Kapitel 1

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Seamus öffnete verschlafen seine Augen und blickte auf seinen Wecker, der ihn mit einem ohrenbetäubenden Piepen aus dem Schlaf riss. „Ist ja gut", murmelte er verschlafen vor sich hin und versuchte den Wecker zu treffen. Als es endlich ruhig war, schloss er noch einmal die Augen, atmete tief durch und quälte sich dann aus seinem Bett. Wacklig bewegte er sich ins Bad und hörte, wie der Regen gegen die Scheibe prasselte. „Na toll, das ist ja mal ein guter Start." Er zog sich eine Jeans und einen kuschligen Pulli an und ging hinunter in die Küche, wo er von seinen Eltern mit einem lächelnden „guten Morgen" begrüßt wurde. „Guten Morgen", gab Seamus leise zurück. Er setzte sich an den Tisch und aß sein Frühstück. „Freust du dich schon?", platze es aus seiner Mutter heraus. Heute war der 1. September, was bedeutet, dass ein neues Schuljahr in Hogwarts bevorstand, bereits das 4. Schuljahr. Für Seamus ging das alles viel zu schnell und der Gedanke an das Ende der Schulzeit machte ihn traurig. „Klar" antwortete Seamus mit einem leichten Grinsen. Denn er freute sich Dean wieder sehen zu können. Sie hatten sich in den Ferien gemeinsam mit seiner Mutter die Quidditch Weltmeisterschaft angesehen und es hatte ihnen riesigen Spaß gemacht. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass sie los mussten. Seamus ging zurück in sein Zimmer, um seinen Koffer zu holen. Er griff nach seinem Schulbuch „Theorie magischer Verteidigung", das er fast vergessen hätte, warf es in den Koffer, schloss ihn und trug ihn die Treppe runter. Seamus schritt aus der Tür, als ihm der kalte Wind über den Nacken streifte und eine Gänsehaut seine Haut zierte. Er zog den Pulli etwas höher, sodass der Wind ihn nicht direkt berührte und bereute es keine Minute, seinen kuschligsten Pulli ausgesucht zu haben. Der Weg nach Kings Cross stellte sich als recht langweilig heraus. Seamus wollte einfach nur ankommen, er fand An- und Abreisen immer am anstrengendsten. Am Bahnhof angekommen, verabschiedete er sich von seinen Eltern und begab sich auf Gleis 9¾. Dort waren so viel Schüler, dass der Kleinere sich auf Zehnspitzen stellen musste, um Ausschau nach seinem besten Freund halten zu können. „Seamus!", rief plötzlich jemand hinter ihm, mit einem Ruck drehte sich Seamus um und blickte in das ihm so vertraute breite Grinsen seines besten Freundes. Seamus konnte es sich nicht erklären, doch bei diesem Anblick wurde ihm jedes Mal warm ums Herz. Der Größere drängte sich zu ihm durch und nahm ihn in den Arm. „Wie geht's dir?", fragte Dean. „Mir geht's gut und dir?", wollte Seamus wissen. „Ich bin etwas müde, ansonsten geht es mir gut", antwortete Dean mit einem leichten lächeln. Sie gaben ihre Koffer ab und machten sich auf die Suche nach einem freien Abteil. „Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Schüler in diesem Zug sind", sprach Seamus leise, sodass ihn nur Dean hinter sich hören konnte. „Das findest du viel?", fragte Dean ironisch, während er dem kleineren weiter durch den Zug folgte. Sie waren kurz davor, die Suche aufzugeben, als sie Neville allein in einem Abteil sitzen sahen. Dieser sprang vor Freude auf, als er die beiden erblickte und riss die Abteiltür auf und meinte „da seid ihr ja endlich! Ich dachte schon, ihr kommt nicht!", hinter Neville erblickte Seamus Trevor der auf der Bank umherhüpfte. Seamus setzte sich ans Fenster, während Dean vermutete „ich werde mich wohl zu Seamus setzen müssen, ihr blockiert ja die ganze Bank." Dabei zeigte er auf Trevor. Neville antworte hastig „Das- das ist doch kein Problem", er drehte sich um und wollte gerade nach Trevor greifen, um Dean Platz zu machen, als Dean lachend seine Hand auf Nevilles Schulter legte. „Das war nur Spaß, lass Trevor da ruhig sitzen", amüsierte sich Dean. „Ich sitze gerne neben Seamus", und wandte sich mit einem Lächeln dem kleineren zu. „Ach ja?", fragte Seamus spielerisch. „Natürlich" betonte Dean „sitzt ich gern bei dir", „Das will ich auch hoffen", drohte Seamus spielerisch. Auch Neville musste die beiden belächeln, während er mit Trevor auf dem Schoß dasaß und sich die Neckereien der Zwei anschaute. Als Dean endlich neben Seamus platznahm und der Zug zu rollen begann, fielen den drei auch schon die Augen zu.

Promise, I'll be thereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt