Kaum hatte ich mich aus der Online-Besprechung abgemeldet, brach ich in einen lauten Schrei los, der die Stille in meiner Wohnung durchbrach.
„Arrgggh!!!"
Die Anspannung musste raus. Ich konnte nicht sofort mit der Arbeit beginnen, so neugierig ich auch auf die Mail mit den Informationen über den Auftrag war. Es klang wirklich vielversprechend und ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Wahrscheinlich wartete die Kruger darauf, dass ich mich persönlich bei ihr meldete. Irgendwie war ich jetzt für sie verantwortlich. Aber erst einmal brauchte ich einen zweiten Kaffee mit extra viel Zucker und ein Durstlöscher.
Während mein zweiter Kaffee durch die Maschine lief, suchte ich im Kühlschrank nach einem Spezi. Gott sei Dank, hatte ich das Getränk immer auf Vorrat. Ich trank direkt aus der Flasche und spürte, wie meine Lebensgeister zurückkehrten. Die Nacht hatte mich geschlaucht. Der Sex mit Rosalie war wirklich gut, ich spürte es am ganzen Körper. Doch darüber wollte ich nicht nachdenken und trank meinen Spezi leer – dann klingelte mein Telefon. Es war Zach.
„Zach?", stöhnte ich ins Telefon, meine Stimme eine Mischung aus Erschöpfung und aufgekratzt sein. Am Arbeitsplatz fühlte ich mich wieder gestresst.
„Was ist los bei dir? Weshalb bist du nicht im Büro?" , fragte er direkt ohne Umschweife.
„Weshalb bist du denn nicht im Büro?" , gab ich zurück, während ich mit dem Headset in die Küche ging, um meinen fertigen Kaffee zu holen. Der Duft des frisch gebrühten Kaffees füllte die Luft und half mir, meine Sinne zu klären.
„Heute Nacht war Super Bowl, ich bin erst um vier ins Bett. Ich bin total fertig, mache heute nicht lange," informierte er. Seine Stimme klang tatsächlich müde, aber glücklich.
"Ach so," erwiderte ich lahm. Mein Interesse an dem amerikanischen Spiel war eher gering und ich nahm einen Schluck Kaffee. Die heiße Flüssigkeit brannte in meinem Mund, aber ich brauchte das Koffein, um wach zu bleiben.
"Also?" Zach ließ nicht locker. „Weshalb bist du nun nicht im Büro?"
„Ich war gestern auf einer Frauenparty," gab ich zu, während ich auf die Nummer auf meinem Arm starrte. Ich hatte sie immer noch nicht abgewaschen.
„War es gut? Waren hübsche Frauen dort?" , fragte Zach, seine Neugiert war offensichtlich.
„Ja," erwiderte ich knapp.
„Waren die Frauen alles Lesben?"
Ich verdrehte die Augen „Ja."
„Darf ich irgendwann mal mit?"
„Nein."
„Schade. Ich hoffe, du hattest Spaß."
„Klar," erwiderte ich und nahm ein Post-it und schrieb Rosalies Nummer darauf. Nur für den Fall – sicherheitshalber dachte ich, während ich die Zahlen aufschrieb.
„Hallo? Briony?"
„Äh was?" , zuckte ich zusammen, meine Konzentration auf Rosalies Nummer war gebrochen.
„Ich hab gefragt, was der Steiner von dir wollte. Du bist heute echt neben der Spur," beschwerte sich Zach in einer Mischung aus Belustigung und Besorgnis.
„Ich hab einen neuen Auftrag von Herrn Steiner erhalten. Ich glaube, es könnte etwas Großes sein. Er schickt mit die Unterlagen, dann weiß ich mehr. Außerdem meinte er, ich soll die Kruger übernehmen, so lange sie bei uns ihm Team ist und mich ihr annehmen."
„Oh, das mit dem Auftrag klingt spannend. Bitte geb mir gleich Bescheid."
„Mach ich."
„Und mit der Kruger kommst du klar?" , fragte er, in einem Ton, als wüsste er etwas.
DU LIEST GERADE
Permission to fall
RomanceBriony ist von ihrer neuen Kollegin Karla Kruger fasziniert, obwohl die erste Begegnung äußerst peinlich verlief. Trotz der unangenehmen Situation kann Briony Karla nicht vergessen und versucht, sie zu beeindrucken. Aber wäre es besser, Abstand zu h...