danach können wir gerne chillen." Meint Melina noch versöhnlich. „Also, auf geht's." ruft Kerim und läuft vorraus.

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nächstes vorgeschriebenes kapitel ^^ hoffe euch gefällt es bis jetzt ^^

Love & Devil - HP ff [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt