Kapitel 1. Eindeutig nicht normal
In jeder Frau schläft ein Engel,
eine Hexe, eine Prinzessin und ein Drache.
Es liegt an dir, was du in ihr weckst.
(aus der unerschöpflichen Sammlung anonymer Social Media Zitate)
Alex war schwindlig, alles drehte sich. Der Blutverlust war doch höher als er vermutet hatte. Er schaffte es gerade noch so rechts ranzufahren und den Ständer des Motorrads auszuklappen.
Verfluchte Scheiße. Er würde es niemals über die Autobahn nach Hause schaffen. Nicht in dem Zustand. Im schlimmsten Fall wurde noch die Polizei auf ihn aufmerksam.
Mit zitternden Fingern zog er den Zündschlüssel und taumelte auf den Bürgersteig. Es war mitten in der Nacht. Nur ab und zu fuhr ein vereinzeltes Auto vorbei. Im Schein der Straßenlaternen lehnte er sich an die Hauswand und versuche sein Handy rauszuziehen.
Er konnte sich doch nicht so verschätzt haben. Als er losgefahren war, hatte es zwar scheiße wehgetan, aber das war alles gewesen. Alex schloss einen Moment die Augen, um gegen den Schwindel anzukämpfen. Nur einen kurzen Moment, dann...
„Alexander?", hörte er plötzlich eine Frauenstimme und irgendwie kam sie ihm verdammt Bekannt vor. Er blinzelte und im nächsten Moment schoben sich ein Paar verdammt perfekter Brüste in sein Blickfeld. Sie steckten in einem engen Spagettiträger-Top und kleine vorwitzige Nippel drückten sich durch die Kälte aufmerksamkeitsheischend hervor. Von einem BH war weit und breit nicht zu sehen.
Scheiße, er hatte nie erwartet in den Himmel zu kommen, aber wenn das die Hölle war, dann war er vielleicht gar nicht so verkehrt.
„Alles okay?", fragte die Frauenstimme weiter und sein Blick glitt höher. Weg von den hübschen Brüsten zu einem zierlichen Gesicht. Volle rote Lippen, umrahmt von langen weißblonden Haaren. Irgendwie kam ihm das Gesicht bekannt vor, aber sein vernebelter Verstand vermochte es nicht diese Brüste mit dem Gesicht in Einklang zu bringen.
„Alles Bestens", brachte er heraus und war erschrocken, wie dünn seine Stimme klang.
„Du blutest", sagte die blonde Schönheit erschrocken und er spürte eine Berührung an seinem Arm.
„Nichts, vergiss es", fauchte er und versuchte sich abzuwenden. Verdammt das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war ein Krankenwagen und die Polizei, die dumme Fragen stellte.
„Sind die Angreifer noch in der Nähe?", fragte sie alarmiert und Alex bemerkte, wie sie sich aufrichtete, besorgt in alle Richtungen spähte. Er wollte weitergehen, doch sie versperrte ihm den Weg.
Angestrengt versuchte er den Boden zu fokussieren und weiterzugehen, doch ihre verdammt langen Beine waren ihm im weg. Wie verdammt nochmal konnte eine Frau so verdammt lange Beine haben und woher kannte er dieses Gesicht. Der Gedanke ließ ihm keine Ruhe.
„Komm mit", sagte sie unwirsch und packte ihn am Arm. Alex keuchte schmerzerfüllt auf, hatte aber nicht die Kraft sich ihr zu widersetzen.
„Kein Krankenwagen", brachte er heraus und sie blieb stehen. Er wäre fast mit ihr zusammengestoßen. Kurz bemerkte er ihren misstrauischen Blick auf sich ruhen und wie er über seine Gestalt hinwegglitt.
„Solange es dich nicht umbringt", stimmte sie zu und irgendwie schaffte sie es tadelnd und besorgt zugleich zu klingen. „Stütz dich auf, ich wohne gleich hier."
Alex nickte und ließ zu, dass sie seinen Arm um ihre Schulter legte. Er versuchte sich nicht zu sehr auf ihr abzustützen. Wer immer diese Schönheit war, sie war zierlich und ihr schmächtiger Körper wirkte nicht, als würde sie ihn tragen können.
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Loreley - Singularität der Liebe
RomanceDie Loreley ist ein Felsen am Rhein, an einer gefährlichen Flussenge, der fahrlässige Bootsleute in den Tod zieht. Sie ist eine böse Sirene, die Männer mit ihrer lieblichen Gestalt in die Umarmung des Todes lockt. Loreley ist eine gute Zauberin die...