Verwirrung der Gefühle

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Seungmin gähnte vor sich hin, da das Schaukeln bei jedem Schritt von Chan ihn müder und müder machte. „Hey Kim, ja nicht schlapp machen, du wirst mir doch nicht einschlafen, oder?" Grinste Chan und gab ihm wieder einen Klaps auf den Po da Seungmin dies absolut nicht ausstehen konnte. Seungmin war schlagartig munter und maulte an Chan rum, der nur lachen konnte. Irgendwie, so musste er es sich langsam eingestehen, genoss er die Gesellschaft von Seungmin. Er hätte sich niemals vorstellen können, dass sie, obwohl sie sich stritten, miteinander auskommen konnten. Sich sogar gegenseitig helfen konnten.

Bald waren sie angekommen und die Dämmerung brach herein.

„Du Chan?"

„Hm?"

„Kommt dir das nicht auch spanisch vor?"

„Was?"

„Na ja, immer wenn wir Minho und Jisung suchen wollen, geschieht immer etwas!"

„Ja, jetzt wo du's sagst? Wusste gar nicht, dass du ein Hirn hast Kim." Witzelte er und nun war es Seungmin dem wiegendem Hintern einen Klaps zu geben.

„Aua! Kim lass, dass!" Kreischte Chan, wurde rot und beschleunigte seine Schritte.

„Lass deine dämlichen Sprüche Chan und dann höre ich auch damit auf."

„Okay."

„Na bitte, geht doch."

„Weißt du Seungmin, ich denke jetzt wirklich über deine Worte nach! Auf welcher Insel wir wohl sind? Jedenfalls auf keiner normalen! Ich will gar nicht wissen, was dieser alte Sack schon wieder vorhat! Aber wir dürfen uns das auf keinen Fall gefallen lassen. Klar Kim?"

Seungmin nickte.

„Was?"

„Ach so, ja! Klar! Aber jetzt habe ich erstmals Hunger. Was willst du denn diesmal zu Essen besorgen und wieso machst du das eigentlich? Du bist doch nicht krank, oder?"

„Na ja, du hast ja heute früh die Kokosnüsse von dieser komischen Palme heruntergeholt. Ich dachte, mit Fisch könnten wir ein schönes Abendessen bekommen. Das ist das einzige, was ich zubereiten kann. Ich liebe fischen. So Kim, wir sind da. Man, du wirst ganz schön schwer mit der Zeit." Ächzte Chan nun und Seungmin auf die Beine zu kommen.

„Pass auf, mal sehen, ob ich einen Fisch fangen kann!" Meinte Chan selbstsicher und lief zum Meer. Kurz darauf hin versank er in den Fluten und Seungmin konnte erkennen das, was im Sand lag. Als er näherkam, erkannte er Chan's Taschenmesser. Er überlegte nicht lange und lugte nach hinten, wo er beinahe über einen Stock gefallen wäre. Ob er den vielleicht zu einem Speer schnitzen sollte?

Chan kam pustend an die Wasseroberfläche und lachte Seungmin entgegen. Doch der riss die Augen auf. „Du Chan, w-was ist, dass denn da hinten? Etwa ein Hai?" Fragte er ahnungslos, wobei Chan sich nun hektisch umher sah und genauso wie Seungmin eine Flosse aus dem Meer ragend, erkennen konnte.

„Mach schon, raus aus dem Wasser!" Rief Seungmin Chan zu, der nun gehorchte und so schnell er konnte zum Ufer kraulte. Doch die Flosse kam immer näher und Seungmin's Kehle verengte sich. „Schneller! Er kommt immer näher!" Chan schaffte es nicht mehr. Mit einem Aufschrei ging er unter und Seungmin starrte an die Stelle, wo vorher noch Chan geschwommen war.

„N-nein, nein! Das kann nicht sein! Chan! Lass den Scheiß verdammt! Wo bist du!" Seungmin humpelte ins Wasser und sah sich suchend um. Seungmin schwamm weiter raus und drehte sich im Kreis. Eisige Kälte erfasste sein Herz, er wollte nicht allein auf dieser Insel sein und schon gar nicht ohne Chan! Irgendwie war dieser nervige Chan auch eine willkommene Abwechslung. Er dachte weniger an sein verpfuschtes Leben und an die Sorgen, die er sonst hatte. Doch jetzt war weit und breit nichts von Chan zu sehen und die Wellen schienen immer höher zu werden. Seungmin verschluckte sich und bekam einen Krampf im Bein.

Enemies to loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt