Wir hatten jetzt noch fünf Minuten bis der Chemieunterricht begann.
"Also jetzt hätten wir eigentlich den größten Teil der Schule abgedeckt", begann Nick und schaute auf seine Handyuhr. "Dann würde ich mal vorschlagen, dass wir uns langsam auf den Weg zum Klassenzimmer begeben."
Ich nickte und bedankte mich für diese ausführliche Tour durch die Kantine, den Vorraum, in dem ein Monitor stand, auf dem Vertretungen standen, den Pausenhof, die Aufenthaltsräume für die Oberstufe und die Räume, in denen wir am meisten Kurse haben würden.Die Schule hatte insgesamt vier Stockwerke, in denen, wie Nick mir erklärt hatte, in jedem Stockwerk ganz links ein Wasserspender stand. Das musste ich mir auf jeden Fall merken und nach dem Chemiekurs auf jeden Fall einmal ausprobieren.
Gerade waren wir im ersten Stock und wir mussten noch ein Stockwerk weiter nach oben. Nick erzählte mir während wir über die Treppe nach oben gingen, welche Lehrerin wir nun haben würden und dass diese anscheinend sehr entspannt sein sollte.
Wir kamen in den Raum. Wir waren nicht die Ersten, ich vermutete eher, dass wir sogar zu den letzten gehörten. Es war ein sehr großer Chemiesaal. An der Wand hing ein großes Periodensystem und die Wandfarben waren weiß und grün gehalten. Der Raum hatte mehrere stufenartige Tische, wie an einer Universität (also zumindest stellte ich mir das so vor).
Die Lehrerin war auch schon da und war gerade dabei die Unterlagen für diese Stunde zu verteilen. Beziehungsweise eher dabei einen Schüler aus der ersten Reihe damit zu beauftragen. Die Lehrerin hatte eine Baggyjeans, hohe Schuhe und ein weißes Top an. Sie schaute auf und lächelte Nick und mich an. Und kam auf uns zu."Guten Morgen Nick, setz dich doch schonmal", und an mich gerichtet: "du musst Mila sein." "Ja, die bin ich." "Okay, perfekt. Ich bin Frau Müller. Möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen?", fragte die Lehrerin mich.
Na super. Eigentlich hatte ich nicht wirklich Bock mich vorzustellen, weil ich nie wusste, wieviel ich wirklich preisgeben sollte über mich.
Sollte ich sagen wie alt ich war? Oder sollte ich eher sagen, was ich in meiner Freizeit mache? Aber dann komme ich doch bestimmt voll weird rüber wenn ich einfach nur so sag "ja also ich bin die Mila, und ich lese in meiner Freizeit." Das wäre doch irgendwie etwas lame oder? Okay, ich sag einfach, dass ich neu hergezogen bin und joa. Ich improvisier einfach."Ja, klar", erwiederte ich deswegen. Die anderen Schüler waren schon ins Schweigen verfallen und starrten gebannt zu mir herab. Frau Müller trat einen Schritt zur Seite und zeigte mit einer schwungvollen Bewegung zu mir (absolut überflüssig, weil ja eh schon alle zu mir schauten) und mit lauter, aber freundlicher Stimme sprach sie: "Ein Neuzugang, der sich vorstellen möchte!" Und sie klatschte in die Hände.
War das vielleicht doch nicht üblich, dass man sich so vor der neuen Klasse vorstellte? Oh man. Egal jetzt kann ichs nicht mehr ändern. Ich zieh das jetzt durch.
"Hi! Ich bin Mila. Ich bin, wie ihr wahrscheinlich schon mitbekommen habt, neu hierhergezogen. Genau. Ähm und wenn ihr irgendwelche Fragen haben solltet, dann könnt ihr ja einfach auf mich zukommen."
Und damit rückte ich meine Tasche wieder gerade auf meinen Schultern und suchte nach einem freien Platz.Es gab noch drei freie Plätze. Ein Platz war in der letzten Reihe auf der linken Seite zwischen Nick und einem hübschen braunhaarigen Jungen mit blau-grünen Augen, ein weiter Platz war in der Reihe davor frei, daneben saß ein breit gebautes Mädchen, das schulterlanges gingerfarbenes Haar hatte. Und dann war da noch ein Platz in der vorletzten Reihe auf der rechten Seite. Dort saß niemand.
Eigentlich sollte ich mich schon etwas offener gegenüber anderen Menschen verhalten, vorallem, nachdem ich jetzt erst neu dazugekommen bin. Da konnte ich mich doch nicht direkt am ersten Tag abkapseln.Also blickte ich wieder zu dem rothaarigen Mädchen und lächelte breit. Ich machte ein paar Schritte in ihre Richtung und blieb kurz vor ihrem Platz stehen. Auf den freien Platz neben ihr zeigend, fragte ich freundlich, ob der Platz noch frei wäre.
Das Lächeln, das sie bis zu diesem Moment erwiedert hatte, wandelte sich schlagartig zu einer Grimasse, die wiederum zu einem abwertenden Blick wechselte. Jetzt sah sie aus wie eine Hexe! Holy shit-
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toxic besties
Teen FictionStell dir vor, dass du an einen neuen Ort ziehst. Du findest schnell Anschluss und entwickelst eine sehr gute Freundschaft mit ein paar Leuten. Du denkst, dass du mit diesen Leuten über alles reden kannst. Bis etwas passiert und du das Thema Nummer...