Kapitel 2

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Als Seamus langsam die Augen öffnete, blickte er auf einen schlafenden Neville, der es sich ihm gegenüber auf der Sitzfläche gemütlich gemacht hatte. Nach ein paar Wimpernschlägen, realisierte Seamus, dass er Wärme und einen leichten Druck an seiner Schulter spürte. Er schaute nach rechts und sah, wie Dean gegen seine Schulter gelehnt schlief. Er muss sich beim Schlafen wohl an mich gelehnt haben, dachte sich Seamus. Bei dem Anblick von Dean, der so ruhig und friedlich schlief, konnte sich Seamus ein leichtes Heben seiner Mundwinkel nicht nehmen lassen. Seamus wollte gerade wieder die Augen schließen, als er im Augenwinkel vor der Abteiltür eine Gestalt wahrnahm. Beim genaueren Betrachten stellte sich diese Person als Hermine Granger heraus. Hermine setzte gerade dazu an, die Abteiltür öffnen zu wollen, doch Seamus signalisierte ihr durch einen finsteren Blick, gefolgt von einer Gestik, dass sie leise sein sollte. Er wollte nicht, dass die anderen beiden geweckt werden. Hermine verstand, was Seamus wollte und ließ die Abteiltür los. Sie tippte mit Ihren Fingern auf ihr Handgelenk, um Seamus zu signalisieren, dass sie bald in Hogsmeade ankommen würden. Er hob seine linke Hand, um Hermine zu zeigen, er habe verstanden, was sie ihm sagen wollte und widmete seinen Blick der Landschaft, an der der Zug mit hoher Geschwindigkeit vorbeifuhr. Er war so sehr in den Anblick der Landschaft und in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, wie Dean langsam aufwachte sich müde die Augen rieb. „Na ausgeschlafen?", fragte Seamus. „Abgebrochen trifft es eher", brummte Dean. Auch Neville gab Laute von sich, die darauf deuten, dass auch er wach geworden war. „Guten Tag Ihr Lieben, möchtet ihr etwas Süßes haben?", fragte die Dame, die den Süßigkeitenwagen vor sich herschob. Die drei erhoben sich, um genauer sehen zu können, was sie sich kaufen wollten. Seamus zögerte nicht lange: „Ich hätte gerne zwei Schokofrösche und zwei Kürbispasteten." Dean bestellte sich einen Schokofrosch und Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung, während Neville es bei zwei Lakritzzauberstäben beließ. Sie gaben der Dame die zuzahlenden Galleonen und gingen zurück in ihr Abteil und aßen ihre Süßigkeit. Seamus erzählte, was passiert war, als die anderen beiden geschlafen hatten. „Harry, Hermine und Ron haben wir doch auf der Quidditch Weltmeisterschaft gesehen, oder?" fragte Dean. Seamus nickte ihm bejahend zu, als Neville zustimmend ergänzte: „Ja, ich habe die drei auch gesehen." „Was genau wollte Hermine denn von uns?", wollte Neville wissen und schaute Seamus fragend an. „Ich denke, sie wollte uns nur mitteilen, dass wir bald da sind", antwortete Seamus. „Ich habe sie weggeschickt, weil ich nicht wollte, dass sie euch weckt.", gestand er. Dean und Neville mussten beide grinsen. „Dann wäre ich dafür, dass wir den drei nochmal einen Besuch abstatten, falls es doch noch etwas Wichtiges zu besprechen gibt", sagte Dean. Neville teilte den beiden mit, dass er wüsste, in welchem Wagon sich die drei befinden, also ging er voraus, gefolgt von Dean und Seamus. Am Abteil der drei angekommen begrüßten sie sich alle und sprachen dann über die Quidditch-Weltmeisterschaft, die immer noch ein präsentes und heiß diskutiertes Thema war. „Ich muss euch noch was erzählen", sagte Dean mit einem ernsten Ton, sodass alle ruhig wurden und auf seine Worte warteten. „Ich habe Malfoy, Goyle und Crabbe gesehen." Bei dieser Aussage verdrehte Ron die Augen und wollte gerade etwas sagen, doch Dean schaute ihn ernst an und sprach weiter: „Sie haben über Rons Familie gesprochen", Ron unterbrach Dean