Die Reha begann eigentlich recht gut für Henning. Die Ärzte und Mitarbeiter der Klinik waren wirklich sehr freundlich und es half ihm seinen Körper endlich wieder bewegen und belasten zu dürfen. In den Zeiten wo er keine Therapiestunden hatte, ging er einfach wieder in das große Fitnessstudio das zur Rehaklinik gehörte und trainierte dort weiter. Während die abgebauten Muskeln sich dadurch schnell wieder aufbauten und er an Armen, Brust und Bauch die alte Form zurück erlangte, nahm ihm sein Knie diese Dauerbelastung ziemlich übel. Nach nicht ganz zwei Wochen in der Reha musste er daher die Rechnung für diese Behandlung bezahlen. Sein Knie war schon am Morgen dick geschwollen und schmerzte höllisch. Er versuchte noch, trotzdem die anstehende Physiotherapie mitzumachen, dich natürlich merkte der Physiotherapeut das Henning unter starken schmerzen litt. Daher musste er direkt zur Untersuchung zu einen der Ärzte humpeln, die ihm erklärten das sein Knie aufgrund von Überbelastung stark entzündet sei. Zu seiner Enttäuschung verschrieben die Ärzte ihm daraufhin Ruhe und Entspannung, etwas wonach Henning so gar nicht der Kopf stand. Getrieben von diesen Rückschlag musste er seine Reha auch noch um zwei Wochen verlängern. Gerade wegen der anstehenden Gerichtsverhandlung gegen Marions Exmann, war Henning das überhaupt nicht recht. Er wollte Marion um jeden Preis beistehen und fast hätte er die Reha einfach eigenmächtig abgebrochen. Doch Marion selbst war es die ihn davon abhielt, in dem sie ihm am Telefon ordentlich den Kopf wusch. Schliesslich würde es sie beide nicht glücklich machen, wenn Henning die Reha abbrach und deshalb letztendlich nicht in den Polizeidienst zurückkehren konnte. Ihr Argumentation war hieb- und stichfest, weshalb er die dumme Idee schnell wieder verwarf.
Im Laufe der restlichen Reha ging die Entzündung an seinem Knie zum Glück wieder komplett zurück. Doch die gewünschten Fortschritte erreichte er trotzdem nicht. Eine weitere Verlängerung der Reha war nicht möglich, daher holte Klaus ihn nach fünf Wochen im hohen Norden wieder ab. Das sein Knie noch immer nicht voll belastbar war und er daher sicherlich nicht wieder arbeiten konnte, traute Henning sich gar nicht erst zu sagen. Klaus erzählte ihm direkt zu Anfang wie schwer die letzten Wochen auf der Wache Köln Mühlheim gewesen waren. Mit nun schon sechs verletzten Kollegen, von denen drei nun wieder im Innendienst einsetzbar waren, hatten sie es kaum geschafft die Streifendienst voll zu besetzten. Daher hatten immer wieder Kollegen der Wache Porz oder Chorweiler aushelfen müssen. Die waren über einen Wechsel selbst für kurze Zeit, natürlich gar nicht begeistert. Schliesslich brachte so ein Wechsel den ganzen Schichtplan durcheinander und die private Planung litt zumeist genauso doll. Doch trotzdem hatten sich immer wieder Kollegen bereit erklärt für ein oder zwei Wochen auf die unterbesetzte Wache zu wechseln. Außer dieser Gruppe Bekloppter konnte ja letztendlich keiner was für die aktuell schlechte Personallage. Trotzdem weckte er mit dem Bericht Hennings schlechtes Gewissen. Auch wenn er nichts hätte ändern können wäre er lieber früher als später wieder voll einsetzbar zurück im Dienst.
„Die Kripo hat übrigens nicht einwandfrei feststellen können, durch wen von euch beiden der eine Angreifer zu tote gekommen ist. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren aber noch nicht eingestellt, da die Presse aktuell zu viel Interesse daran hat. Es soll am Ende nicht so aussehen als würde man einen Totschlag durch Polizeibeamte nicht weiter verfolgen. Da es ganz klar Notwehr war, werden sie am Ende aber sicherlich das Verfahren einstellen. Da müsste ihr euch beide keine Sorgen machen. Ansonsten kann man sagen, das ihr zwei der Angreifer ausgeschaltet habt, hat die Ermittlungen gegen diese ACAB-Gruppe deutlich weiter gebracht. Der Tote wurde sehr schnell identifiziert und in seiner Wohnung hat man diverse Computer und Ähnliches beschlagnahmt. Darauf hat man Unmengen Beweise gefunden. Videofilme von den Angriffen, Chatnachrichten mit Verabredungen für neue Überfälle die über das Darknet übermittelt wurde. Sogar einige Gruppenbilder wo Teile der Angreifer nicht maskiert zu sehen sind. Das war ein richtiger Volltreffer. Bisher wurden fünf Männer verhaftet, plus dem Burschen den ihr ohnmächtig schlagen konntet. Bei dem hat man nicht so viele Beweise gefunden, anscheinend war er nicht Teil des harten Kerns im Gegensatz zu dem Verstorbenen. Auch wenn ich es natürlich nicht begrüße das der junge Mann tot ist, muss ich sagen gute Arbeit Henning. Tom ist sich sicher das du derjenige warst der die beiden Männer ausgeschaltet hat. Er hat natürlich nichts vor der Kripo oder Richtung Staatsanwaltschaft gesagt. Ihr könnt euch beide nicht daran erinnern und es wurden keine eindeutigen Beweise gefunden. Das hilft euch beiden, da es kein Verfahren gegen zwei Verdächtige geben wird, wenn nicht klar ist wer den tödlichen Schlag ausgeführt hat."
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Schicksalhafte Begegnung
FanfictieDas Schicksal meint es nicht immer gut mit einem und für den ein oder anderen hat es sogar mehr Negatives parat, als so manch einer ertragen kann. Doch nur wenn es ganz dunkel ist kann man die volle Pracht der Milchstraße am Himmel leuchten sehen. O...