Enemies to lovers

Gefühle?

Seungmin's Schrei verhallte in seinem Zimmer, betroffen blickte er auf seine Hose und blinzelte, als er die Decke anhob, um nachzusehen. Wie konnte das sein? Was zum Henker war das für ein komischer Traum? Er hatte ihn erregt, ganz eindeutig und nicht nur dass. Er hatte dabei so intensiv gefühlt! Er wollte mehr davon. Sein Herz raste in seiner Brust, sein Gehirn setzte aus, er versuchte sich zu beruhigen. Aber da war doch noch ein anderes Geräusch, oder?

Hatte da nicht noch jemand geschrien außer er selbst? Chan? War ihm etwas passiert? Sollte er vielleicht nachsehen? Seungmin konnte ja nicht wissen, dass Chan denselben Traum gehabt hatte. Seungmin setzte sich auf die Bettkante und schmiss die Decke beiseite. Auch wenn es angenehm kühl im Zimmer war, wurde ihm unglaublich heiß unter der Haut. Dieser Traum machte ihn fertig, brachte seine Wangen zum Glühen! Immer noch konnte er das Stöhnen und Keuchen in seinen Ohren dröhnen hören.

Seungmin verbarg seufzend sein Gesicht in seinen Händen und stöhnte vor sich hin. Wie sollte er sich Chan gegenüber nur verhalten? Was wäre, wenn dieser genauso aussah, wie in seinem Traum? Langsam ließ er die Hände sinken und starrte an die Wand, wo sich dahinter Chan's Zimmer befand.

Chan zitterte am ganzen Körper. Auch sein Herz raste schnell in der Brust. Konnte es sein, dass er diesen Traum gehabt hatte weil er vorhin Seungmin am Strand beobachtet hatte? Was hatte dieser zu bedeuten? Und wieso war er so erregt gewesen? Dieser Traum schien noch sehr lebendig in seinen Gedanken zu sein. Sobald er die Augen schloss, sah er ihn vor sich. Wie er ihn geküsst hatte, dessen Körper erkundete, sich in ihm versenkt hatte.

Unglaublich erotisch dieser Traum. Seungmin hatte sich so wundervoll angefühlt. Er war so heiß, so eng gewesen. Chan stöhnte gequält auf und wusste nicht, wie er sich Seungmin gegenüber verhalten sollte. Hatte er nicht auch einen Schrei gehört? Kam er von Seungmin? Chan lauschte gespannt in die Dunkelheit hinein, doch die Nacht blieb still. Hitze stieg ihm ins Gesicht als er hinunterblickte und seine feuchte Hose sah. „Mist verdammter." Nuschelte er vor sich hin und schob alles wieder auf seinen angeblichen Sonnenstich, der langsam chronisch wurde.

Wieso hatte ihn Seungmin so megascharf gemacht in diesem Traum? Wieso hatte er angefangen und konnte nicht aufhören Seungmin zu verführen? WIESO SO EIN TRAUM VON KIM? „Oh Gott." Stammelte Chan und lugte zu der Wand, die Seungmin's Zimmer von seinem trennte. Wenn diese Wand unsichtbar wäre, hätten sich die beiden geradezu lustvoll und voller Sehnsucht in die Augen gesehen. Höchstwahrscheinlich wären sie übereinander hergefallen.

Chan stand nun auf, schlich zur Türe und öffnete diese leise. Ob ihm was passiert war? Sollte er nachsehen gehen? Ohne ihn wäre es hier schlichtweg langweilig. Die Geschehnisse des Traumes wanderten noch immer durch seinen Geist, ließen ihn abermals aufstöhnen. Seungmin, immer wieder Seungmin und dessen Traumkörper, dessen stöhnen, dessen... halt! So konnte es nicht weiter gehen! Er musste sich zusammenreißen! Lag sicher an der Schwüle hier. Vorsichtig öffnete er seine Türe, lugte in den Gang hinaus. Gut, kein Seungmin in Sicht. Leise tapste er zu Seungmin's Türe und lauschte. Ob er tot war? Nein! Wehe!

Seungmin starrte noch immer zur Wand, seine Augen waren durchtränkt von Leidenschaft. Er konnte diesen blonden Dämon nicht aus seinem Gehirn verbannen. Plötzlich schwang knarrend, leise und langsam seine Türe auf und ein blonder Schopf lugte durch den entstandenen Spalt hindurch.

„Alles ok bei dir Kim?" Fragte er vorsichtig, als er Seungmin so am Rande des Bettes sitzen sah, der von der Wand nun wegblickte und Chan anstarrte. „Was? Oh ja! Wieso bist du denn wach?" Chan's Gesicht brannte, interessiert betrachtete er den Boden. „Also ich bin aufgewacht, weil, ich...also...ich...habe dich schreien gehört!" Chan klopfte sich in Gedanken selbst lobend auf die Schulter, er hatte sich nicht verraten. Er traute sich nicht ins Zimmer zu gehen, da seine Hose seiner Worte Lügen strafen würde.