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Wie immer an dieser Stelle :

Ganz lieben Dank an meine liebe BlackKat für die Korrekturen und das wahnsinns Deckblatt!

A Moment in Time – A Malec Fanfiction

„Flirte nicht mit mir!“
Zum gefühlt zwanzigsten Mal ging Alec Lightwood zu Boden. Sein Atem ging nur noch
stoßweise und auch seine Muskulatur brannte auf eine Weise, die er bis zum heutigen Tage nur äußerst selten gespürt hatte.
Allerdings war dies auch keine reguläre Trainingseinheit, wie er sie täglich absolvierte, seit er stehen konnte.
Nicht nur war Magnus Bane ein talentierterer Kämpfer, als der Nephilim angenommen hatte, nein, der unverschämt grinsende Warlock ließ diese
Trainingseinheit, die Alec so langsam an den Rand seiner Leistungsfähigkeit brachte, aussehen wie einen Tanz.

„Weniger eingerostet, als ich dachte.“
Jeder Versuch des Shadowhunters Magnus zu Boden zu bringen, endete damit, dass Alec selbst
zu Fall kam.
Mal unter den starken Armen des Hexenmeisters, dann zwischen dessen Beinen, regelrecht zu Boden und gegen den muskulösen, jedoch kleineren Körper
gedrängt.
„Habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich mit Großmeister Mitsuyo Maeda trainiert habe?“
„Hast du dort den schwarzen Gürtel in Angeberei gemacht?“
„Oh... Wie tief...“, schnaubte Magnus nur und lockerte den Griff etwas, so dass Alec sich daraus befreien konnte, nur um ihn in einer schnellen Drehung in einer kampfunfähig machenden Haltung wieder mit dem Gesicht zu Boden zu befördern.
„Hast du dir verdient...“, schnaubend, rollte der Shadowhunter sich aus dem Griff und blieb auf dem Rücken liegen.
Das Ganze nahm eine Wendung, die er so langsam nicht mehr unter Kontrolle halten konnte.
Nicht wegen des Wettkampfs.
Er liebte nichts mehr als einen guten Wettstreit!
Nein, es war dieses Gefühl.
Diese Wärme, diese Nähe, die er mehr als zwanzig Jahre verdrängt hatte.
Dieses Verlangen, dass erst Magnus und seine Hartnäckigkeit in ihm befreit hatten.
Zusammen mit diesem sinnesberauschenden Geruch von Sandelholz brachte dieser Kampf Alec an seine Grenzen.
Um etwas Zeit und Abstand zu gewinnen, rollte er sich wieder hoch und murmelte: „Ich hatte keine Ahnung, dass das ein Wettbewerb wird.“

Eigentlich hätte er genau das ahnen sollen, waren Magnus und er doch beide immer für ein
kleines Kräftemessen zu haben. Und keiner ihnen verlor gerne.
„Was, hätte ich dich gewinnen lassen sollen?“, fragte Magnus spöttisch und tänzelte vor Alec mit einer so verspielten Leichtigkeit herum, dass der letzte Versuch des Nephilims, seine Beherrschung und seine Reputation als Trainer zu behalten, kaum noch überzeugend aus dessen
Mund klang, als er sagte: „Wir sollten arbeiten...“

Doch Magnus konnte nicht anders, als den jungen Mann vor sich wieder mit neckendem Unterton zu reizen.
Er liebte es, wenn Alec so ernst und integer war.
Wusste er doch sehr genau, wie unsicher und schüchtern er sein konnte.
Dieser Gegensatz... Alec Lightwood, der Leiter des New
Yorker Institutes und Alec, der junge Mitzwanziger, der bis vor Kurzem noch völlig unberührt und scheu gewesen war.
Magnus konnte nicht sagen, wie sehr er den Mann vor sich liebte und begehrte.
Mehr als er in den vielen Jahrhunderten, die er bisher auf dieser Erde lebte, jemanden
geliebt hatte.

„Du bist so süß, wenn du so ernst bist.“
Grinsend umtänzelte er ihn erneut, bis Alec plötzlich stehenblieb.
Der Blick, mit dem er Magnus
ansah, ließ den Warlock schlucken.
Offensichtlich hatte er das erreicht, was er wollte.
Alec an seine Grenze zu bringen.
Doch diese Art der Grenzerfahrung und wie Alec damit umging, das
hatte Magnus nicht wirklich einkalkuliert.
Nicht, dass er sich je beschweren würde.
Niemals.

Das war's.
Das war ein Wort, ein Blick zu viel.

„Ich habe dir gesagt, dass du nicht mit mir flirten sollst!“
Mit schnellen Schritten überbrückte er den Abstand zwischen Magnus und sich und drängte den körperlich kleineren Mann etwas zurück.

Zunächst über die starke, ungewöhnlich dominante Präsenz und die drängende Hand auf seiner Brust irritiert, schluckte Magnus und wich zurück, bis er eine Wand im Rücken spürte.
In der nächsten Sekunde lagen fordernde Lippen auf seinen. Der Kuss wurde immer drängender, einer Naturgewalt gleich, die Magnus nicht stolzer machen konnte.
Wusste er doch sehr genau,
dass er es gewesen war, der diesen Sturm in dem sonst so ruhigen und eigenbrötlerischen Mann entfesselt hatte.

Und zu seiner eigenen Verteidigung...
Er liebte es, diese Naturgewalt nun über
sich toben zu spüren.

Mit seinen Händen hielt er sich an Alecs Nacken fest, küsste ihn mit dem gleichen Hunger zurück
und stöhnte leise, als dieser sich gegen ihn drängte.
Der Nervenkitzel, dass jederzeit jemand in diese Trainingshalle kommen und sie sehen könnte...

Mit flinken Fingern griff Magnus an den Saum des verschwitzen Shirts, wollte den durchtrainierten,
wunderschönen Körper seines Geliebten freilegen, als dieser sich mit einem schnellen Griff
befreite und wegdrehte. Sprachlos und den Gedanken verdrängend, dass Alec ihn nun, da er seine Magie nicht länger besaß, nicht mehr so attraktiv finden würde wie zuvor, sah er hoch und fand brennende braune Augen, die sein Innerstes sich in einen warmen Knoten von Lust zusammenziehen ließen.
„Behalt diesen Gedanken im Kopf“, brachte Alec schwer atmend hervor.
Einen Finger hochstreckend, als wäre dies nun Teil einer Lektion. Doch als Alec sich umdrehte und bereits zwei Schritte in Richtung Privaträume ging, musste Magnus zugeben, er war etwas verwirrt.
„Schlafzimmer.“
Die Verwirrung dauerte noch genau fünf Sekunden, dann war auch der innere Kampf zwischen
seinem Ego, dass gerade wirklich überlegte, ob er Alec damit durchkommen lassen würde, ihn so herumzukommandieren und seiner Lust entschieden.
Wer brauchte schon Ego...

A Moment in TimeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt