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triggerwarnung: kein Consens für sexuelle Handlungen (nur angedeutet, aber wenn sich jemand nicht wohlfühlt, dann skippt die Stelle zwischen den *)


Ich lag an Arden geschmiegt in seinem Bett und starrte in die Dunkelheit. Nachdem er mit seine liebsten Orte im Schloss gezeigt und wir stundenlang geredet hatten, waren wir gemeinsam ins Bett gegangen. Doch während Arden im Bruchteil eines Augenblicks neben mir eingeschlafen war, musste ich zurück an unsere Gespräche denken. Ich hatte ihm nicht nur von meiner Zeit bei den Rebellen erzählt, sondern auch von meiner Kindheit. Und er hatte das gleiche getan. Nur hatte ich das nagende Gefühl, dass er mehr vor mir verbag, als er zugab. 

Er hatte mir von den schönen Momenten mit seiner Schwester oder seiner Mutter erzählt, es aber vermieden von seinem Vater zu reden. Ich hatte nicht nachbohren wollen. Auch nicht, als er mir von seiner Zeit als Alpha erzählt hatte. Ich wusste wie er Alpha geworden war, aber ich wollte ihn nicht zwingen die Details dessen erneut zu durchleben. Stattdessen hatte ich ihm zugehört, als er davon gesprochen hatte, wie oft er kurz davor gewesen war, seinem Verlangen nachzugehen und mich aufzusuchen. Wie oft er sich in die Nähe eines Rebellenstützpunktes begeben hatte, kurz davor alles niederzureißen. Aber auch, wie er jedes Jahr voller Hoffnung und Angst gewesen war, ich würde zu dem Ball in seinem Schloss auftauchen. Wie enttäuscht und erleichtert er jedes Jahr gewesen war und wie er die Kontrolle verloren hatte, als er mich an jenem Abend in den Armen seines Betas gesehen hatte.

Es hatte gut getan Arden näher zu kommen. Und doch kreisten meine Gedanken noch immer um all das unausgesprochene, hielten mich wach, obwohl ich nichts lieber als Schlafen wollte.

Ich bemerkte die Schatten die sich in den Ecken des Raumes sammelten erst, als Arden sich hinter mir anspannte.

*

Im nächsten Moment hatte Arden mich mit seinem Gewicht tiefer in  die Matratze gepresst, sein Blick verschleiert und ausdruckslos, beinah so als wäre er nicht er selbst.

"Arden?", fragte ich in die Stille, als er sich nicht rührte, die Schatten aber immer mehr zu verschlingen drohten.

"Du hast mich viel zu lang warten lassen, Kleine", sagte er, während er begann meine Tunika nach oben zu schieben. Ich begriff. Was auch immer das war, es war nicht Arden. Dunkle Schatten wirbelten in seinen Augen, während ich verzweifelt nach einem Ausweg suchte.

Die Erinnerung traf mich wie ein Schlag. Arden, wie er mich bei unserer ersten Begegnung eingekesselt hatte. Wie er mir näher gekommen war, obwohl ich es nicht gewollt hatte. Ich hatte mich seitdem gefragt, ob es an seiner mühsam konstruierten Fassade gelegen hatte, oder ob mein Bauchgefühl doch richtig war und etwas anderes dahinter steckte.

Jetzt war ich mir sicher.

Ich zog eine Wand aus Schatten zwischen uns und nutze den Augenblick, um mich unter ihm herauszurollen. Instinktiv griff ich nach dem Dolch auf meinem Nachtschran, bevor ich auf dem Boden aufschlug. Ich richtete mich aus der knieenden Position auf, während Arden meine Schatten zur Seite schob und drohend auf mich zukam.

"Renn nicht weg."

Ich folgte seiner Anweisung, wenn auch aus anderen Gründen. Ich begann nach meinem Anker zu greifen und meine Schatten um mich zu schlingen.

Er kam einige Schritte auf mich zu.

Ich schmiss mich ihm entgegen, drehte im letzten Moment ab und vergaß beinah, dass es sich hierbei nicht um ein Training handelte. Dass Arden nicht Arden war, sondern etwas anderes, etwas Dunkles von ihm Besitz ergriffen hatte. Beinah so wie damals, als wir uns das erste Mal gesehen hatten. Die gleiche unheimliche Macht hatte ihn ergriffen, sorgte dafür, dass er so ganz anders handelte als der Mann, den ich kennengelernt hatte.

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