mit einer hitzigen Stimmlage. „Er soll doch einfach die Klappe halten", zischte er. „Was ich eigentlich sagen wollte", begann Dean von Neuem. „Malfoy sprach auch von einem Trimagischen Turnier, was wohl dieses Jahr in Hogwarts stattfinden soll." Harry blickte fragend in die Runde, um zu schauen, ob noch jemand so ahnungslos wie er war. Dann fragte er: „Was soll das sein?" Ron begann ihm das Turnier zu erläutern. „Bei diesem Turnier treten Zauberschulen gegeneinander an. Von jeder Schule gibt es einen, der seine Schule vertritt, die Champions. Das wird durch den Feuerkelch bestimmt, danach folgen drei Aufgaben. Wer dabei die meisten Punkte holt, ist am Ende Sieger und bekommt eine hohe Summe an Preisgeld." Harry wollte gerade zum Antworten ansetzten, als Ron maulte: „Wir sind aber zu jung, um unseren Namen in den Kelch zu werfen." „Das ist auch gut so!", merkte Hermine mit finsterem Blick an. „Das ist zu gefährlich!", betonte sie und ergänzte: „Es wurde nicht umsonst, aufgrund der vielen Todesfälle der Schüler, vor Jahrhunderten abgeschafft!" Stille kehrte ein, bis Neville sie schüchtern durchbrach. „Ich- ich denke wir warten ab, was Dumbledore sagt, er wird wissen, was er tut." Durch das zustimmende Nicken der anderen, ließ die angespannte Stimmung im Abteil allmählich nach. „Wir sollte uns jetzt wirklich umziehen, wir sind gleich da", informierte Hermine die anderen und ging aus dem Abteil. Seamus, der direkt neben der Tür saß, schaute Neville und Dean an und signalisierte ihnen mit einer Kopfbewegung, dass sie jetzt besser auch gehen sollen. Die beiden verstanden, was der Kleinere meinte, standen auf, verabschiedeten sich und gingen. Auf dem Weg zurück in ihr Abteil, sprach keiner ein Wort. Im Abteil griff Seamus nach seiner Schuluniform und machte sich auf dem schnellsten Weg zur Toilette. Dean schaute ihm mit einem leicht verwirrten Blick hinterher und danach zu Neville, der nur mit den Achseln zuckte. Als Seamus wieder kam, fragte Dean leicht verwirrt: „Ist alles in Ordnung bei dir?" „Ja, ich will nur endlich ankommen.", sagte Seamus und lächelte Dean zu, um ihm zu signalisieren, dass wirklich alles okay war. Dean erwiderte das Lächeln und gab ein leises „Dann ist ja gut" von sich. Der Zug hielt endlich und alle Schüler stürmten aus dem Zug, dabei verloren sich die drei aus den Augen. Seamus strömten alle Erstklässler entgegen. Er wollte in Richtung der Kutschen laufen, doch wurde mit den Erstklässlern mitgedrückt. Seamus versuchte, sich gegen den Strom durchzudrücken. „Hey! Die Erstklässler müssen in die Richtung!", rief ein 7. Klässler zu Seamus und schubste ihn in Richtung der Erstklässler, die zu den Booten liefen. Seamus konnte sich noch abfangen, um nicht zu stürzen. „Ich bin kein Erstklässler verdammt!", brüllte Seamus zum Siebtklässler, dieser lachte ihn nur aus und ging in Richtung der Kutschen. Was ein Vollidiot, dachte sich Seamus, während er sich zu den Kutschen durchdrängte. Bei den Kutschen angekommen, sah Seamus Dean und Neville bereits in einer der Kutschen sitzen und eilte zu ihnen. Völlig außer Atem erreichte er die Kutsche, kletterte hinauf und setzte sich neben Dean, welcher anmerkte: „Da bist du ja endlich." „War nicht so einfach hier her zu kommen", antwortete Seamus, immer noch nach Luft ringend. „Ich hatte dich noch gesucht, als ich gemerkt habe, dass du weg warst. Ich habe dich nur nicht mehr gefunden, dabei habe ich extra ein Blick auf die Erstklässler geworfen, das ist ja mehr dein Größengebiet", sagte Dean lachend. „Ha ha", raunte Seamus und verschränkte die Arme, während die Kutsche sich in Bewegung setzte.


Promise, I'll be thereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt