Kapitel 1~ Der Neue

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,,MAMA" schweißgebadet wachte ich auf und fiel auf den kalten Boden meines Zimmers.

Schnell richtete ich mich wieder auf und schaute mich um.
Oh verdammt das war nur ein Traum
Ich legte mich wieder in mein Bett zurück und drückte meine Augen zu doch konnte nicht wieder einschlafen.

Diese Albträume habe ich schon seit 2 Jahren und nie wusste ich was Sie mir noch sagen wollte bis...
Die Tür sprang auf und mein älterer Bruder erschien ,,Nadja alles Okey? " die Besorgnis stand in seinem Gesicht geschrieben doch ich antwortete ihm nur ,,J-...ja alles okey bin nur vom Bett gefallen."
,,Okey wenn was ist du weisst w..."
,,wo deine Tür ist schon klar. "
Verunsichert ging er wieder doch mir war es so Recht, ich will ihm nicht beichten, dass ich noch die Albträume habe.
Alles war vor 2 Jahren
Ich war glücklich. Mein Vater war glücklich und meine Mutter hatte in dieser schönen Zeit  noch gelebt. Doch dann kam der Autounfall.
Tränen stiegen mir in die Augen.
Bleib stark Nadja. Du darfst nicht wieder weinen das zeigt nur deine Schwächen.
Der Autounfall. Ich hatte nicht einmal Zeit mich zu verabschieden. Es ging alles so schnell.
Meine Mutter und ich fuhren grad zur meiner Oma. Wir waren auf einer Autobahn. Wir quatschen und lachten, doch dann, kam uns ein Geisterfahrer entgegen. Ich litt nur unter einen  Platzwunde aber meine Mutter ging es schlimmer. Der Geisterfahrer fuhr mit hoher Geschwindigkeit in sie rein . Seit diesem Tag ging ich zum Psychologen doch der brachte ehrlich gesagt nichts. Dieser Tag hatte alles schlagartig verändert. Das Gefühl, ein Menschen verloren zu haben war unerträglich oder ist noch unerträglich. Meine Mutter wurde in ihrem Heimatland Marokko beerdigt. Da flog ich jedes Jahr hin um das Grab  zu besuchen.

Das war auch der Tag an dem ich verlernt hatte zu lachen, wenn dann war es gezwungenermaßen aber nicht von meinem Herzen aus.

Ich wollte nicht mehr essen ich fing an mehr sport zu treiben. Ich wollte nicht das Mädchen sein die über alles weint und jeden in ihr Herz schließt weil jeder mich bemitleidet. Nein ich wollte anderes als die anderen sein. Mehr als anders. Deswegen baute ich eine Mauer um meine Gefühle auf, die für keinen zugänglich war.

Früher wollte ich Kindergärtnerin werden, heute bin ich jedoch Bankkauffrau und  bin mehr als zufrieden damit

Du musst stark sein . Stark für Mama.

Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Eigentlich lächel ich nie, doch dass was in meinem Kopf abgeht gibt mit Kraft.

Nach einer Weile merkte ich wie meine Augen schwerer wurden und fiel in den unruhigen Schlaf

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Am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker auf. Wie schon gesagt bin ich anders,  ich bin nicht so das Mädchen die morgens verschläft und zu spät zur Arbeit kommt. Nein ich war eher das Gegenteil davon.
Ich stand auf und begab mich in mein Bad. Ich duschte schnell und kehrte wieder in mein Zimmer zurück, da fiel mir ein dass ich heute umziehen werde. Die Kisten waren schon alle mit meinen Klamotten oder dem Krims-Krams vollgestopft.
Ich ziehe da ein wo meine Mutter früher gelebt hatte, bevor sie meinen Vater kennengelernt hatte und in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind.

Schnell zog ich meine Schwarze Hose mit einer weißen länglichen Bluse an.  Die Bluse reichte mir bis zu meinen Oberschenkel. Ich holte mein dunkelblaues Kopftuch heraus und machte mich an mein Werk. Ich schminkte mich noch dezent und sah zum Schluss in den Spiegel

Perfekt.

,,Nadja komm runter." Hörte ich meinen Vater rufen. Ich schnappte mir meine dunkelblaue Handtasche und schlenderte die Treppen runter in den Flur und greifte nach den Autoschlüsseln.

Geschmeidig stieg ich in mein BMW und raste mit hoher Geschwindigkeit zur Bank.
Ich liebte es einfach so schnell zu fahren.

An einer roten Ampel hielt ich an und kurbelte das Fenster runter. Doch ich wünschte ich hätte es nicht getan.
Ein hässlicher Kerl starrte mich an, seine weissen graden Zähne kümmerten mich gar nicht, ich meine die hab ich doch selber nur noch glänzender.
Oh bitte fahr weiter und belästige mich mit deinen Blicken nicht
,,Entschuldigen Sie aber könnten Sie ihre hässliche Visage aus meinem Blickfeld nehmen? " fuhr ich ihn an. Er hatte wohl mit sowas nicht gerechnet und schaute mich geschockt an.
Ich sah zur Ampel und diese leuchtete gerade grün auf.
Ich fuhr weiter und kam endlich bei der Bank an.
Männer interessierten mich schon seit längerem nicht mehr.
Ich weiss zwar das ich hübsch bin aber ich lasse mich nicht um den Finger wickeln.
In Marokko hatte ich gelernt keinem zu trauen, den das hatte echt Folgen.
Kümmer dich nicht um deine Vergangenheit sondern eher auf die Gegenwart.
Vom Auto ausgestiegen lief ich zum Eingang wo mich schon die nervtötende Blicke durchbohrten.
Mein Vater hatte mir schon öfters Männer gezeigt die mich heiraten wollten doch ich blieb immer kalt.
Bin ich dass jetzt nicht noch immer

Naja...ich lief auf mein Büro zu und setze mich auf mein Stuhl als ich eine alszu bekannte Stimme hörte ,, Nadja Hatihi ich bitte sie zur mir ins Büro zu kommen. " Natürlich mein Chef. Entweder will er mich wieder beglückwünschen dass ich schon wieder die beste Mitarbeiterin des Monats bin oder sonst so'nen Kram. Ich meine dass war doch nicht so schwer. Einfach die Arbeitsaufträge schon alles an einem Tag fertig kriegen. Doch die anderen haben ja alle was anderes im Kopf und verschieben alles auf die anderen Tage. Wie heisst es so schön?  Was du heute kannst besorgen das verschiebe nicht auf morgen.
Aber na gut...

,,Ja bitte?" fragte ich ihn während ich die Tür geöffnet hatte.
Ein Mann in meinem Alter stand vor der Tür doch jetzt nicht mehr, den als ich die Tür geöffnet hatte fiel er einen
Schritt nach vorne. Sauer drehte er sich um doch ich glaube ich verschlug ihm die Sprache. Tja...selbst schuld.
Ohne Emotionen lief ich eiskalt an ihm vorbei zu meinem Chef.
,,Sie wollten mich sehen. "
Herr Krause lächelte mich leicht an und zeigte auf den Unbekannten ,,Das wird dein neuer Kollege." Ich schluckte. Ich bin es nicht gewohnt mit'nem Partner zu arbeiten ich mache lieber alles alleine da ich keinem vertraue aber naja dann ist es halt so. Doch ich werde nicht so leicht aufgeben imnerhin bin ich Nadja. Nadja Hatihi ,,Bitte zeig  ihm wo sein Büro ist und erklär ihm dann bitte alles."
Nicht sein Ernst, nicht sein verdammter Ernst . Das konnte doch nicht wahr sein.

,,Okey. " Wieder lief ich an ihm vorbei ohne ihn anzuschauen und suchte das freie Büro.
Nein bitte nicht, bitte nicht!

Aber doch. Der einzige freie Büro war direkt vor mir und damit meine ich gegenüber meines Laptops. Ich überreichte ihm den passenden Schlüssel und machte auf dem Absatz kehrt, in meine Richtung.

,,Hey warte du muss mir doch noch was erklären. " rief dieser mir hinterher.
"Du musst mir noch was erklären" machte ich ihn in meinen Gedanken nach. Kleines Baby.

Ich drehte mich um und erschrack als ich in sein Gesicht sah.
Das kann doch nicht. Ne oder? Das ist doch...
,,Hi ich bin Anas und du bist? "

Nur Schicksal oder mehr?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt