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Ein zittriger Atemzug entwich Magnus. Wie konnte ein solch gottgleiches Wesen ihn so begehren?
„Alexander...“
Das fast ehrfürchtige Hauchen seines Namens schien den Nephilim aus einem Gedanken gerissen zu haben.
Die braunen Augen fokussierten sich nun wieder auf den vor sich liegenden Körper.
Ein leichtes, halbseitiges Lächeln legte sich auf die leicht geröteten Lippen des Engelsblüters.

Schließlich streiften die rauzärtlichen, großen Hände Magnus' Oberschenkel entlang nach oben.
Fanden den Saum der dunkelgrauen Shorts und zogen diese in quälender Langsamkeit herunter.

In einer flüssigen Bewegung senkte sich Alec auf den von ihm über alle Maßen begehrten Körper herab.
Mit einer Hand hob er dessen Oberschenkel an und schlang eines der starken Beine um
seine Hüfte.
Die Erinnerung daran, wie sich diese Beine noch vor wenigen Minuten um ihn angefühlt hatten...
Wie eng sie sich um ihn geschlossen hatten...
Als wollte Magnus ihn nie wieder loslassen.

Die Stärke, die er ausstrahlte, trotz allem, was passiert war. Für Alec stand fest, er liebte Magnus Bane auch jetzt, als sterblichen Mann.
Vielleicht, und er schämte sich fast, das vor sich selbst
zugeben zu müssen, in dieser Form sogar etwas mehr.
Es machte sie etwas ebenbürtiger, auch wenn Magnus so viele Jahrhunderte älter und erfahrener war als er selbst, so war es auf diese Weise weniger... bedrohlich.
Der Verlust von Magnus' Magie, so schrecklich er auch war...
Er erlaubte Alec den Traum von einem Leben und einem Älterwerden mit Magnus, an dessen Seite, ein wenig realistischer zu träumen.

Und zu wissen, dass dieser Mann, der ihn mit diesem lustverschleierten Blick ansah... Dass dieser Mann zu ihm gehörte...
Zu ihm, der so lange seine wahren Gefühle, seine Sexualität unterdrückt hatte, nur weil man ihm von Kindersbeinen an klar gemacht hatte, dass Shadowhunter Krieger
seien, deren Aufgabe es war, das Engelsblut zu vermehren und die Welten zu verteidigen.
Alles „Abweichende“ als Sünde anzusehen...

Erst Magnus Bane hatte ihn mit seiner Hartnäckigkeit Stück für Stück aus seinem Panzer geholt, bis nichts mehr davon übrig geblieben war, außer dem verletzlichen, jungen Mann.
Der niemals erwartet hätte, dass der selbstbewusste Highwarlock tief im Inneren selbst so verletzlich war wie er
selbst.

Eine Verletzlichkeit, die Alexander Lightwood nun gedachte, verschwinden zu lassen, in dem er dem Mann, den er liebte, zeigte, wie sehr er ihn begehrte und immer begehren würde.
Vollkommen egal in welcher Gestalt und ob mit oder ohne Magie.

So langsam klärte sich Alecs Verstand.
Er schaffte es, sich mehr zu fokussieren, als noch vor ein
paar Minuten.
Deshalb begann er seinen Körper in einer langsam, wellenförmigen Bewegung über den von Magnus zu schieben. Genoss die sichtbare Gänsehaut, welche die karamellfarbene Haut überzog und folgte ihr mit den Lippen.
Die scharfe Kontur des Kieferknochens entlang küssend, glitt er tiefer über den ausgeprägten Adamsapfel, der unter seiner Zunge einmal hoch und runter hüpfte.
An Magnus' Schlüsselbein angekommen, liebkoste er die leichte Kuhle mit seinen Lippen.

Der Körper des Warlocks bog sich leicht durch, doch Alecs Gewicht schob ihn jedoch sofort wieder zurück in die Laken.
Die Bewegung ließ beide Männer kurz innehalten.
Ihre Körper rieben in der Mitte auf so köstliche und gleichzeitig drängende Weise gegeneinander, dass Alec froh war, die Ausdauerrune vor ihrem Training aktiviert zu haben.
Er ahnte, ohne die Rune wäre er spätestens jetzt zu einem ziemlich peinlichen Höhepunkt gekommen.
„Alexander...“
„Du weckst mich bei Sonnenaufgang“, knurrte der Nephilim, nur um im nächsten Moment sanfter zu sagen: „Machst es mit einem Frühstück wieder gut.“ Dann murrte er weiter: „Bist vollständig
angezogen, speist mich mit einem kurzen Kuss ab, und hast dann die Unverschämtheit, meine Trainingsstunde zu sabotieren.
Jetzt ist Schluss mit der Neckerei!“

In Magnus‘ Augen funkelte es diebisch, doch als Alec seine Hüfte erneut kreisen ließ, schlossen sich die zuckenden Lider des Indonesiers.
Alec ahnte, dass ihm nun normalerweise bernsteinfarbene Katzenaugen entgegen funkeln würden. Augen, die Magnus seit seiner Kindheit hasste, da sie ihn immer als das brandmarkten, als das die Welt ihn sah.

Eine Abscheulichkeit.

Doch für Alec gab es nichts Abscheuliches an oder in dem Mann, der sich unter seinen Lippen vor Lust wand.
Weder seine Vergangenheit, noch seine Herkunft würden jemals etwas an Alecs
Gefühlen für Magnus Bane ändern können.
Seine Lippen über die ausgeprägten Muskeln des Warlocks wandern lassend, leckte Alec sich durch die Furchen der Brustmuskeln nach unten.
Magnus‘ Hände vergruben sich in seinen dichten Haaren. Machten aus dem ohnehin unformbaren Schopf ein herrlich weiches Chaos, während er mit seinen Fingerspitzen dessen Kopfhaut massierte und mit einem kurzen Zug an den Haarwurzeln dem Nephilim ein dunkles, raues Stöhnen entlockte.
Immer tiefer glitten die weichen Lippen, bis sie übers Magnus' linken Lendenmuskel zu dem hoch aufgerichteten Schaft wanderten, der bereits vor Erregung glänzte.
Von seiner Position aus sah
Alec über den Schaft hinweg nach oben und suchte Magnus' Augen.

„Sieh mich an!“
Der mühsam selbstbewusst und dominant geformte Tonfall, der über Alecs eigentliche
Unsicherheit hinwegtäuschen sollte, schien seine Wirkung nicht zu verfehlen.
Magnus öffnete nur mühsam die Augen, sog scharf die Luft ein, als er Alecs Blick fand und stöhnte zügellos auf, als dieser endlich seine Lippen über den heißen Schaft schob und langsam auf und ab
bewegte.

Alec wusste sehr wohl, er war nur einer von 17.000 anderen, die Magnus in seinem Bett gehabt hatte, aber ein kurzer, fieser Gedanke in seinem Hinterkopf sagte ihm, dass nur sehr wenige den
ehemaligen Highwarlock so hilflos und verletztlich gesehen hatten, wie er es in diesem Moment
tat.

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