Chapter 14

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Pov Author

Fragende Blicke trafen auf den leeren Ausdruck von Nata, als sie vorbei an ihren Freunden aus dem Polizeirevier stürmte. Frischer Wind wehte durch ihre Locken und diese flogen wie wild durch die Lüfte. Jeder neue Atemzug schmertze in ihrer Lunge, da sie bis vor ein paar Stunden nur die erdrückende Luft der Klapse einatmen durfte.

Es war ungewohnt für ihre Lungen so gesunden Wind einzuatmen.

Etwas was sie eigentlich am Leben hielt, wurde ich verwehrt. Wurde ihr genommen, als wäre es ein Spielzeug mit welchem man ein kleines Kind bestrafen wollte. Als wollte man es zum Weinen bringen.

In dem Warteraum des Polizeireviers saßen ihre Freunde, doch keiner von ihnen hatte sich getraut ihr zu Nahe zu kommen. Außer Luka.

Er war der einzige der keine Furcht empfand, als er an sie dachte. Er kannte das kleine Mädchen mit welchem er früher Verstecken gespielt hatte. Er kannte sie vermutlich besser als sich selber- ein sehr erschreckender Gedanke.

Schnellen Schrittes folgte er Nata nach draußen.

Ein Zucken durchfuhr sie, als er ihre Oberarme berührte und sie vorsichtig in seine Richtung drehte, sodass er ihr in die Augen blicken konnte.

,,Was ist da drin passiert?", fragte er ganz langsam, um so wenig Hecktig in ihrem Kopf auszulösen, wie möglich.

,,Sie denken, ich habe sie getötet"

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Pov Nata

Ich spürte eine unendliche Leere in mir. Eine Leere, die jedes andere Gefühl erdrückte, es gewalttätig tötete ohne auch nur auf einen Gnadesruf zu warten. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz aufgehört hatte zu schlagen. Es war als wäre der ganze Schmerz mit mir untergegangen, in dem dunklen Meer der Geborgenheit, nach der ich mich schon so lange sehnte, dass nach diesem ach so kurzem Moment, jede Sekunde ohne es unerträglich sein würde. Man würde mir die Luft zum Atmen nehmen, etwas was mich doch am Leben hielt.

Doch da war noch Etwas im Nichts.

Ein grellleuchtendes Licht.

Es zog mich zu sich und so viel Wiederstand wie ich auch versuchte zu leisten, half es nichts. Je näher ich mich dem Licht entgegen bewegte, desto mehr verschwand das jetzt schon fast vertraute Gefühl der Geborgenheit. Ich versuchte um mich zu treten, um den schmerzhaften Prozess des Aufwachens zu stoppen, doch je mehr ich mich weigerte, desto stärker schlossen sich die Klauen des Lichts um mich und zogen mich in eine Umarmung.

Doch lange keine liebevolle. Ich wurde festgehalten, wie ein Pferd im Stall und egal was ich tun würde, es würde nichts ändern. Schon lange war ich zum Scheitern verdammt, doch bis zu diesem Zeitpunkt, hatte ich auf eine Änderung gehofft. Es war aber nichts passiert.

Meine Kraft ließ nach, ich hörte auf um mich zu treten und akzeptierte mein zur Hölle verdammtes Schicksal.

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1 Woche später

Ich durfte heute wieder zur Schule gehen. Seit einer Woche war ich wieder wach. Die Ärzte haben gesagt, dass ich mir nur mein eine Platzwunde und einen oder zwei (ich hatte bei dem Gespräch nicht wirklich aufgepasst) relativ harmlose Brüche eingeholt hatte.

Auf die Frage hin, warum ich doch gesprungen sein, hatte ich niemandem eine Antwort gegeben. Die Gefahr missverstanden zu werden, daraufhin eingewiesen zu werden und im Endeffekt in der Psychiatrie zu verrotten, war viel zu hoch.

Die Version mit dem Stolpern hatte es auch getan.

,,Nata, da wir ja letztes Mal unser Gespräch nicht führen konnten, wollte ich dich bitten gleich nach dem Unterricht noch einmal zu mir nach vorne zu kommen", informierte mich Frau Hofinger, doch die einzige Bewegung die ich zu Stande brachte, war ein leichtes ,,schütteln" mit meinem Kopf, was man mit zwei zugedrückten Augen auch als Nicken deuten konnte.

Meiner Lehrerin war dies jedoch Antwort genug und sie widmete sich kurze Zeit später schon wieder anderen Schülern, die das Thema auch nach der sechsten Stunde, in welcher wir es durchgenommen hatten, nicht verstanden hatten.

Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab und öffnete desinteressiert meinen Physik-Ordner, um mir die Hefteinträge der letzten Woche durchzulesen, die ich aufgrund meines Krankenhausaufenthalts verpasst hatte. Gerade hatte ich es geschafft mich auf den ersten Satz des Aufschriebs zu konzentrieren, als ich ein bekanntes Läuten hörte.

Die Pausenklingel.

Lamija, die sich während meiner Abwesenheit neben Luka gesetzt hatte, und da auch, wegen einer wunderbaren Regel, die besagt, dass man seinen Sitzpartner nur einmal die Woche ändern darf, immer noch sitzt, erhob sich schnell von ihren Platz. Ich sah sie auf mich zu kommen, doch noch bevor sie an meinem Tisch ankam rief sie mir zu:,, Wir warten dann vor der Tür, okay?"

Ich lächelte sie schwach an, wartete ab bis alle Schüler den Raum verlassen hatten und begann dann auch mich auf den Weg zum Lehrerpult zu machen. Die ganze Zeit über spürte ich den brennenden Blick von Frau Hofinger auf mir, die dieses Gespräch anscheinend schon sehnsüchtig erwartete.

,,Setz dich doch bitte", wies sie mich auf, sobald ich vor ihr stand. Ich schnappte mir den erstbesten Stuhl und setzte mich vor sie hin, konnte jedoch jeden misstrauischen Blick der 55-jährigen fühlen, der jeden meiner Bewegungen analysierte, als würde ich von der einen zu der anderen Sekunde vor ihr zusammenbrechen.

,,Also, ich wollte mit dir ein bisschen darüber reden- oder ich wollte dich eher etwas fragen", begann sie, machte eine kleiner Pause und setzte dann fort, ,, Mir ist aufgefallen, dass du dich nicht mehr so oft meldest und im generellen einfach eher passiver bist. Ich wollte dir nur klarmachen, dass du immer mit jeder beliebigen Lehrkraft reden kannst. Das muss natürlich nicht jetzt sein, aber bitte sei dir bewusst, dass du dir damit auch Noten kaputt machen kannst, und das wollen wir ja nun alle nicht. Du bist eine geniale Schülerin, mach dir doch bitte deine Noten wegen solchen Kleinigkeiten nicht kaputt."

Ich war wie erstarrt.

Noten
kaputt
Probleme
sprechen

Kleinigkeiten?

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