Kapitel 7~ Vergangenheit

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,,Hahahah du hast ja so Recht, Mama. Wie konnte Papa bloß glauben dass, Onkel Brahim dein Mann ist ?!" Ich kriegte mich fast kaum vor lachen.

Mama erzählte mir grad ihre Vergangenheit bevor sie geheiratet hatte. Sie wohnte noch in einem Apartment, als sie Papa kennengelernt hat. Sie waren Nachbarn und haben sich erstmals gehasst.

,,Ja sag ich doch. Brahim kam am selben Tag noch mal zurück mit einem blauen Auge weil dein Vater mich gesehen hatte wie Brahim mich geärgert hatte, ich musste dann beide verarzten da sie sich so gezankt hatten."

Ich musste noch lauter lachen und da mein Lachen noch so komisch klang stimmte meine Mutter mit ein.

Nach einer Zeit legte sich das Lachen.
,,Nadja wann willst du eigentlich heiraten? " Ich prustete los. Hallo ich bin noch viel zu jung zum heiraten, das sagte ich ihr auch. ,,Trotzdem was für ein Hochzeitskleid möchtest du gerne tragen?"

,,Okey, okey also ich hatte an ein weißes Kleid gedacht das so von den Schultern bis zu der Taille eng anliegt und dann ab da mit Tüll bedeckt ist. Das heißt so Princess mäßig."

,,Willst du mich verarschen?" Entgeistert schaute sie mich an. Hatte ich was falsches gesagt? ,,Das hatte ich bei meiner Hochzeit getragen," Sie schrie wie ein pubertierender Teenager. ,,und du wirst es bei deiner Hochzeit tragen, falls dich überhaupt einer heiraten will und du ihn nicht dazu zwingst dich zu heiraten nur wegen einem Kleid. "

Und schon wieder prustete ich los. Und sie auch.

Sie bringt mich immer aufs neue zum lachen.

Wir sind grad auf dem Weg zu meiner Oma denn wir haben fast jede Woche ein treffen bei ihr da sie findet wir unternehmen zu wenig.
Das find ich total süß von ihr.

Meine Mutter wischte sich die Lachtränen weg und fuhr grad in die Ausfahrt als wir ein grelles Licht sahen. Sie fing an zu kreischen und versuchte zu bremsen. Ich sah nach vorne und erkannte einen Fahrer der in unsere entgegene Richtung fuhr. Ich war so versteinert dass, ich gar nicht mehr atmen konnte.
Der rest passierte so schnell, ich hatte nur noch kleine Erinnerungen im Sinn.

Geisterfahrer. 180 kmh. Er fuhr in sie rein. Das Auto überschlug sich. Ich knallte gegen alle Ecken. Meine Mutter wurde zerquetscht. Blut. Ich roch Metall. Ich schrie nach meiner Mutter. Schlug um mich herum. Doch sie wachte nicht auf. Tränen strömten aus meinen Augen. Und ich sah schwarz.
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Wie aus einer Trance wachte ich auf. Ich hatte es schon wieder getan.

Abrupt hielt ich an. Schon wieder war ich hier.

Manchmal wenn die Albträume so real sind, stieg ich Nachts in mein Auto und fuhr immer die selbe Strecke die ich zuvor noch nie gesehen hatte.

Immer habe ich dieselben Gedanken wenn ich unbewusst hier her fahre.

Meine Mutter.

Es war andauernd der selbe Ort. Eine neu gepflasteterte Straße die keine Ende hatte. Außenrum waren nur Felder mit einer großen Auswahl an Bäumen. Im großen und ganzen eine angenehme Atmosphäre. Für mich. Für andere Normalos wäre es zu beängstigend.

Dann wenn ich bemerke dass, ich in meinem Auto bin, dreh ich um und achte gar nicht auf meine Umgebung. Ich fahr einfach zurück nach Hause und schmeiß mich in mein Bett. Doch diesmal werde ich wissen wo ich immer hinfahre.

Ich drehte um und fuhr langsamer als vorher.
Oke was heißt hier langsamer, ich fahre 180 kmh.

Meine Gedanken schweiften mal wieder zu Anas.

Warum muss Anas mich auch immer wieder aufziehen dass, ich keine Mutter mehr habe?

Er ist ja voll männlich mit seinem markantem Gesicht und trainiertem Körper. Sarkasmus lässt grüßen.

Der Satz wollte mir irgendwas sagen?
Achja ich müsste mal wieder trainieren gehen.

Erst fahr ich zu meinem Apartment und dann zum Boxen.

Wut stieg in mir auf. Ich hatte selbst keine Ahnung warum ich so drauf bin. Heyy ich bin ein Mädchen ich darf ohne Grund schlechte Laune haben.

Deswegen bin ich ja seit 2 Jahren beim Boxen angemeldet. Um meine Wut, Trauer und Verletzlichkeit frei zu lassen.

Komm zu dir!

Oh man. Mal wieder hatte ich verpasst wo ich war. Warum muss ich auch nur in Gedanken versunkenen sein?

Bei einer roten Ampel machte ich stop und schaltete meine Musik an und drehte auf volle Lautstärke.
Ich hörte 'Break the rules' von Charlie XCX. Auf gelb fuhr ich schon los.

Böses Mädchen.

Meine Gefühle waren alle in dem Lied drin widergespiegelt, sie tobten zwar jetzt noch mehr aber ich mag dieses Gefühl. Ich mag nicht viele Dinge, und lieben tu ich überhaupt nichts. Nur meine Mutter hatte ich geliebt.

Eine Träne floss meine erwärmte Wange runter.

I don't wanna go to school
I just wanna break the rules
Boys and Girls across the world
Putting on your dancing shoes
Going to the discoteque
I don't wanna go to school
I just wanna break the rules

Bei diesen Sätzen schloss ich die Augen und holte tief Luft.

Moment mach deine Augen auf du fährst Auto auf 180 kmh.

WAS?!

Dam dam daaam!!!

Nur Schicksal oder mehr?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt