8- Venezolanischen Pudelmotte & fliegende Koffer

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Hastig schmeisse ich meine Kleidung in meinen Koffer. «Scheisse. Ich bin viel zu spät.» fluche ich. Melina steht amüsiert im Türrahmen und beobachtet, mit einem gepackten Koffer und einem Käfig mit ihrem Greifstachler Knuffel neben sich, mich dabei wie ich verzweifelt versuche mein Zeug zu finden. «Du könntest auch mal helfen.» motzte ich sie an. «Nene, junge Dame. Wer nicht früher anfängt zu packen und am Schluss im Stress ist, ist selbst schuld.» belehrt sie mich grinsend. «Du bist ne richtig schlechte Freundin.» Motze ich sie an und versuche dabei möglichst wütend auszusehen. Sie grinst mich nur an. «Du kannst schlecht lügen. Ich gehe mal bei Kerim schauen.» Sie will sich gerade umdrehen, als ein verstrubbelter Kerim um die Ecke biegt. Hinter sich her zieht er seinen Koffer und einem Vogelkäfig, mit seinem Nepaluhu Chewbacca. «Ich bin fertig.» japst er ausser Atem. «Bist du ein Marathon gerannt oder was.» fragt Melina und beobachtet ihn besorgt, wie er nach Luft ringt. Er schüttelt nur den Kopf. «Ich habe vergessen das es heute schon um 8 Uhr heim geht und verschlafen. Melina lacht. «Ihr seid mit zwei. Aber bist du dir sicher das es dir gut geht? Vielleicht solltest du zur Krankenstation.» mustert sie Kerim besorgt. «Mir geht es gut.» unterbricht Kerim sie. «Ich bin auch fertig.» rufe ich und ziehe den Reisverschluss zu. Schnell packe ich den kleinen Käfig mit meiner 13 cm grossen venezolanischen Pudelmotte Bijou und stürme mit Kerim voran. Melina rennt uns nur kopfschüttelnd hinterher.

«Puh. Geschafft. Ich hab dir gesagt das wir es schaffen.» Ich lasse mich auf den Fensterplatz in Fahrrichtung plumpsen. Melina zieht eine Augenbraue nach oben. «Vor einer Stunde klang das das noch ganz anders.» kopfschüttelnd lässt sie sich neben mich fallen, während Kerim sich uns gegenübersetzt. Ich strecke Melina nur die Zunge raus. «Gute Nacht.» sage ich, ziehe mir die Kapuze über den Kopf, stecke meine Kopfhörer ein und schliesse meine Augen. Ich kriege noch mit, wie die Creepyessensfrau kommt und uns Süssigkeiten anbietet, dann bin ich auch schon weg.

Ich werde von einem lauten Rumms wach. Verwirrt blinzle ich. Kerim liegt neben mir. Sein Kopf hängt 2cm über dem Boden. Melina schaut sich genau wie ich verwirrt um. "Wir haben Plätze getauscht." antwortet sie mir als sie meinen Blick sieht. Ich nicke und schaue nach oben und sehe dort Bijou schweben. Ich strecke beide Hände nach ihr aus. "Bijou was machst du den hier. Du solltest eigentlich in deinem Käfig sein." tadle ich sie. Viele finden Bijou abstossend. Ich mein eine 13 cm grosse Motte sieht man nicht alle Tage, zu dem sind Motten eklig. Aber Bijou finde ich süss. Sie hat so grosse Knopfaugen und erinnert mich ein bisschen an eine flauschige Fee. Ich habe sie lieb. Ich strecke meine Hände aus und pflücke sie sanft aus der Luft. "Ich hab dir gesagt du sollst in deinem Käfig bleiben." Ich tätschle ihr leicht den Kopf und stecke sie meine Jackentasche. "Bequem." Bijou steckt den Kopf aus meiner Tasche ihrer Fühler Wippen, als sich ihr Kopf auf und ab bewegt.  Ich tätschle ihr noch einmal den Kopf und schiebe sie wieder ein bisschen zurück in die Tasche. Melina starrt mich an. "Irgendwie finde ich sie immer noch eklig." sagt sie schuldbewusst. "Ach das wird schon." antworte ich ihr fröhlich. Jeder mag Bijou am Anfang nicht. Meine Eltern mögen sie immer noch nicht. Und die kennen sie schon 6 Jahre. Ich nehme Melina an der Hand und spähe auf den Gang raus. 

Auf dem Gang liegen ein paar Scherben. Ich runzle die Stirn. "Was denkst du was da passiert ist?" fragt mich Melina. Ich zucke mit den Schultern. "Ich gehe es herausfinden." Ich laufe auf die 'Unfallstelle' zu und spähe in das Abteil. Dort sind gerade zwei Jungs damit beschäftigt einen Koffer wieder in die Gebäckablage zu stopfen. Als sie mich sehen, ruft der eine: "Haben wir euch gestört? Tut uns Leid. Bei uns ist der Koffer runter und hat das Fenster kaputt gemacht." Ich runzle die Stirn. Auch Melina kommt jetzt angelaufen. "Könnt ihr vielleicht kurz helfen?" "Klar antworte ich. Zögernd treten wir näher und ich lege meine Hände unter den Koffer. "Meine Güte. Was zum Murtlap ist das bitte drin? Und wie habt ihr das vorher hochbekommen?" frage ich leicht schockiert von der Schwere des Koffers. Schuldbewusst guckt mich der Junge mit der Brille an. "Ein paar Ältere Schüler haben uns geholfen. Und da... sind.... ähm Bücher drin." Ich grinse. "Du würdest dich gut mit Melina verstehen." Melina schlägt mich gespielt und packt dann mit an. Zusammen wuchten wir den Koffer hoch. "Passt besser auf das der nicht nochmal runterfällt." zwinkere ich ihnen zu und ziehe Melina wieder zurück zu unserem Abteil. Kerim liegt immer noch genauso da, wie als wir gegangen sind. Ich grinse und hebe seinen Kopf in eine etwas bequemere Position. Dann lasse ich mich wieder neben ihn fallen. "Wie lang fahren wir noch?" frage ich Melina als ich es mir wieder bequem gemacht habe. Melina schaut auf die Uhr. "Ich würde sagen noch so 1h 20. Ich glaube du kannst nochmal schlafen." Ich nicke und setze mir wieder meine Kopfhörer auf. Ich sehe aus dem Fenster und die Landschaft an mir vorbeiziehen. Langsam schliesse ich die Augen und bin im nächsten Moment auch schon wieder eingeschlafen.

Love & Devil (Harry Potter ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt